Die Wahrheit / Kapitel 64

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"Zum Teufel mit dir Schniefelus!", regte sich nun jetzt auch Sirius auf. "Was ist Black? Bekommst du etwa kalte Füße? Ist dir die Verantwortung Vater zu sein plötzlich doch zu groß?, provozierte der Professor ihn weiter. Der ehemalige Häftling trat so nah an ihn heran, dass sich ihre Nasen beinahe berührten. "Du wirst nie erfahren wie es sich überhaupt anfühlt Vater zu sein, denn du bist unfähig zu lieben." "Das ist nicht wahr., antwortete der Schwarzhaarige tonlos und warf dabei einen Blick auf mich. "Ach wirklich?! Wie war es denn damals bei Lily? Hast du sie nicht auch so sehr geliebt? Und doch hast du sie letztendlich als Schlammblut betitelt!" "Lass gefälligst Lily aus dem Spiel!, zischte Snape, der Angst hatte, dass Harry davon mitbekommen würde. Doch dieser hatte sich auf Sirius Anweisung zurückgezogen und wartete mit Herms und Seidenschnabel im hinteren Teil des Innenhofs. "Was? Hast du Angst, dass deine große Liebe, die im Endeffekt nichts weiter als eine weitere Lüge in deinem erbärmlichen Leben war, rauskommt?", höhnte Sirius weiter und traf damit, wissend oder unwissend, einen wunden Punkt in Snapes Herz. "Gerade du Black, solltest doch genau wissen wie man eine gute Lüge aufbaut. Du scheust dich ja nicht mal davor sie deiner eigenen Tochter aufzutischen..." BAM, das hatte gesessen. Die Bombe, dessen Lunte die ganze Zeit gebrannt hatte, war in die Luft gegangen. "Sirius, was für eine Lüge meint er?", eindringlich sah ich den braunhaarigen. "Von ihm kannst du keine ehrliche Antwort erwarten!", spottete Snape und lachte sarkastisch auf. Sirius schaute mich derweil aus traurigen Augen an. Beinahe kam es mir so vor, als säße Black Junior wieder vor mir. So treu und traurig zu gleich waren seine Augen.
"Was willst du wissen...",sagte er tonlos und starrte dabei ins Leere. "Was will sie wohl wissen Black? Natürlich..." "Die Wahrheit., schnitt ich ihm den Satz ab und wartete Sirius Reaktion ab. "Halt den Mund Schniefelus. Du bist nicht ganz unschuldig an der ganzen Geheimniskrämerei., murrte mein Vater weiter und stand wieder auf. "Können wir das bitte drinnen klären und nicht hier draußen auf dem verdammten Innenhof?!",ereiferte ich mich. "In mein Büro. Dich darf niemand sehen Black., kommandierte Snape, ließ den Hippogreif wie auf wundersame Weise verschwinden und löste den Zauber des Zeitumkehrers auf, der uns noch umgab. Nun waren wir wieder in der richtigen Zeit angekommen. Während Hermine und Harry Ron aufsuchen wollten um ihm von unseren Abenteuer zu berichten, folgte ich dem Professor mit Sirius im Schlepptau in sein Büro. "Erinnert mich irgendwie an alte Zeiten., schmunzelte Black und brachte mich damit zum Lachen. "Ich wüsste nicht, wieso man darauf stolz sein sollte., kommentierte Snape unser Gewitzel und öffnete die Tür zu seinen Räumen. "Sehr edel Schniefelus. Fast geschmackvoll eingerichtet. Hätte ich dir gar nicht zugetraut." Der ehemalige Häftling ließ sich auf der schwarzen Ledercouch nieder und klopfte neben sich. Ich tauschte einen Blick mit Snape und setzte mich aus reiner Provokation direkt zu Sirius, was der Tränkemeister mit einem Sarkastischen Grinsen quittierte. Auch er nahm Platz, allerdings auf dem Sessel mir gegenüber.
Eine Weile saßen wir einfach schweigend da und nicht passierte. Ungeduldig wippte ich mit den Füßen, Snape tat es mir gleich. Schien wohl eine dumme Angewohnheit zu sein.
"Wollt ihr mir jetzt endlich sagen, was ich schon seit 3 Jahren versuche rauszubekommen?, fragte ich nach einer gefühlten Ewigkeit. "Seit drei Jahren?, Sirius schaute den Professor überrascht an. "Was hast du denn gedacht? Im Gegensatz zu dir ist sie intelligent und nicht auf den Kopf gefallen!, gab er zurück. "Ähm danke?, antwortete ich und wartete gespannt darauf was sie mir zu sagen hatten.
Nach weiteren Minuten erbarmte sich Sirius schließlich. "Dafür, dass du unbedingt mit der Wahrheit rausrücken wolltest, bist du aber ganz schön still Schniefelus." "Abwarten, kam es trocken als Antwort. Unbeirrt nahm Sirius meine Hand. "Also, es geht um deine Mutter, vielmehr um deine Mutter und uns. Sie war nicht schon immer in Hogwarts musst du wissen, denn eigentlich war sie ja Französin und ging nach Beauxbaton, eine französische Schule. In ihrem dritten Schuljahr wechselte sie jedoch nach Hogwarts, da ihre Familie umziehen musste. Ich war damals 16 Jahre alt. Als ich sie das erste mal sah, war ich sofort verliebt. Ihre blauen Augen strahlten und ihr ganzes Gesicht schien zu lachen. Sie war eine bildschöne Frau, nicht wahr Severus?" "Keine Frage, da stimme ich dir vollkommen zu Black." "Naja jedenfalls, war ich die ersten Jahre zu schüchtern um sie anzusprechen. In meinem letzten Jahr gab ich mir jedoch einen Ruck und irgendwie wurden wir ein Paar." "Zu dieser Zeit litt deine Mutter offensichtlich an Geschmacksverirrung., kommentierte Snape und grinste. "Sehr witzig Schniefelus. Sei doch nicht immer so neidisch. Jedenfalls waren wir sehr glücklich und zufrieden. Ich war der glücklichste Mensch auf dem gesamten Planeten. Deine Mom verstand sich auf unfassbar gut mit Lily, James und Remus, was wollte ich mehr?" Während er sprach leuchteten seine Augen, als wäre eine Feuer endzündet wurden, was schon lange als erloschen zu gelten schien. "Wir zogen nach dem sie die Schule beendet hatte sogar in eine eigene Wohnung. Eigentlich hätten wir nicht glücklicher sein können, aber deine Mutter veränderte sich im Laufe der Zeit. Sie schien nicht mehr der positive Mensch zu sein, der sie mal war, weiß Gott warum...Sogar über Kinder hatten wir gesprochen, über dich. Du warst geplant Lou. Ich hab mir nichts mehr als eine Tochter wie dich gewünscht. Doch dann...kam ein großer Streit...deine Mutter hat mir viele Dinge an den Kopf geworfen, Dinge auf die ich nicht wirklich stolz bin. Das Ende vom Lied war, dass sie wutentbrannt von zu Hause weggelaufen ist...", das Feuer in seinen Augen erlosch. "In einem Londoner Pub, lief sie dann mir in die Arme. Sie war völlig verweint und wusste nicht wohin mit sich, da habe ich sie mit zu mir genommen. Immerhin kannten wir uns aus der Schule. Deine Mom und ich haben öfter zusammen gelernt und auch viel Spaß gehabt., fuhr Snape fort, wurde aber von meinem Vater unterbrochen: Spaß? Als ob du in deinem Leben je für Spaß zu haben warst..." "Das tut nichts zur Sache Sirius. Als wir zu Hause ankamen, war sie immer noch ganz verwirrt. Ich wollte ihr helfen, aber ich konnte es nicht. Sie faselte immer wieder, dass sie Sirius im Stich gelassen habe und erzählte mir letztendlich auch von seinem Kinderwunsch und dass sie mehrmals probiert hatte mit ihm ein Kind zu bekommen. Wir redeten die ganze Nacht lang durch bis...", er brach. "Nun sag ihr schon was passiert ist Severus! Du warst doch so scharf darauf mit der Wahrheit rauszurücken. Also bitte!", forderte er den Tränkemeister auf. Dessen Ohren sich leicht rosa färbten. Ohje...
Er räusperte sich verlegen. "Hhhmm, also naja, deine Mutter und ich verbrachten eine wunderschöne Nacht, wenn du verstehst was sich meine." "Das ist alles? Ein Seitensprung meiner Mutter und deswegen macht ihr so einen riesen Aufwand?, empört schaute ich die beiden an. "Nein, das war noch nicht alles., kam es leise von Sirius.
Snape erhob erneut die Stimme: Deine Mutter war schwanger und sie wusste nicht von wem."

Louna Black- Shadows of the pastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt