Mein Name ist Louna Black. Ich bin die Tochter von Sirius Black. Und das ist meine Geschichte.
"Louna!" Ich schlug die Augen auf, als die Stimme meines Patenonkels durch die Stille drang. "Wo bleibst du denn? Es geht gleich los!", ein lächelnder Remus stand im Türrahmen meines Zimmers und wartete, dass ich mich endlich aufraffte um aufzustehen. Ich klopfte neben mich aufs Bett und mein Patenonkel setzte sich zu mir. "Alles gut?", in seinen Augen spiegelte sich Sorge. "Du weißt, was mir im Kopf rumschwirrt.", antwortete ich und musste einen Seufzer unterdrücken. Remus strich mir sanft durchs Haar und spielte mit einer meiner Locken. "Und du weißt, dass du trotzdem nach Hogwarts gehen wirst. Dein Vater hat es so gewollt." Ich rollte mit den Augen. "Zieh nicht immer Sirius mit rein, er ist nicht hier. Du bist mein Dad." Jetzt war er dran damit einen Seufzer zu unterdrücken und er erhob sich kopfschüttelnd vom Bett. "Egal was du versuchst, es bleibt dabei. Und jetzt such deine Sachen zusammen, in einer Stunde ist Abflug." "Abflug? Heißt das wir fliegen nach Kings Cross?" Meine Augen bekamen einen verdächtigen Schimmer. Mein Patenonkel zog belustigt eine Augenbraue hoch. "Das hättet du wohl gern." Und mit diesen Worten verschwand er aus meinem Zimmer. Diskussion beendet, hab verstanden.
Wenig später stand mein Koffer im Hausflur. Missmutig betrachtete ich das Gepäck. "Jetzt guck nicht so böse. Wenn du nach deinem Vater kommst, wirst du in Hogwarts die beste Zeit deines Lebens haben." Remus war hinter mich getreten und legte einen Arm um mich. "Du brauchst gar nicht schleimen" Ich wand mich aus seinem Arm und grinste frech. "Das werde ich dir immer nachtragen!" Er seufzte tief und schaute mich eindringlich an. "Lou, was soll ich denn machen? Ich habe keine andere Wahl. Dein Vater sitzt in Askaban. Deine Mutter ist weiß Gott irgendwo in Frankreich. Was ist also die Alternative? Wäre es dir lieber du würdest dort zur Schule gehen?" Ich schüttelte kleinlaut den Kopf. Nach Frankreich zu müssen wäre für mich die Hölle, mein Französisch ist grottenschlecht und noch dazu kommt, dass ich zu meiner Mutter keinen Kontakt habe. Die Geschichte von meinen Eltern schien sehr kompliziert gewesen zu sein, vielleicht konnte sich Remus deswegen noch nicht dazu durchringen sie mir zu erzählen. Manchmal fragte ich mich ob sie überhaupt wirklich in Frankreich wohnte oder ob er sich das einfach nur ausdachte. "Na siehst du. Ist diese Diskussion dann ein für alle Mal beendet und der Krieg vorbei?" Ich grinste und schlang die Arme um den etwa 1,90m großen Mann. "Es gab nie Krieg. Du bist die letzte Familie die ich noch habe. Ich wäre schön blöd da einen Krieg anzuzetteln." Der Braunhaarige legte ebenfalls seine Arme um mich und antwortete: "Du weißt, dass das nicht stimmt. Ich bin nicht die einzige Familie die du noch hast. Dein Vater liebt dich genauso sehr, wahrscheinlich noch viel mehr als ich es je könnte. Er ist nämlich dein Vater, die lieben ihre Töchter immer am Meisten." Etwas in mir sträubte sich bei seinen Worten. "Und warum ist er dann nicht hier, sondern verbringt die Zeit in Askaban, anstatt mich aufwachsen zu sehen?" Wieder unterdrückte Remus einen Seufzer. "Kind, du stellst Fragen mit deinen 12 Jahren.", kopfschüttelnd nahm er meinen Koffer und hievte ihn ins Auto. Auf eine Antwort auf meine Frage wartete ich vergebens.
Am Bahnhof angekommen führte mich Remus zum Gleis. "So und jetzt rennst du auf die Wand zu, und schon bist du am Gleis." Ich schaute ihn ungläubig an. "Du willst mich doch veräppeln! Wenn das die Strafe für vorhin sein soll, dann muss ich dich leider enttäuschen, so blöd bin ich nicht." "Dann wirst du nie in den Genuss des wunderschönen Gleises 9 3/4 kommen!", ertönte es zweistimmig hinter meinem Rücken. Erschrocken drehte ich mich um und blickte in die Gesichter zweier rothaariger Jungen, die sich wie ein Ei dem anderen glichen. Hinter ihnen tauchte eine etwas dickliche Frau auf, ebenfalls mit roten Haaren. "Mein Gott Molly, wie lang ist es her, dass wir uns das letzte Mal gesehen haben!" Remus machte einen Schritt auf die Frau zu und schloss sie fest in die Arme. Während ich so daneben stand überlegte ich fieberhaft, ob ich sie kannte. Die beiden Zwillinge beäugten mich neugierig. Ich zog eine Augenbraue hoch. "Ist was? Oder sind euch die Augen stehen geblieben?" Gelächter erklang von Seiten der Familie der Zwillinge zu denen noch ein Mann mit einem jüngeren Mädchen und zwei Jungs gestoßen war. "Die freche Zunge hat sie auf jeden Fall von ihrem Vater!" Ein großer, natürlich ebenfalls rothaariger Mann, kam auf mich zu und reichte mir die Hand. "Arthur Weasley, schön dich kennenzulernen." Etwas überrumpelt schüttelte ich seine Hand und wurde dann von seiner Frau umarmt. "Und du musst Louna sein! Wie schön dich endlich kennenzulernen! Ich bin Molly Weasley. Für dich aber nur Molly." Sie zwinkerte mir zu und forderte dann ihre Kinder auf sich vorzustellen. Nacheinander nannte jeder seinen Namen. Ron, Percy, und Ginny. Als die Zwillinge an der Reihe waren, gab es ein kleines Kuddelmuddel. "Ich bin Fred." Sein Bruder schaute ihn empört an. "Lüge! Ich bin Fred!" "Ich dachte du bist George!" "Hä, ich dachte duuuu bist George!" Sie schauten einander an bis sie letztendlich im Chor sagten: "Dürfen wir vorstellen, wir sind Gred und Feorge!" Ich musste mir ein Lachen verkneifen und warf Remus einen belustigten Blick zu. "Wenn wir das jetzt geklärt haben. Auf zum Gleis, Weasleys." Gemeinsam mit der rothaarigen Familie stellte ich mich vor die Wand, die zum Gleis führte. "Na, haste Schiss?" Einer der Zwillinge hatte sich hinter mich geschlichen. Ohne mich umzudrehen antwortete ich: "Davon träumst du wohl." Das ich bis vor 10 Minuten noch geglaubt habe Remus wollte mich veräppeln, ließ ich mal außen vor. "Lou, du bist die nächste!" Mein Patenonkel stellte sich neben mich und erklärte mir noch einmal genau wie alles funktionierte. "Du hast es ja eben bei Percy schon gesehen. Du rennst so schnell du kannst auf die Wand zu. Mehr musst du nicht machen." Mehr muss ich nicht machen, alles klar. Ich holte noch einmal tief Luft und rannte dann so schnell ich konnte gegen die Wand. Glücklicherweise lief ich nicht so wie ich befürchtet hatte dagegen, sondern fiel hindurch und stand dann tatsächlich am Gleis 9 3/4. Mit großen Augen schaute ich mich um und betrachtete den Hogwarts Express. Ich war zwar mit Magie aufgewachsen, jedoch gab es immer wieder Dinge die doch noch sehr faszinierend für mich waren.
Hinter mir knallte Fred durch das Portal. Ich war mir sicher er war es, denn seine Augen strahlten nämlich heller als die von George. "Steile Landung was?", grinste er und schob seinen Gepäckwagen beiseite damit der nächste nicht hineinkrachte.
Ich schüttelte lachend den Kopf und wartete auf Remus der nach Freds Zwilling hinter der Wand auftauchte.
"Alles heil überstanden?", fragte er. "Eine Sekunde lang hab ich gedacht ich breche mir sämtliche Knochen, aber zum Glück konnte ich es verhindern!", lachte ich und mein Onkel stimmte mit ein.
"Hey Lou!" Ich richtete meine Aufmerksamkeit in die Richtung aus der die Stimme kam. "Hey! George, richtig?", antwortete ich und er nickte mir beeindruckt zu. "Ich bin zutiefst beindruckt! Woher weißt du, dass ich George bin?" "Das bleibt mein Geheimnis!" Ich grinste frech. "Vielleicht ist es auch besser so. Ist nämlich ziemlich nützlich, wenn keiner einen unterscheiden kann." Er zwinkerte mir zu. "Hast du Lust bei meinem Bruder und mir mit im Abteil zu sitzen?" Warum eigentlich nicht? Vielleicht hatte ich so die Gelegenheit neue Freunde kennenzulernen. Dass ich die Tochter des berüchtigten Massenmörders Sirius Black war, musste ja nicht unbedingt erwähnt werden. "Unter einer Bedingung!" George schaute mich belustigt an. "Und die wäre?" "Ich darf euch ein bisschen über Hogwarts ausquetschen und ihr erzählt mir was ihr dort alles so anstellt." "Dito!" George grinste und lief zu seinem Bruder zurück."Versprich mir, dass du dich benimmst und keine Schwierigkeiten machst! Keine Streiche!" Remus wackelte tadelnd mit dem Zeigefinger vor meinem Gesicht herum. Ich rollte gespielt mit den Augen und hob zwei Finger um zu schwören. "Ich schwöre dir ich mache keine Dummheiten, du weißt doch, ich benehme mich immer tadellos!" Die zwei gekreuzten Finger hielt ich hinter meinem Rücken versteckt. Remus schien mir nicht Recht zu glauben beließ es aber dabei. "Ich hab dich lieb Kleines. Pass auf dich auf! Und schreib mir in welches Haus du kommst! Ich hab da schon eine gewisse Vorahnung" Remus drückte mich noch einmal fest an sich. Ich wank ihm ein letztes Mal zu und ließ mir dann von Fred in den Zug helfen.
"Nu, auf auf, oder wartest du auf die Kutsche Prinzessin?" Fred machte eine wedelnde Bewegung mit seiner Hand. Ich gab ihm einen freundschaftlichen Klaps und folgte ihm dann in ein Abteil.
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Louna Black- Shadows of the past
FanfictionWir schreiben das Jahr 1991. Für die Tochter des berüchtigten Massenmörders Sirius Black, Louna, beginnt ein völlig neues Kapitel als sie gemeinsam mit dem goldenen Trio nach Hogwarts kommt. Getrieben von der dunklen Vergangenheit ihres Vaters, an d...