Ärger mit Fred / Kapitel 77

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Die Tage nach der ersten Prüfung wurden zu meinem Glück ein wenig entspannter und teilweise auch ziemlich lustig. Für einige Lacher sorgte zum Beispiel Rons Festumhang den ihm Molly per Post schickte. Ron war es peinlich aber der Rest lachte herzhaft über sein Gewand.
Das sollte aber nicht seine einzige Sorge sein. Im Gegensatz zu einigen anderen, hatten er und Harry noch keine Tanzpartnerin und Date für den Weihnachtsball. Eigentlich wollte Harry Cho fragen, doch er traute sich letztendlich doch nicht, da er hörte dass sie mit jemandem aus Durmstrang zum Tanz ging. Hermine hingegen machte ein riesen Geheimnis aus ihrem Partner, so erfuhren die Jungs mehr oder weniger erst kurz vorher, dass sie überhaupt mit jemandem hinging. Ron war nämlich der dämlichen Auffassung sie würde alleine auf dem Ball aufkreuzen und aus der Not heraus fragte er sie tatsächlich ob sie mit Harry oder ihm auf den Ball gehen würde! Und schob doch noch vollkommen dreist hinterher, dass es doch für sie traurig sein würde, da sie ja allem Anschein nach noch keinen Partner hatte. Wütend sprang Hermine auf: "Nur das du es weißt, mich hat jemand gefragt.", sie ging zu Snape, reichte ihm ihre Hausaufgaben und schritt zurück an den Tisch. "Und ich hab ja gesagt!", zischte sie und verließ den Saal. Gut so Mine, ich grinste in mich hinein und verfluchte Rons nicht vorhandenes Taktgefühl. Fred der neben mir saß, stichelte daraufhin bei Ron herum und bewies ihm vor seinen Augen, dass er bereits ein Date für den Ball hatte. Er bewarf Angelina mit einer Papierkugel und machte ihr mit einer einzigen Geste klar was er von ihr wollte Sie verstand sofort und nickte. "Auf den Ball? Geht klar.", sie lächelte. Fred lächelte zufrieden und schielte beiläufig zu mir. Angesäuert wendete ich mich von ihm ab. Sollte er doch mit seiner Angelina prahlen.
Und es tat mir doch mehr im Herzen weh als es eigentlich sollte...
Für mich war immerhin schon klar mit wem ich auf den Ball gehen würde. Mit meinem Freund natürlich, der das aber irgendwie als Selbstverständlichkeit wahrnahm. Am Nachmittag vor dem Ball als die letzte Tanzstunde stattfinden sollte, beschwerte ich mich darüber bei Hermine und Ginny, die auch mit am Start war, da Neville sich tatsächlich getraut hatte sie zu fragen ob sie gemeinsam auf den Ball gehen würden. Eigentlich war der Ball nur für Schüler ab der 4. Klasse gedacht, doch wer von älteren Schülern gefragt wurde, konnte auch mit hingehen. Sehr zu Ginnys Vergnügen.
"Er hat mich nicht mal richtig gefragt ob ich mit ihm auf den Ball gehen will!", grummelte ich in meinen nicht vorhandenen Bart und schlüpfte in meine hohen Pumps, die ich bereits eintanzen wollte, damit ich mich morgen nicht vollkommen blamierte. "Naja ihr seid zusammen. Muss er dich denn noch unbedingt fragen?" Ginny zog die Augenbrauen hoch. "Ich finde schon. Es gehört sich einfach so.", schaltete sich Hermine ein und band ihre wilden Locken zu einem Zopf zusammen. "Siehste!", wendete ich mich triumphierend an Ginny, die mit den Augen rollte. "Ihr und eure alte Etikette. Wenn's nach euch ging müsste wohl auch immer der Junge das Mädchen fragen und nicht andersherum oder?" Ich grinste. "Wieso? Hast du etwa Neville gefragt und nicht er dich?", ich lachte los und wich Ginnys Rippenstößen aus. "Gar nicht wahr! Ich hab euch doch bereits erzählt, dass ER mich gefragt hat!", ihre rötliche Mähne sträubte sich vor Wut in alle Richtungen. "Du warst ja auch die einzige von uns die sich auf diese bescheuerte Tanzerei gefreut hat.", gab ich zurück. "Du hast doch McGonagall gehört: In jedem Mädchen schlummert ein Schwaaaaan", Hermine machte eine ausschweifende Bewegung und kicherte. "Ich glaub in Ginny befindet sich eher ein Tiger!",giggelte ich und lief lachend vor ihr weg, direkt in den Tanzsaal. Dort ließ ich mich neben George fallen, der Harry, Ron, seinen Bruder und die Mädels zu uns winkte. Hermine setzte sich soweit wie möglich von Ron weg, der damit anscheinend nicht zufrieden war. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen. Oh man, da war wohl immer noch dicke Luft. "Dein Bruder hat immer noch daran zu knabbern, dass Herms nicht mit ihm zum Ball gehen will.", flüsterte ich George ins Ohr, der daraufhin in Lachen ausbrach. "Komm aus der Hüfte oder die Guten sind alle weg!", zitierte er Freds und seine Stichelei gegen Ron und schmunzelte. Viel Zeit zum Lachen blieb uns nicht mehr, denn eine aufgescheuchte Goni betrat den Raum und klatschte auffordernd in die Hände. Bei Merlins Bart, war ich froh wenn der Mist endlich vorbei war...
"Mädchen! Jungen! Auf die Beine und zwar unverzüglich. Uns bleibt nicht mehr viel Zeit bis morgen. Jeder einen Partner und dann der Wiener Walzer bitte!" Ginny verabschiedete sich sofort zu Neville während ich noch etwas unschlüssig herumstand. Auch Hermine wusste nicht recht wohin sie sollte, denn zu Ron wollte sie nicht. "Wird das denn noch heute was?!",keifte die gestresste Hauslehrerin von Gryffindor sofort. "Machen Sie es mir doch nicht so schwer. Ms. Granger zu Mr. Potter und Ms. Black geht zu Mr. Weasley, vielleicht treibt er dann weniger Unfug!", kommandierte sie und schob uns zusammen. Ich war wirklich vom Pech verfolgt. Sie hatte mich tatsächlich mit Fred zusammengetan! In den letzten Tanzstunden war ich ihm immer gekonnt entwischt und hatte mir meistens Harry zum Tanzen geschnappt , da ich auf eine erneute Situation wie in den ersten Tanzstunden, verzichten wollte. "Weasley! Die Hand an ihre Hüfte!" Goni stand noch immer bei uns und packte Freds Hand, legte sie an meine Taille und lächelte zufrieden. Mit einem "Ist das denn so schwierig...",verschwand sie kopfschüttelnd zum Grammophon. Doch bevor die Musik erklang, flog die Tür des Saals mit einem lauten Krachen auf. "Severus! Na endlich!" McGonagall verdonnerte den Armen Hauslehrer sofort dazu, die Musik zu regeln und schon bald füllte sich der Raum mit den wohl bekannten Klängen des Wiener Walzer. Schüchtern ergriff ich Freds Hand und hätte sie beinahe wieder losgelassen, so sehr erschrak ich mich über das plötzliche Knistern zwischen uns. Hatte das etwas zu bedeuten?
Während wir langsam die ersten Schritte tanzten, vermied ich es meinem Partner in die Augen zu sehen und fühlte mich gleichzeitig wohl und gleichzeitig schrecklich. Severus beobachtete uns indessen mit Adleraugen. Das hatte mir noch gefehlt. Hoffentlich ließ er nicht gleich den beschützenden Vater raushängen!
"Alles okay?", riss mich mein Gegenüber, leise flüsternd aus meinem Gedankenwirrwarr. Ich war zu keiner Antwort im Stande und stieß deshalb nur ein leises:" Mhhhm.", aus. Was er mit einem Stirnrunzeln quittierte. "Wir müssen reden.", sagte er tonlos und wirbelte mich weiter herum. Als ich wieder nah genug bei ihm war, antwortete ich: „Ich wüsste nicht worüber. Ist doch alles bestens." Er stieß ein ironisches Lachen aus. "Darum gehst du mir auch seit Tagen aus dem Weg." Bingo, er hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. "Stimmt doch gar nicht.", log ich. Meine Stimme war nur noch ein Flüstern. "Vielleicht verrätst du mir mal was das soll?", langsam wurde er wütend und lauter. "Wirst du vielleicht mal ein paar Tonstufen leiser?!", zischte ich erbost. "Wieso?! Ist dir das etwa peinlich oder hast du Angst jemand tratscht es an deinen Champion weiter?", stichelte er erneut und wurde keineswegs leiser. "Fred, ich warne dich!" Die Musik wurde schneller und dramatischer. Passender ging es wohl nicht. "Sonst was?!",stieß er aus und drehte mich erneut. "Holst du deinen Beschützer hm?!" Das reichte mir. Endgültig. Ich schubste ihn von mir als hätte er mich verbrannt und stürmte wütend aus dem Saal. Severus mir hinterher.
Draußen lehnte ich mich gegen eine Wand und ließ mich erschöpft daran heruntersinken. Sauer schlug ich mir mit zwei Fäusten gegen den Kopf. Wie konnte ich auch nur denken, er würde nicht merken, dass ich zu ihm etwas Abstand gewinnen wollte? Ein Räuspern, ließ mich aufsehen. "Gehts dir gut?" Snape hockte sich neben mich. "Wonach siehts denn aus?!",gab ich angenervt zurück. "Probleme mit Weasley hm?", bohrte er weiter und lehnte sich ebenfalls gegen die Wand. "Gabs bei mir denn jemals keine Probleme?", fragte ich sarkastisch und pfefferte mir die Pumps von den Füßen. "Deine Schuhe können aber auch nichts dafür.", bemerkte Severus und brachte mich damit zum Lachen. "Er ist eifersüchtig.", setzte er nach einer Weile des Schweigens an. "Wer?" "Weasley.", antwortete er. Damit brachte er mich ziemlich aus dem Konzept. Fred sollte eifersüchtig sein? Warum hatte mich dann so angefahren? "Männer tun sowas eben.", grinste Snape. "Du hast doch schon wieder meine Gedanken gelesen." "Niemals." Es folgte wieder Stille. Nach einiger Zeit stand der Tränkemeister wieder auf, reichte mir seine Hand und zog mich hoch. "Ich weiß nicht was zwischen Diggory, dir und Weasley läuft, aber mach nicht denselben Fehler wie ich. Hör auf dein Herz.", mit diesen Worten verschwand er wieder im Saal und ließ mich nachdenklich zurück.
Was für ein Kuddelmuddel.



Louna Black- Shadows of the pastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt