Einige Sonnenstrahlen fallen mir durch das Fenster ins Gesicht und ich lasse meine Augen noch für einen Moment geschlossen, um entspannt in den Tag zu starten. Ich drehe mich auf die andere Seite und vergrabe mich noch einmal kurz in der Decke, bevor ich meine Augenlider öffne und feststelle, dass Kuina nicht neben mir liegt. Mit meinem Handrücken reibe ich mir über die Augen und strecke mich vorsichtig.
Ich setze mich auf und mein Blick fällt sofort auf einen der beiden Sessel in meinem Zimmer. Ich bin noch zu verschlafen um mich zu erschrecken und bringe nur ein müdes Lächeln zustande.
"Morgen", sage ich nur zu dem Mann in der weißen Weste und er lächelt leicht nickend. Er lehnt sich nach vorne, um seine Ellenbogen auf den Knien abzustützen und grinst plötzlich breit.
"Ich bin noch nicht lange hier", verteidigt er sich, als ich einen gespielt vorwurfsvollen Blick aufsetze, "Zieh dir was über. Ich glaube da gibt es etwas, dass du sehen solltest"
Sein breites Grinsen verwirrt mich ein wenig, doch ich nicke nur und stehe auf. Aus meinem Kleiderschrank krame ich meine lockere Leinenhose heraus und ziehe sie über meinen Body. Ich gehe schnell ins Bad um meine Haare zu kämmen, aber Chishiya hat mich einfach neugierig gemacht.
"Und was soll ich mir deiner Meinung nach ansehen?", rufe ich aus dem Bad und er erscheint in der Tür.
"Das siehst du gleich"
"Du kannst es mir doch schon jetzt sagen", ziehe ich einen Schmollmund und laufe zu ihm, doch sein Grinsen wird nur breiter.
"Komm", deutet er in Richtung meiner Zimmertür und ich folge ihm durch die Gänge zu den Treppen. Er bleibt vor dem Geländer stehen und sieht erst zu mir, dann nach unten. Ich folge seinem Blick und entdecke einen Mann im Eingangsbereich mit einem weinroten, eleganten Hut.
"Niemals", lache ich und greife begeistert nach Chishiyas Arm. Ich lächele ihn breit an und drücke seine Schulter dankend, bevor ich vorlaufe und den Eingangsbereich ansteuere. Sobald ich die Treppen schneller Schrittes runtergehe, scheint der Mann mich zu bemerken und seine freudige Lache kann man wahrscheinlich noch im Poolbereich hören. Ich kann nicht anders, als mit zu lachen und er breitet seine Arme aus. Als ich die Treppe verlasse und auf ihn zulaufe, drehe ich mich nochmal um und sehe zu Chishiya, welcher mit den Händen in der Westentasche am Treppenabsatz stehen bleibt und mich beobachtet.
Ich drehe mich um und stehe vor dem Mann, welcher mich in den Arm nimmt und einen Kuss seitlich meiner Stirn platziert.
"Satoru, du lebst ja noch", lache ich und er nimmt mein Gesicht in seine Hände, um mich zu begutachten und wie als würde er nicht glauben, dass ich es bin.
"Natürlich. Und du siehst wunderschön aus, das Veilchen betont deine Augen"
Ich verdrehe nur die Augen und Chishiya stellt sich zu uns. Satoru lässt seine Hände wieder sinken, doch sein breites Lächeln bleibt. Ich sehe mit strahlenden Augen zu Chishiya und er versucht zwar eine neutrale Miene aufzusetzen, aber ein kleines Lächeln und ein Leuchten in seinen Augen bleibt.
"Als sie mich aufgelesen haben und ich das Buerschen hier wiedererkannt habe, musste ich ihn einfach fragen ob er dich gesehen hat", erklärt Satoru weiter und bei seiner Bezeichnung für Chishiya verkneife ich mir ein dickes Grinsen. Chishiya sieht genervt zur Seite, doch er lässt es unkommentiert im Raum stehen und scheint es hinzunehmen. "Wir beide kamen zu der selben Erkenntnis, dass es seltsam und unhöflich wäre, wenn du mich einfach im Hotel herumlungern siehst."
"Es ist schön dich zu sehen", sage ich ehrlich. Satoru hat mir erklärt, wie das Borderland funktioniert mit all seinen Regeln. Der erste Mensch, mit dem ich hier geredet habe und der offenherzig auf mich zukam.
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Alice in Borderland
FanfictionArakida Sayuuri wacht in Tokyo auf und kann keine Menschenseele entdecken. Sie begreift schnell die Spielregeln des Borderlands und schlägt sich immer gerade so durch, bis sie zum "Beach" gelangt. Und da scheinen ihre Probleme erst richtig los zu ge...