Die Nacht der Nächte / Kapitel 85

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Die Zeit bis zur wirklich letzten Prüfung verlief ebenfalls ereignisreich. Ausgerechnet Harry fand, bei einem Spaziergang mit Hagrid, die Leiche von Barty Crouch. Und es gab keine Spur von dem Mörder. Jeder hätte es gewesen sein können. Kurz darauf wurde Harry zu Dumbledore gerufen und kehrte mit unglaublichen Neuigkeiten zurück.
"WIE BITTE!?", schrie ich durch den gesamten Gemeinschaftsraum, dämpfte jedoch sofort wieder meine Stimme. "Psscht! Das muss ja gleich nicht ganz Hogwarts erfahren!", zischte Harry, neben Ron und Hermine. "Was hast du denn gedacht wie ich reagieren würde?! Hast du schon mal erfahren, dass das dein Vater immer noch ein Todesser sein könnte?!",flüsterte ich in einem aufgebrachten Ton. "Das weißt du doch gar nicht. Du hast doch gehört, Snape ist wieder zu Dumbledore übergelaufen.", beschwichtigte Hermine mich. "Na und? Das kann ja jeder sagen! Jetzt weiß ich endlich auch, was Sirius' komische Andeutungen immer zu bedeuten hatten.", murmelte ich mehr zu mir selbst als zu den anderen. "Der kann was erleben.", fügte ich noch hinzu und wollte gerade wieder aufstehen, als Ron mich wieder herunterzog. "Nicht vor der letzten Prüfung.", bestimmte Hermine und schaute mich eindringlich an, was ich mit einem Augenrollen quittierte.
Um weder Harry, noch Hermine zu ärgern, fügte ich mich und sprach Severus auf sein Geheimnis nicht an, auch dann nicht, wenn er mich mal zu sich bat um einfach mal ein bisschen zu reden. Es gab also zwei Themen die nicht angesprochen werden sollten: 1. Meine Mutter und 2. Die Todesser und Voldemord. Harry der immer nervöser wurde, suchte Hilfe bei Sirius, der sich hin und wieder durch den Kamin im Gemeinschaftsraum mit uns unterhielt. Doch richtig helfen konnte auch er uns nicht. Was ein Schlamassel. Wäre Harry doch nur nicht in dieses bescheuerte Turnier hineingeraten...
Auch Fred versuchte immer wieder mit mir zu sprechen, doch ich blockte jedes Mal ab. Ich konnte normal mit ihm umgehen, jedoch wollte ich kein Wort mehr über die Sache auf dem Weihnachtsball verlieren. Ich war keine nachtragenden Person und die Freundschaft zu Fred fehlte mir sehr, aber in der Sache blieb ich hart. Was er getan hatte, hatte er wissentlich getan. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass er sich vollkommen zugesoffen hatte. George machte die anhaltende Spannung zwischen Fred und mir ebenfalls zu schaffen. Durch Ginny erfuhr ich, dass er sich nichts mehr wünschte, als dass wir endlich wider zueinander finden und wieder das Trio von früher sein könnten. Damit sorgte er für einen weiteren Stich in meinem Herzen.
Die Wochen vergingen und das Ende des Schuljahres und somit auch die dritte Prüfung, standen vor der Tür. Wie vor der ersten Prüfung, lag ich mit Cedric auf der Wiese vor dem Schwarzen See, mittlerweile war das Wetter ja beinahe sommerlich, und machte mich bei dem Gedanken an die Letze Prüfung selber ganz nervös, als würde ich sie bestehen müssen und nicht mein Freund. "Mach dir nicht so einen Kopf. Wenn ich das Turnier gewinne, dann gewinne ich und wenn nicht, dann ist das so.", murmelte Ced während er mir durch meine Locken strich, die heute mal wieder in alle Richtungen standen. "Mir geht es nicht ums Gewinnen oder Verlieren. Ich hab Angst, dass dir etwas passiert da drinnen!", stellte ich klar und knibbelte nervös an meinem Daumennagel. "Was soll da schon passieren? Ja es wird sicherlich schwer werden, aber da werden an jeder Ecke Wachtposten stehen. Glaubst du Moody oder Snape lassen zu, dass ihren Schülern was passiert? Dumbledore nicht zu vergessen!", der Hufflepuff klang so dermaßen tiefenentspannt, dass ich mich fragte ob er überhaupt eine Ahnung hatte worauf er sich da überhaupt einließ. "Jetzt guck mich nicht so an wie ein Schaf, das im Regen steht?", witzelte er und spielte damit auf meine bedröppelte Miene an. "Hey...komm her", er zog mich zu sich heran und küsste mich zärtlich. "Ich hab nur so schreckliche Angst.", stieß ich hervor und kuschelte mich enger an ihn. "Wie wärs wenn du heute Nacht bei mir schläfst?" Ich lachte auf. "Wie soll das denn gehen?" "Kannst du dir nicht von Harry den Tarnumhang borgen? Dann nehme ich dich mit und du schlüpfst einfach mit in den Gemeinschaftsraum." "Guter Plan.", gab ich zu. Gesagt getan. Kurz nach 22 Uhr begaben wir uns, ich unter Harrys Tarnumhang, den er mir mit einem belustigten Blick geliehen hatte, und Cedric, der so normal wie möglich tat, zum Eingang des Hufflepuffgemeinschaftsraums. Glücklicherweise klappte alles perfekt so wie es sollte und keine zwei Minuten später stand ich in Cedrics Zimmer und ließ den Tarnumhang von meinen Schultern gleiten. "Wo ist denn dein Zimmergenosse?" Außer mir und Cedric war niemand im Raum zu sehen. "Ach, den habe ich bestochen. Der pennt heute woanders. Dann haben wir das Zimmer heute ganz für uns..." "Will ich wissen mit was du ihn bestochen hast?" Ich zog eine Augenbraue nach oben und ignorierte die Röte die mir ins Gesicht stieg. Wir würde heute Nacht alleine hier sein...ganz allein. Würde es endlich passieren? War ich denn dazu bereit? "Nein, lieber nicht.", lachte Cedric und holte mich aus meinen wirren Gedanken heraus. "Alles gut?" Er trat einen Schritt näher und strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr. Ich lächelte scheu und nickte. "Komm mit...", er nahm mich bei der Hand und legte sich zusammen mit mir in sein Bett. Ich kuschelte mich an seine Brust. "Weißt du, dass ich noch nie jemanden kennengelernt habe, den ich so sehr liebe wie dich?", unterbrach er die Stille nach einer Weile und ließ mit seinen Worten mein Herz schneller schlagen. "Das mit uns, das bedeutet mir wirklich sehr viel und ich, ich hoffe, dass es für immer ist.", murmelte er und strich mir sanft über den Körper. "Es wird für immer sein. Versprochen.", erwiderte ich und drückte mich noch enger an ihn. "Es muss dir in den letzten Wochen sehr schwer gefallen sein..." Ich setzte mich auf, sodass ich ihn anschauen konnte. "Was meinst du?" "Das mit uns. Wegen Fred meine ich. Ihr wart beste Freunde und jetzt, sprecht ihr kein Wort mehr miteinander." Oh nein, darüber wollte ich jetzt nicht reden. Zu groß war die Gefahr, dass mir etwas über die Lippen kam, was lieber verschwiegen hätte bleiben sollen. "Ich will darüber nicht reden. Der einzige Mann in meinem Leben bist du.", hauchte ich und senkte mich auf ihn herab um ihn zu küssen. Er verstand und drehte uns um, so dass ich nun unter ihm lag. Er bedeckte meinen Hals mit Küssen und hinterließ ein feuriges Gefühl auf meiner Haut. Ich stöhnte leise und krallte mich in seinen Rücken. "Mehr.", flüsterte ich und schaute ihn eindringlich an. "Bist du dir sicher?" Er strich mir über die Wange. "So sicher wie es nur bei dir bin.", bekräftigte ich. Ich wollte alles andere einfach nur vergessen. Er lächelte und küsste mich noch einmal sanft. Und ich sollte meine Entscheidung nicht bereuen. Für einen kurzen Moment tat es zwar weh, doch dann verbrachten wir eine wunderschöne Nacht miteinander. Cedric war sehr vorsichtig und behandelte mich wie eine Prinzessin.
Erschöpft ließ ich mich tiefer ins Kissen sinken. Cedric betrachtete mich und schlang einen Arm um meine Taille. "Du bist so schön.", flüsterte er und bedeckte meine Lippen mit einem leidenschaftlichen Kuss, dem ich nicht widerstehen konnte. "Ich liebe dich.", flüsterte er noch, kurz bevor ich in seinen Armen glücklich einschlief. "Und ich werde es immer tun."



Louna Black- Shadows of the pastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt