Sirius Black / Kapitel 59

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"Heilige Scheiße!", stieß ich hervor und sah mich erstaunt um. Vor mir lag ein dunkler Gang, der weiß Merlin wohin, führte. "Alles okay da unten?", Hermine tauchte über mir auf und schaute zu mir hinunter. "Alles tutti! Kommt runter. Ron und Black Junior sind da lang." Ich zeigte den Gang entlang und setzte mich bereits in Bewegung als Harry gefolgt von Hermine angerutscht kam. Er klopfte sich den Dreck von der Hose, half Mine aufzustehen und ging schließlich, die Hand zur Vorsicht am Zauberstab, voraus. "Hoffentlich ist Ron nichts passiert.", murmelte Herms. Sie schien sich ja plötzlich sehr für Ron zu interessieren, dachte ich mir und grinste still in mich hinein. "Was grinst du denn so blöd!" Sie verpasste mir einen Hieb mit dem Ellenbogen, was mich nur noch mehr zum Lachen brachte. "Pscht!", Harry legte den Finger an die Lippen und unterbrach unsere Kabbelei. Der Weg schien unendlich. Es kam mir beinahe schon so vor als hätten wir einen halben Marathon hinter uns. Ich hasste wandern..."Mein Gott, wie lange sollen wir denn noch latschen!", maulte ich und wurde sofort mit einem "PSSSSSST!", von Harry und Hermine unterbrochen. "Tschuldigung...",brummelte ich und rollte mit den Augen. Die beiden schienen den Ausgang entdeckt zu haben. Schweigend schlichen wir weiter und schoben knarzend eine Holztür beiseite. Zum Vorschein kam ein verlassenes Haus. "Moment mal, das ist doch..." "Die heulende Hütte.", vollendete Herms meinen Satz und schaute sich staunend um. "Den Geheimgang hab ich noch nie bemerkt.", stellte Harry fest und ging ebenfalls durch den staubigen Raum. "Meint ihr Ron ist wirklich hier?" Wie zur Bestätigung knarzten ein paar Dielen über uns und schwere Schritte erklangen.
Wie vom Blitz getroffen stürmte ich, meine beiden Freunde hinter mir, die Treppe herauf in den erstbesten Raum woher ich die Schritte vermutete. "Ron!", kreischte ich und fiel dem Verletzten um den Hals. In den Händen hatte er seine Ratte. Wie konnte man dieses hässliche Ding nur Haustier nennen? Wäre ich Krummbein, hätte ich ihn schon längst gefressen...
"Wo ist der Hund?", hinter mir waren die anderen beiden aufgetaucht und lugten an meiner Schulter vorbei zu Ron. Der hob zitternd den Finger und deutete auf die Tür des Raums, die mit einem Krachen zuschlug. "Das ist eine Falle! Er ist der Hund! Er ist ein Animagus!"
Auf einmal überkam mich ein ganz merkwürdiges Gefühl. Gleichzeitig vertraut aber auch irgendwie fremd. Seltsam. Ruckartig drehte ich mich um und konnte nicht glauben wen ich da vor mir sah.
Sirius Black. Mein Vater. Er war hier. Gekommen um uns zu holen.
Schneller als ich gucken konnte stellte sich Herms schützend vor mich. Mein Vater ging währenddessen schleichend um uns herum und streckte seine Hand nach mir aus. "Fass. Mich. Nicht. An.", giftete ich und schlug ihm die Hand weg. Er grinste. "Du bist wie ich...", ein wenig Wehmut schwang in seinen Augen mit. Ich lachte sarkastisch auf. "Ich bin ganz und gar nicht wie du. Ich bin kein Mörder, ich verrate erst Recht nicht meine besten Freunde und ich würde niemals Harry etwas antun!" Ich fixierte in mit meinen Blick und brachte so viel Abstand wie nur möglich zwischen ihm und mir und Hermine. "Du denkst ich will ihn töten?" Bevor ich darauf antworten konnte, stürzte Harry aus dem Hinterhalt auf ihm zu. "Heute Nacht stirbt nur einer und das sind Sie!" Er rang ihn zu Boden und hielt ihm den Zauberstab an die Kehle. "Harry nicht!", schrie ich.
"EXPELLIARMUS!" Mit einem lauten Knall flog die Tür erneut auf, Remus betrat den Raum und entwaffnete Harry. Eine große Last viel mir von den Schultern. Er würde uns retten. Er würde Sirius wieder zurück in seine Zelle stecken. Verdammt nochmal ja! "Ah Sirius. Wir sehen ein wenig mitgenommen aus. Die fleischliche Hülle spiegelt den Wahnsinn in ihrem Inneren wieder." Remus visierte ihn mit einem seltsamen Blick an. Sirius, der immer noch am Boden lag lachte. "Mit dem Wahnsinn im Inneren müsstest du dich ja bestens auskennen, nicht wahr Remus, mein alter Freund?" Der Angesprochene stieß kurz die Luft aus, dann beugte er sich zu meinem Vater herunter und reichte ihm die Hand. Dieser zog ihn in eine feste Umarmung. "Ich hab ihn gefunden! Ich hab ihn endlich gefunden! Los, bringen wir ihn um!", er klang fanatisch. "Bist du jetzt vollkommen bescheuert oder was?!", ich war nah dran zu explodieren. "Und du Remus? Du hast da mitgemacht?! Hast ihn hier eingeschleust, damit er sein Werk vollenden kann? Harry ebenfalls verraten wie er es mit seinen Eltern getan hat?", wandte ich mich an meinen Ziehvater. "Die ganze Zeit über waren Sie sein Freund! Er ist ein Werwolf, deshalb war er nicht im Stande zu unterrichten!", keifte Hermine dazwischen. "Ich weiß...",murmelte ich leise und wich den Blicken von Harry und Ron aus. "Wie bitte?! Du weißt, dass er ein Werwolf ist und er unterrichtet hier trotzdem weiter?" "Das ist gruselig.", fügte Ron ängstlich hinzu. "Hermine, Hermine. Du bist mit Abstand die klügste junge Hexe die mir je begegnet ist." Der Werwolf schien beinahe stolz zu sein, während Sirius weiter hin und her tigerte, was ich mit Adleraugen verfolgte. Irgendwie konnte ich nicht so richtig begreifen, dass da mein Vater vor mir stand. Wir haben dasselbe Blut. Was wäre, wenn er nicht in Askaban gewesen wäre?
"Genug geredet! Lassen wir ihn endlich sterben!", schrie er aufgebracht. "Warte!" "Ich hab genug gewartet! 12 endlose Jahre... in Askaban. Ich konnte nicht einmal mehr meine Tochter sehen...",fügte er hinzu und schaute mich an. Auf einmal erkannte ich in ihm wieder die lieben Hundeaugen, doch ich durfte mich nicht beirren lassen. Also wich ich seinem Blick aus und suchte Hilfe bei Remus. "Du hast mich belogen.", glitt mir leise über die Lippen. Seine Augen wurden wässrig. "Meinetwegen! Töte ihn, aber du musst noch warten. Harry und Lou sollen den Grund erfahren." "Was für einen Grund?! Wir kennen ihn! Sirius ist schuld, dass Harrys Eltern tot sind." "Er hat sie verraten!", stimmte Harry mir zu und trat neben mich. Remus stutzte: "Sie sind nicht seinetwegen gestorben! Ja es hat sie jemand verraten, aber es war jemand von dem ich bis vor kurzem dachte er sei tot." Der Auserwählte lachte auf: „Wer wars denn he?" "Peter Pettigrew! Und er ist hier im Zimmer, in dieser Sekunde! Komm raus und zeig dich Peter!", tönte mein Vater dazwischen und machte eine ausschweifende Handbewegung mit seinem Zauberstab. "Komm raus zum Spielen und..." "EXPELLIARMUS!", brüllte eine weitere Stimme dazwischen und entwaffnete Sirius. "Ich habe gehofft, dass ich derjenige bin, der dich fasst. Wahrlich, Rache ist süß! Was ist Black? Hat es dir die Sprache verschlagen?! Hast du Angst dein Geheimnis kommt nun ans Licht?" Niemand geringeres als Severus Snape stand in der Tür...
Was für ein Geheimnis?


Louna Black- Shadows of the pastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt