Eifersucht? / Kapitel 29

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"Potter? Potter! Du warst ohnmächtig? Du warst richtig ohnmächtig?", Draco Malfoy lachte schadenfroh und klatschte sich mit seinem Freund ab. "Halts Maul Malfoy! Oder muss ich Papi Bescheid sagen?", giftete ich den Slytherin an, der daraufhin empört nach Luft schnappte. "An deiner Stelle hätte ich nicht so eine große Klappe. wer weiß wann Daddy dich holen kommt.", hämisch grinsend wendete er sich von mir ab. Ich schnaubte auf, der hatte sie doch nicht mehr alle!
"Zu guter Letzt, ein eher beunruhigendes Thema auf ersuchen des Zaubereiministeriums beherbergt Hogwarts auf seinem Schulgelände bis auf Weiteres die Dementoren von Askaban. So lange bis Sirius Black gefangen genommen ist. Die Dementoren posieren sich an sämtlichen Eingängen zur Schule. Auch wenn mir versichert wurde, dass ihre Anwesenheit keinen Einfluss auf unseren Schulalltag haben wird, hier ein Wort der Warnung: Dementoren sind böse Kreaturen. Sie unterscheiden nicht zwischen dem den sie jagen und dem der sich ihnen in den Weg stellt. Deshalb kann ich bloß jeden Einzelnen von euch beschwören: gebt ihnen bitte keinen Anlass euch Schaden zuzufügen. Es liegt nicht in der Natur eines Dementors, Gnade walten zu lassen. Aber glaubt mir, dass man Glück und Zuversicht selbst in Zeiten von Dunkelheit zu finden vermag, man darf bloß nicht vergessen, ein Licht leuchten zu lassen." Dumbledore ließ eine Kerze erleuchten und ging wieder auf seinen Platz. "Was für ein grandioser Trick.", gluckste ich und klatschte Ginny ab. "Wenn ihr mich fragt, bedeutet das mit den Dementoren nichts gutes." Hermine sah besorgt durch die große Halle. "Keine Angst Mine. Die Viecher sind definitiv gruselig, aber sie tun was sie sollen." Ich zuckte mit den Schultern. "Hallo? Die haben Harry angegriffen? Willst du die Nächste sein, die von diesen Dingern einen Kuss bekommt?", Ron sah sich angsterfüllt um als könnte ihn jeden Moment ein Dementor überfallen. Ich unterdrückte ein Kichern. Dumbledore hatte zwar Recht, die Sache war ernst, aber ich würde mir davon nicht die Stimmung versauen lassen. Immerhin hatte ich schon genug Sorgen mit meinem Vater, da brauchte ich nicht noch ein paar Dementoren die sich um mich kümmern sollten.
Gedankenverloren sah ich durch die Halle. Mein Blick blieb an Professor Snape hängen, der das Glück, oder in seinem Fall wahrscheinlich Pech, hatte neben Remus zu sitzen. Die beiden sprachen kein Wort miteinander. Das würde definitiv interessant werden. Vielleicht war aus Snape etwas über meinen Vater herauszubekommen. Wenn er sich mir gegenüber so nett wie die letzten beiden Jahre verhalten würde, würde es ein Kinderspiel werden aus ihm etwas herauszukitzlen. Ich setzte mein Abendessen fort und ertappte mich dabei wie ich ein paar Plätz weiter zu Fred schielte. Er hatte sich absichtlich nicht zu mir gesetzt und seinen Bruder ebenfalls mitgezogen. Der sah allerdings weniger glücklich damit aus. George hasst es zu streiten, das wusste ich ganz genau.
"Was hast du ihm denn getan?", Ginny folgte meinem Blick. "Was? Wem?", spielte ich die Blöde. "Stell dich nicht so an!" Die Weasleyschwester rollte mit den Augen. "Er kam vorhin völlig sauer ins Abteil zurück. Ich gehe davon aus ihr habt auf dem Gang gesprochen?" "Wir haben uns gestritten.", gab ich zähneknirschend zu. "Ihr streitet euch doch so gut wie nie. Warum dieses Mal?" "Es ging um Cedric." "Was ist mit Cedric?", Hermine streckte neugierig den Kopf zu uns. Auch Harry und Ron horchten auf. "Gar nichts.", sagte ich laut und schob mir eine Gabel Spaghetti in den Mund. "Können wir das bitte später besprechen.", zischte ich meinen beiden Freundinnen zu. Diese stießen beide gleichzeitig gegen mein Knie, unser Zeichen für "ja" und setzten schweigend ihr Essen fort.
Kaum hatte ich mein Abendbrot beendet und Remus zugewunken, wurde ich schon von meinen beiden besten Freundinnen in den Gryffindorgemeinschaftsraum gezogen, der glücklicherweise so gut wie leer gefegt war. "Also, sag an. Was lief da heute?", Hermine platze vor Neugier, Ginny ebenfalls. Ich kratze mir am Kopf. "Naja Fred war ja schon so bissig zu mir als ich mich mit Oliver und Ced unterhalten habe. Dann sind wir zusammen ins Abteil gekommen und das hat ihm den Rest gegeben. Er kann Cedric wirklich nicht ausstehen." "Und was ist auf dem Gang passiert?" Ginny ließ sich nicht gern auf die Folter spannen. "Da haben wir uns gestritten. Ich hab ihn halt gefragt was der Kinderkram soll und er ist total ausgeflippt. Er ist der Meinung Cedric nutzt mich nur aus. Dann hab ich ihm gesagt, dass er mich wohl nicht kennt, wenn er denkt, dass ich mich ausnutzen lassen. Letztendlich kam Ced um nach mir zu sehen. Ich hab Fred stehen gelassen und bin mit Ced zu Oliver und Alicia ins Abteil." "Das wars?" "Ja Ginny das wars. Ich weiß nicht was du noch hören willst." Sie grinste. "Na von Knutschereien auf dem Gang will ich hören." "Du hast sie doch nicht mehr alle Ginevra Weasley!" prustete ich gleichzeitig mit Hermine drauflos. Die Weasley sah verständnislos zwischen uns beiden hin und her. „Was denn? Ich kann doch nicht die einzige sein, die diese "Vibrations" zwischen Lou und Cedric spürt." "Ich spüre deine "Vibrations" zu Harry auch gleich mal!", lachte ich erneut los und fing mir einen bösen Blick von meiner Freundin ein. "Cedric ist auch gerade wirklich mein kleinstes Problem. Der Streit mit Fred bereitet mir das größere Sorgen." "Also wenn du meine Meinung hören möchtest...",begann Hermine, wurde aber von mir unterbrochen. „Ich weiß nicht, ob ich die wissen will..." Ich fing mir einen Knuff von ihr ein bevor sie fortfuhr. "Ich denke immer noch, dass Fred einfach eifersüchtig ist. Er kämpft um seinen Platz an deiner Seite. Vielleicht glaubt er, du willst ihn mit Cedric ersetzen." Ich sog scharf die Luft ein. "Das würde ich niemals tun! Cedric ist doch nur ein guter Freund von mir, nicht mehr und nicht weniger! Er könnte die Zwillinge niemals ersetzen!" "Das wissen wir doch. Aber er weiß das nicht. Männer sind in manchen Sachen ziemlich beschränkt.", kam es frech von Ginny. Sie brachte mich damit zum Schmunzeln. Die Weasley war echt ne Nummer für sich. "Du musst mit Fred reden. Am Besten jetzt gleich.", Hermine zog mich in Richtung des Portraits. "Sag ihm einfach das was du uns eben gesagt hast und er wird dahinschmelzen!" Ginny fasste sich theatralisch ans Herz. "Du bist echt blöd!", kicherte ich und gab ihr einen Klaps. "Touché!" Sie war ihrem Bruder sehr ähnlich. "Los jetzt!" Der Lockenkopf drängte mich aus dem Portrait. "Viel Glück!" Die beiden kicherten.
Ich machte mich auf die Suche nach Fred und wurde schon bald fündig.


Louna Black- Shadows of the pastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt