"Was ist los?", fragt Chishiya und ich sehe aus meinen Gedanken gerissen in seinen Augen. Natürlich hat er sofort gemerkt wie ich mein Gesicht nachdenklich verzogen habe. Ich hatte nur gehofft, dass es ihm nicht auffallen würde da wir in einem Spiel sind und er immer fokussiert auf die Lösung ist.
"Ich frage mich nur warum mein Onkel gerade uns zusammen eingeteilt hat, ich kann mir nicht vorstellen, dass es Zufall war. Er hatte irgendetwas im Sinn"
Vielleicht hat er erfahren, dass ich und Chishiya uns nicht so fremd sind wie ich ihn glauben gemacht habe. Es könnte ein Wink gewesen sein um mir still zu signalisieren, dass er Bescheid weiß und wir uns später darüber unterhalten werden. Ich kaue mir nervös auf der Unterlippe herum und versuche mir eine andere Erklärung einfallen zu lassen.
"Natürlich hat er etwas vor", sagt Chishiya selbstverständlich und zuckt nur unbekümmert mit den Achseln. Seine Stimmlage verrät mir, dass er schon dahintergekommen ist und es längst durchschaut hat.
"Du weißt es", schlage ich ihn leicht auf den Arm und sehe ihn wartend an. Ein leichtes Schmunzeln umspielt seine Lippen und er zieht die Augenbrauen hoch um sich zu versichern, dass ich wirklich keinen Plan habe.
"Naja der Hutmacher hat jeden Abend andere Frauen zu Besuch, Aguni würde sich nie etwas von einer Frau sagen oder vorschreiben lassen. Niragi hat zu wenig zu Einfluss und dein Onkel ist schon an der Nummer zwei dran"
"Du meinst er will uns verkuppeln?", runzele ich die Augenbrauen mit einer starken Betonung auf das Wort 'uns'. Er bleibt plötzlich stehen und sieht mich ein wenig verwundert an.
"Hast du gerade ernsthaft das Gesicht verzogen?", fragt er belustigt. Ich möchte erst verneinen, schließe wieder meinen Mund da ich wirklich das Gesicht verzogen habe. Unbeholfen schüttele ich meinen Kopf und das brennen meiner Wangen verrät mir, dass ich rot anlaufe.
"Nicht wegen der Tatsache das er mich mit gerade dir verkuppeln will, schließlich haben wir uns ja...", stottere ich zusammen, unterbreche mich aber selbst, "Was ich meine ist, dass ich nicht wegen dir das Gesicht verzogen habe, sondern weil gerade mein Onkel diese Idee hat"
Chishiyas Grinsen wird nur breiter und er setzt sich wieder in Bewegung, weswegen ich ihm folge. Der nächste Ausstellungsraum ist viel übersichtlicher als der Vorherige und ohne die vielen Ecken und Wände. Überall stehen alle möglichen Geräte herum, die ziemlich alt aussehen. Uns gegenüber oben an der Wand stehen einige Worte, aber in einer Sprache die ich nicht lesen kann. Dem Mann neben mir scheint es anders zu gehen, denn er läuft langsam an den Geräten vorbei und scheint jedes mit nur einem Blick analysieren zu können.
Ich entdecke hinten rechts etwas das mir bekannt vorkommt und lehne mich auf den Tisch vor mir um besser sehen zu können.
"Ist das eine Guillotine?"
"Ja, dass muss der Ausstellungsraum für die mittelalterlichen Foltergeräte sein", antwortet er trocken und ich sehe mit anderen Augen auf den Tisch vor mir. Ich ziehe schnell meine Hände zurück und bemerke erst jetzt die Fuß- und Handschnallen an den Enden. Ich laufe durch den Raum zu Chishiya und versuche auszublenden, wie man mit welchem Gerät gefoltert werden kann.
"Und du weißt wonach wir suchen müssen?"
"Nein, ich weiß wo das Puzzleteil ist", zuckt er mit den Schultern und ich kann mir kein Grinsen verkneifen, als ich seine entschlossenen Augen sehe. Wir laufen zu einer Bank auf der ein komischer schwarzer Kasten steht und Chishiya greift einfach darunter. Er scheint sich offenbar sehr sicher zu sein aber damit hat er auch recht, da er das Puzzleteil hervorholt.
"Und was ist das für ein Ding?", frage ich kritisch da ich fühle, dass der Kasten erhitzt wird. Chishiya öffnet den Mund um es mir zu erklären, entscheidet sich aber dagegen und kneift kurz nachdenklich die Augen zusammen.
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Alice in Borderland
أدب الهواةArakida Sayuuri wacht in Tokyo auf und kann keine Menschenseele entdecken. Sie begreift schnell die Spielregeln des Borderlands und schlägt sich immer gerade so durch, bis sie zum "Beach" gelangt. Und da scheinen ihre Probleme erst richtig los zu ge...