Blamable Blindwütige Bande von Brüllaffen / Kapitel 74

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"Jetzt lasst mich doch mit eurem Schwachsinn endlich in Ruhe!", jaulte ich und schlug links von mir George und rechts Fred mit einem Buch auf den Kopf. "Aua!", schallte es im Chor. Beide rieben sich den schmerzenden Hinterkopf. "Vielleicht schlag ich euch so die Dummheiten aus dem Kopf.", grinste ich und setzte spielerisch zum nächsten Schlag an. "HAAAAAALT" Beide flüchteten ein paar Meter weiter und versuchten sich gegenseitig hinter dem anderen zu verstecken. Lächelnd beobachtete ich meine beiden Chaoten und seufzte. Warum konnte die Stimmung nicht immer so ausgelassen sein?

Die ersten beiden Tage in Hogwarts waren wie im Flug vergangen und so langsam lebte ich mich wieder ein. Eigentlich war ich sogar ziemlich glücklich, die Beziehung zu mir und Fred normalisierte sich allmählich wieder. Hin und wieder war es etwa komisch zwischen uns, vielleicht war es aber auch nur Einbildung... Jedenfalls, es könnte alles so schön gewesen sein, wenn mir dieses verdammte Turnier nicht so auf den Geist gehen würde. Nicht nur Cedric, auch die Zwillinge machten mich damit regelrecht wahnsinnig. Trotz des Verbots, was von Crouch und dem Ministerium ausgesprochen wurden war, waren sie dennoch davon überzeugt, dass sie den Feuerkelch, in dessen man seinen Namen werfen musste, austricksen könnte. "Ich will euch nur nochmal daran erinnern, dass Fresh D da eine Alterungslinie drum herum gezogen hat. So leicht werdet ihr ihn also nicht bescheißen können.", tönte ich belustigt während wir gemeinsam zum Mittagessen gingen. "Ach und dein Freund hat das Problem nicht?", fragte Fred spitz. "Nein hat er nicht. Hättest du mir auch nur einmal vernünftig zugehört, wenn es um seine Teilnahme ging, würdest du wissen, dass Cedric bereits 17 Jahre alt ist und so, im Gegensatz zu euch, offiziell am Turnier teilnehmen kann." Auch wenn ich es eigentlich nicht wollte, ein bisschen Stolz schwang trotzdem in meiner Stimme mit. Der Hufflepuff galt nämlich als Favorit unter den Hogwartsschülern. Die Meisten wollten ihn für Hogwarts kämpfen sehen, ich war da eher anderer Meinung. Ich wollte niemandem dort sehen. Ich war mir beinahe sicher, dass diese elendigen Prüfungen den Teilnehmern einiges abverlangen würden. Sind dabei nicht schon Leute gestorben? Eine Gänsehaut überkam mich, sodass ich mich schüttelte. George zog die Augenbrauen hoch. "Alles in Ordnung?" Ich ließ mich an den Tisch fallen und antwortete "Alles Bestens." Als hätte es nur auf uns gewartet, füllten sich die noch leeren Teller mit Essen. Ich schnupperte begeistert. "Geil, Nudeln!", erfreut häufte ich mir den Teller noch voller als er eh schon war und streute zusätzlich noch Parmesan über die Bolognese. Die Zwillinge beobachteten mich dabei belustigt. "Du liebst Nudeln wohl noch mehr als deinen Freund was?", stichelte Fred. "Dasch kann schon sein.", nuschelte ich mit vollem Mund. "Das glaub ich kaum." Cedric ließ sich just in diesem Moment schwungvoll neben mir nieder und drückte mir einen Kuss auf die Wange. George rollte grinsend mit den Augen. Fred hüllte sich mal wieder in Schweigen...
"Hey!" Hermine und ihre beiden Anhängsel Harry und Ron ließen sich völlig außer Atem am Tisch nieder. "Wo wart ihr denn so lange und warum hechelt ihr so? Seid ihr vor Snape weggerannt?" "Das wäre zur Abwechslung mal ganz erfreulich gewesen Ms. Black.", schnarrte Snape der gerade an unserem Platz vorbeiging. Meine Wangen färbten sich rosa. Warum musste ich auch immer so ins Fettnäpfchen treten. "Kein Grund nervös zu werden.", grinste er und entfernte sich zum Lehrertisch. "Hat der gerade wirklich..." "Gelächelt?", vollendete George den Satz seines Bruders. "George mach ja deinen Mund wieder zu, ich kann deine Mandeln sehen.", lachte ich und ignorierte seine Frage. Ja Snape hatte gelächelt. Na und? Zugegeben es passierte doch recht selten...
"Also zurück zum Thema. Wo wart ihr denn nun?", wendete ich mich wieder an das goldene Trio. "Bei McGonagall.", antwortete Hermine noch völlig außer Puste. "Warum denn das? Gabs Ärger?". "Das wirst du schon bald erfahren. Nach dem Mittagessen gibts Versammlung mit ihr.", seufzte Ron und ließ den Kopf auf die Tischplatte sinken. Fred und George fingen an zu lachen. "Das Lachen könnt ihr euch sparen, ihr seid auch mit dabei.", stieß Harry aus und beobachtete belustigt wie ihnen das Lachen im Halse stecken blieb. "Wieso das denn?", beschwerten sie sich wie aus einem Mund. "Keine Ahnung, alle Klassen ab der 4. sollen dabei sein.", antwortete Mine. "Das bedeutet doch bestimmt nichts gutes.", heulte ich auf, tat es Ron gleich und knallte ebenfalls mit dem Kopf auf den Tisch.
Und ich sollte recht behalten...
"Der Weihnachtsball ist beim Trimagischen Tier schon immer Tradition gewesen. Ihr repräsentiert unsere Schule, daher erwarte ich , dass sich ohne Ausnahme jeder von euch bemüht Fehltritte zu vermeiden und das meine ich wörtlich, denn der Weihnachtsball ist von jeher vor allem eines: ein Tanz.", die alte Hexe schritt leichtfüßig durch den großen Saal und beobachtete Filch der bereits an einem riesigen Grammophon herumwerkelte. "Die hat doch einen sitzen! Ich tanze doch nicht! Bin doch nicht bescheuert!", murrte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. "Also der Meinung bin ich auch.", grummelte Ron neben mir und starrte McGonagall finster an. Ein riesen Gebrabbel innerhalb der Reihen ging los. Niemand hatte damit gerechnet, dass wir tanzen lernen müssen. "Seid still!", keifte die gute Goni und hob beide Hände. "Das Haus Gryffindor genießt seit fast 1000 Jahren größtes Ansehen und ihr werdet seinen Namen nicht an einem einzigen Abend besudeln in dem ihr euch benehmt wie eine blamable, blindwütige Bande von Brüllaffen!", ereiferte sie sich. "Ey, versucht das dreimal hintereinander ganz schnell zu sagen.", tönte George hinter mir und forderte mich und seinen Bruder heraus. Leise sprach ich ihm nach und kicherte dabei leise. "Beim Tanzen, lassen wir den Körper sich entfalten. In jedem Mädchen schlummert ein Schwan, der bloß darauf wartet hinauszubrechen und zu fliegen.", schwärmte sie weiter während sie beinahe durch den Raum schwebte. "Aus Maria Smith bricht auch gleich was raus, aber ich bin mir sicher es ist kein Schwan.", flüsterte Ron mir ins Ohr und begann zu giggeln. "Und in jedem Jungen lauert eine Löwe der bereit ist herumzustolzieren. Mr. Weasley!" Ron verstummte urplötzlich. "Ja?", krächzte er hervor. "Kommen Sie bitte zu mir." Oh je, das bedeutete nichts gutes. Harry schubste den armen Ron grinsend nach vorn. Sie zog Ron auf die Tanzfläche und sagte: „Bitte legen Sie die rechte Hand an meine Hüfte." Ron sah sie verstört an. "Wohin?" "An meine Hüfte!", sprach sie etwas energischer, hob Rons Hand an, legte sie an die Stelle die sie wollte und begann mit ihm zu tanzen. Naja, mehr schlecht als Recht. "Und eins, zwei drei, eins, zwei, drei.", dirigierte Sie und blamierte Ron damit völlig. Er hatte keine Chance mit ihr mitzuhalten und stolperte ständig über seine eigenen Füße. George pfiff belustigt und bekam sich kaum mehr ein. Ich lehnte mich an die Zwillinge und hatte Mühe nicht in einen vollkommen Lachflash auszuarten. "Das lasst ihr ihn nie mehr vergessen oder?", lachte Harry und wischte sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel. "Nie mehr!", giggelten die Zwillinge und konnten sich nicht mehr halten. "So und jetzt kommt ihr alle zusammen!", tönte Goni. Die Mädchen musste sie, ausgenommen von einigen Verweigerern wie mir, nicht lange bitten. Die Jungs allerdings schon. "Die Jungen, auf die Beine!", kommandierte sie in einer Tonlage die keinen Widerspruch zuließ. Zögerlich drehte ich mich zu den Zwillingen um, die ebenfalls nicht begeistert aussahen. "Auf gehts. Auch Ms. Black und die Weasleyzwillinge suchen sich einen Partner beziehungsweise eine Partnerin.", McGonagall schritt bereits energisch in unsere Richtung. Schnell griff fred nach meiner Hand und zog mich auf die Tanzfläche, während sein Bruder bereits Angelina anflirtete die wohl schon auf ihn gewartet hatte. Kopfschüttelnd beobachtete ich die beiden und musste über Georges Charme schmunzeln. Er hatte die sonst so taffe und herrische Angelina sofort für sich gewonnen. Und ich? Ich stand nun mit Fred auf der Tanzfläche. Verdammt nochmal. Er grinste mir selbstsicher zu und legte wie selbstverständlich seine Hand an meine Taille und hinterließ damit eine wohlige Wärme. Ich wollte kein Spielverderber sein, also legte ich meine Hand in seine und tanzte die ersten paar Takte. Dabei rutschte mein kurzes Top hoch und entblößte freie Haut an meiner Hüfte, natürlich genau dort wo Freds Hand lag. Ich schluckte und versuchte mich auf die Tanzschritte zu konzentrieren , doch das gelang mir nicht. Immer wieder strich seine Hand sanft an meiner freien Haut entlang, während er mir unablässig in die Augen schaute. Ich verfing mich in seinem und fing an alles und jeden um mich herum zu vergessen. Für einen Moment lang gab es wieder nur uns. Ich verschränkte meine Hände um seinen Nacken und bewegte mich weiter zur Musik. Unsere Blicke hielten den jeweils anderen stand. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf die Lippen des Weasley und er legte auch die zweite Hand um meine Taille. Die Wärme die von ihm ausging machte mich beinahe wahnsinnig.
Mit einem Mal stoppte die Musik. Sofort ließ ich ihn los als hätte ich mich verbrannt und stürmte aus dem Saal. Es war falsch. So falsch. So sollte sich das Tanzen mit ihm nicht anfühlen.
Unterwegs füllten sich meine Augen mit Tränen. Wieso musste immer alles so schwer sein...


Louna Black- Shadows of the pastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt