Fahr zur Hölle Werwolf / Kapitel 12

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Beide fuhren augenblicklich zu mir um. Der Angesprochene zuckte verlegen mit den Schultern. "Gut, dann sag ich es ihr!", giftete Fred und zeigte auf seinen Bruder. "Der Penner da, hat dafür gesorgt das unser Freund Cedric sich hier gestern Nacht reinschummeln konnte." Ich sah fassungslos zu dem anderen Weasley. "Ist das wahr?" Er nickte kaum merklich und wirkte plötzlich sehr beschämt. "Natürlich! Er hat ihm wahrscheinlich die Tür zu deinem Schlafsaal noch bereitwillig geöffnet.", gab Fred grimmig von sich. "Das ist nicht wahr. Ich hab ihn lediglich in den Gemeinschaftsraum gebracht. Das er in deinen Schlafsaal schleicht hab ich nicht gewusst!", protestierte George sogleich. Fred lauchte auf. "Na klar und du konntest nicht eins und eins zusammenzählen? Wie blöd bist du denn?" "Fred!", rief ich erschrocken und legte ihm eine Hand auf den Arm. Er schien sich nur mühsam zu beruhigen und sah zu seinem Bruder. Dieser starrte schuldbewusst auf den Boden.
Hermine die das ganze Spektakel mit verfolgt hatte, blickte verunsichert zwischen den beiden hin und her. "Ich brauch frische Luft." Mit diesen Worten ließ ich sie stehen und eilte aus dem Gemeinschaftsraum.

Es war mittlerweile schon dunkel und ich war mir nicht mehr sicher ob ich mich überhaupt außerhalb des Gemeinschaftsraumes aufhalten durfte. Leise lief ich durch die schummrigen Gänge von Hogwarts und fand mich schließlich auf dem Astronomieturm nieder. 
Wie magisch angezogen ging ich auf das Geländer zu und blickte über ganz Hogwarts und die anschließenden Ländereien. "Wow...", entfuhr es mir. "Magisch nicht?" Ich zuckte leicht zusammen und drehte mich um. "REMUS!", rief ich überglücklich und rannte ihm in die Arme. Er drückte mich fest an sich und strich mir sanft über den Kopf. "Na du.", schmunzelte er. Ich ließ von ihm ab und strahlte übers ganze Gesicht."Was machst du denn hier?" Mein Patenonkel kratzte sich am Kopf und antwortete: "Dumbledore wollte mich sprechen und da du dich seit Wochen nicht gemeldet hast...", seine Stimme bekam einen tadelnden Unterton, "...wollte ich mal nach dir sehen." Ich lächelte entschuldigend. "Lustigerweise habe ich vorhin einen Brief an dich abgeschickt. Fred hat mich daran erinnert." Remus grinste."Die Zwillinge natürlich. Wie geht es ihnen?" "Das kannst du ja in meinem Brief nachlesen.", antworte ich kurz angebunden. Er zog eine Augenbraue hoch und runzelte die Stirn. Er merkte sofort das etwas im Busch war. Ich hatte wirklich keine Lust über die Zwillinge zu reden, denn dann würde mir vermutlich rausrutschen,dass wir uns gestritten hatten und damit wollte ich Remus wirklich nicht belasten. "Was wollte denn Dumbledore von dir?", wechselte ich das Thema. "Das ist geheim.", meinte Remus und gab mir einen Kuss auf den Kopf. Ich rollte mit den Augen und wollte gerade etwas erwidern als eine Gestalt die Treppen des Turmes hinauflief. Niemand geringeres als Professor Snape betrat die Szene. "20 Punkte Abzug für Gryffindor, wegen unerlaubten umherwandern bei Sperrstunde, Ms Black." Er lachte hämisch und sein Blick glitt zu meinem Ziehvater der mit dem Rücken zu ihm stand. Ich wollte gerade protestieren als Remus einen Finger auf seine Lippen legte und mir deutete ruhig zu sein. "Sie da, drehen sie sich um. Auch für Sie gibt das ebenfalls 20 Punkte Abzug." Remus lachte. "Ich glaube kaum, dass Sie die Macht haben mir Punkte abzuziehen." Die Fledermaus kochte vor Wut. "Sie wagen es....!" Er ging einen Schritt auf meinen Patenonkel zu und riss ihn an der Schulter herum. Der Tränkemeister staunte nicht schlecht als er in das Gesicht von Remus blickte, welcher in unschuldig ansah. "Lupin...", knurrte er. "Sehr richtig Severus. Ich habe meine Tochter hierher gebracht um in Ruhe mit ihr zu sprechen.", antwortete der Werwolf ruhig. Snape zischte verächtlich: "Sie ist nicht deine Tochter du Idiot. Sie ist das Endergebnis eines schnellen Techtelmechtels von deinem besten Freund namens Black." Das hätte er lieber nicht sagen sollen. Remus bewahrte seine Fassade jedoch konnte ich an seinen Händen, die er zu Fäusten ballte, sehen, dass er mehr als wütend war. "Im Gegensatz zu dir, weiß ich wie man mit Kindern umgeht Severus. Deine bissigen Kommentare gegenüber Louna kannst du dir sparen. Sie zeigen nur das du offensichtlich nicht weißt was du sonst von dir geben sollst. Kehre lieber mal vor deiner eigenen Tür." Und mit diesen Worten griff er meine Hand und zog mich an meinem Professor vorbei. An der Treppe angekommen drehte er sich nocheinmal um. "Ach und die abgezogenen Punkte wirst du zurückziehen, dafür werde ich persönlich bei Dumbledore sorgen." Snape sagte nichts und verkniff sich tatsächlich einen Kommentar. Verärgert sah er uns hinterher und murmelte: "Fahr zur Hölle Werwolf."

Nachdenklich lief ich mit Remus die Treppen hinunter und stoppte als wir fast unten waren. "Was ist?" Remus sah mich fragend an. "Hat er das ernst gemeint mit Sirius und Mum?" Sein Gesicht veränderte sich und eine Sorgenfalte erschien auf seiner Stirn. "Darüber solltest du dir nicht den Kopf zerbrechen.", antwortete er. "Wieso hasst er mich?", fragte ich weiter. Der Werwolf seufzte. "Snape hasst alles und jeden." "Ja, aber mich und Harry ganz besonders." Ich wollte nicht aufgeben bis ich eine Antwort aus ihm herausgequetcht hatte. Mein Ziehvater blieb stehen hielt mich an den Schultern fest und sah mir tief in die Augen. "Hör zu. Dein Vater, Harrys Vater James und ich waren beste Freunde. Severus hatte gewisse Diskrepanzen mit jedem einzelnen von uns. Er weiß, dass du Sirius Tochter bist und Harry der Sohn von James. Er projeziert das Bild deines Vaters auf dich. Verstehst du?" Ich nickte leicht. "Danke, dass du mir das erzählt hast. Ich wusste gar nicht, dass du Harrys Vater kanntest..." Remus Augen bekamen bei meinen Worten einen traurigen Schimmer, ich musste ihn einfach in den Arm nehmen. Es muss ihm wahnsinnig schwer gefallen sein mir das zu erzählen, schließlich sprach er nicht gern über seine und Sirius Vergangenheit. "Wir drei waren die besten Freunde, so wie du und die Zwillinge. Alles kann so schnell vorbei sein und ehe du dich versiehst...bist du allein." Seine melancholischen Gedanken brachten mich ebenfalls zum Nachdenken. Die Zwillinge, wie oft hatten sie mir in den letzten Woche beigestanden. Ich hatte mir geschworen immer für sie da zu sein. Obgleich ich noch auf George sauer war ,weil er Cedric geholfen hatte, oder ich Freds plötzlichen Ausbruch absolut bescheuert fand, sie waren trotzdem meine besten Freunde. In dem Moment fasste ich einen Entschluss. "Du Remus?" Er schreckte aus seinen sentimentalen Gedanken hoch und sah mich an. "Ich muss los, da gibts noch was ganz dringendes was ich klären muss." Er schmunzelte und drückte mich noch einmal fest an sich. "Sei bloß weiter brav, sonst komm ich und hol dich wieder ab! Um deine abgezogenen Punkte kümmere ich mich." Ich nuschelte ein "Danke" an seine Brust und machte mich dann von ihm los.
"Ach Lou?" Ich drehte mich nochmal um. "Freundschaft vergeht nicht." Ich lächelte, er wusste ganz genau was los war. Winkend verabschiedete ich mich noch einmal und machte mich dann auf leisen Sohlen auf in den Gemeinschaftsraum.
Im Gehen dachte ich an Remus Vergangenheit. Was war wohl noch an dieser Sirius,Snape,Remus und James Sache dran? Wenn ich Harry davon erzähle! Mit diesem Gedanken legte ich noch einen Zahn zu und kam bald am Portrait an.


Louna Black- Shadows of the pastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt