Magische Nacht / Kapitel 52

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"Ich kanns immer noch nicht fassen das du dich ausgerechnet mit dem Schleimbeutel von Malfoy an einen Tisch gesetzt hast!" Ginny tigerte wie eine wildgewordene Furie durch unser Zimmer und war gar nicht zu stoppen. Lachend antwortete ich: "Ich wollte euch doch nur ein bisschen ärgern. Außerdem, zu mir ist er ja sehr nett. Warum auch immer." Sie hörte auf herumzutigern und blieb genau vor mir stehen. "Ach und das er Harry und sämtliche andere Schüler terrorisiert ist dir wurscht oder was?" Wütend fuchtelte sie vor meinem Gesicht herum. "Beruhig dich mal Gin.", kam es schmunzelnd von Hermine, die eigentlich in Ruhe ihr Buch lesen wollte. "Triumphierend sah ich zu Ginny. "Sehe ich ganz genauso. Aber schön, dass du dich so um Harry sorgst Ginny-Hase." Sofort färbten sich ihre Wangen tomatenrot. Ich hatte also voll ins schwarze getroffen. Sehr gut.
"Lenk nicht vom Thema ab. DU hast uns verraten und dich mit den Schlagen verbündet.", machte sie ihrem Ärger weiter Luft und redete sich dabei um Kopf und Kragen. Doch nichts konnte mir die Laune verderben. Gut gelaunt schnappte ich mir also meinen kleinen Rucksack, den ich mir über die Schulter warf und spazierte zur Tür, drehte mich jedoch noch einmal um. "Ich würde mir ja liebend gern noch weiter deine Schimpftiraden anhören liebe Ginny, aber leider hab ich noch was zu erledigen.", grinste ich und warf ihr eine Kusshand zu. "Um diese Zeit noch?", Herms sah erneut von ihrem Buch auf. "Wo willst du denn hin?", fragte auch Ginny sogleich. "Ich wünsch euch auch einen wunderschönen Abend.", flötete ich,ließ die Tür ins Schloss fallen und hüpfte die Treppen des Gemeinschaftsraums hinunter.
"Hoppla zu so später Stunde, noch so gut gelaunt?" Fred stand unten an der Treppe und fing mich auf, als ich über die letzte Stufe sprang. "Durchaus Freddie.", zwitscherte ich, was ihn noch verwirrter schauen ließ. "Woher die bezaubernde Laune?", wollte er wissen. "Ich treffe mich noch mit Cedric, aber verrat deinem Bruder, Ginny und Hermine nichts ja? Das bleibt unser Geheimnis.", murmelte ich ihm verschwörerisch ins Ohr. "Aha so so.", brummte er als Antwort, wünschte mir aber mehr oder weniger viel Spaß und ging dann ohne weiteres an mir vorbei, die Treppe hoch zum Schlafsaal.
Schulterzuckend, verließ ich den Raum und schlich anschließend durch die stockdusteren Korridore von Hogwarts, bis hin zur Bibliothek wo der Geheimgang war, den ich neulich mit den Zwillingen und Ced genutzt hatte. So würde ich direkt am Wäldchen beim Schwarzen See rauskommen und musste mich nicht durchs Haupttor schleichen. Zu meinen Glück gelang ich unbemerkt in die Bibliothek und fand mich schon bald am Ausgang des Geheimganges wieder. Vorsichtig setzte ich einen Fuß vor den anderen und kletterte aus dem alten, knorrigen Baum heraus. Ich schaute mich noch einmal bevor ich meinen Weg fortsetzte. Nicht dass Snape noch auf die Idee kam draußen zu patrouillieren. Dan wäre wahrscheinlich der nächste Besuch bei Dumbledore fällig, wenn er mich entdecken würde. Doch es war ruhig, also trat ich hinaus auf die Lichtung. "Psst Cedric?" Ein bisschen mulmig war mir schon so alleine draußen im Wald. Wo blieb denn der Hufflepuff nur? Ich verharrte einige Minuten auf der Stelle bis mir langsam kalt wurde ich anfing ein paar Schritte zu gehen. Dabei fiel mir zwischen dem ganzen Schilf ein kleines Licht auf welches, kaum merklich, schimmerte.
Leise schlich ich näher, strich das kreuz und quer stehende Schilf beiseite und stieß einen kleinen Freudenlaut aus. Inmitten des Schilfs befand sich eine freie Fläche, fast wie ein Kreis. Dort saß ein grinsender Cedric auf einer kuscheligen Decke und klopfte erwartungsvoll neben sich.
"Da bist du ja. Ich dachte schon ich schicke deinen Schutzbefohlenen los.", begrüßte er mich. "Haha Witzbold.", antwortete ich und streckte ihm die Zunge raus. "Du hast dir ja auch ein ziemlich abgelegenes Plätzchen ausgesucht." Er schmunzelte: „Ich will ja auch ungestört mit dir sein." Heiliger Merlin, oh Gott, oh Gott, oh Gott. Mein Herz klopfte wie wild in meiner Brust, als ich mich neben ihn fallen ließ. "Hunger?", er hielt mir einen kleinen Korb hin. "Sag mir nicht, du bist extra für mich in die Küche eingebrochen." Erstaunt betrachtete ich die Leckereien die sich in dem Korb befanden. Mit Essen konnte man mich wirklich locken. "Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht.", grinste er wieder.
Gemeinsam breiteten wir das kleine Fresspaket auf der Decke aus und ließen es uns wirklich schmecken. Wir lachten viel und genossen die Zeit zusammen. Einfach mal ungestört sein. Das hatte uns gefehlt.
Nach unserer Stärkung ließ er die Reste mit einem Schwenker seines Zauberstabes wieder verschwinden. Mit einem zufrieden Seufzer ließ er sich auf die Decke fallen und verschränkte die Arme unter dem Kopf. Erst zögerte ich, doch dann legte ich mich neben ihm und bettete meinen Kopf auf seiner Brust, so das ich in den hell erleuchteten Sternenhimmel schauen konnte. Der Vollmond zeigte ebenfalls seine Pracht und spiegelte sich auf dem ruhig daliegenden klarem Wasser wieder. Eine unfassbar schöne Ruhe umhüllte uns. Keiner wagte es ein Wort zu sagen. Es war auch gar nicht nötig zu sprechen. Der Moment brauchte keine Worte.
"Danke.", sagte ich nach einer Weile leise. Er schaute kurz auf. "Wofür?" "Für das hier. Es ist unheimlich schön. Das Essen, die Sterne, du..." Meine Wangen färbten sich leicht Rosa, obwohl ich nicht mal sein Gesicht sehen konnte. Eine Hand legte sich auf meine Taille und hinterließ ein Gefühl von wohliger Wärme. "Ich...ich bin gern mit dir zusammen.", murmelte er während seine Hand weiter über meinen Körper strich. "Ich auch mit dir...", flüsterte ich. Innerlich rumorte mein Bauch. Das mussten wohl die sogenannten Schmetterlinge sein...oder? "Wegen neulich...Ich wollte dich nicht überrumpeln oder dir zu nahe treten. Ich wusste nicht, dass die anderen uns beobachtet haben.", meinte er und vergrub seine Nase in meinem Haar. "Du bist mir nicht zu nahe getreten. Ich fand es...schön." Merlin, mein Herz würde gleich platzen verdammt. "Ich auch. Sehr schön sogar. Ich würde es gern wieder..." Ehe er seine Satz beenden konnte lagen meine Lippen schon auf seinen. Er ließ sich fallend und vergrub die Hände in meinen Haaren, während meine auf seiner Brust ruhten. Ein zufriedenes Stöhnen entwich ihm, als ich seinen Hals küsste. Woher mir der plötzliche Mut kam? Ich weiß es selbst nicht. Seine Hände waren überall, auf meinem Körper, in meinen Haaren, an meiner Wange. Er konnte wahnsinnig gut küssen. Seine Lippen strichen sanft über meine und ließen diese förmlich brennen. Unsere Knutscherei wurde immer leidenschaftlicher, doch irgendwann löste ich mich völlig außer Atem. Auch Cedric ging es nicht anders. Lachend sahen wir uns an. "An unserer Kondition müssen wir noch feilen.", grinste ich. "So? Dann können wir gleich weiterüben." Mit diesen Worten zog er mich auf seinen Schoss und küsste mich erneut.
Über uns glitzerten die Sterne. Was für eine magische Nacht...



Louna Black- Shadows of the pastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt