(WARNUNG: Hier beschreibe ich einen Unfall, der tatsächlich passiert ist)
Charlies Sicht:
Nach ein paar Minuten kam ich nach.
"Hey das war deine Premiere. Klasse gemacht" freuten sie sich.
Ich lächelte war aber ansonsten sehr still.
"Alles in Ordnung?"
Ich wollte nicht darüber sprechen. Daher lächelte ich tapfer.
"Na klar. Warum denn nicht?" fragte ich achselzuckend und wollte wieder gehen.
Andreas und Chris sahen sich nur an.
"Charlie?"rief Andreas und stand auf. Ich drehte mich um und guckte ihn an.
"Du bist, glaube ich, nicht ganz EHRLICH zu uns" sagte Andreas und ging langsam auf mich zu.
Ich musste schlucken.Er legte eine Hand auf meine Schulter.
"Konm zu uns und sprich mit uns. Wir sind doch für dich da" sagte er und strich sanft über meine Schulter.
Die Worte von Andreas verfehlten ihre Wirkung nicht.
Mit einem Seufzer kehrte ich zur Couch zurück und setzte mich.
"Also was ist los?"
"Ich hatte ein Dejavu. Bei der Herz aus Eisen Nummer. Andreas, als du die Flex über dem Kopf gehalten hast..."
Andreas merkte dass es mir nicht so gut bei der Erzählung ging.
"Was ist passiert?"
Ich seufzte leise.
"Auf der alten Arbeit ist mal einem Arbeiter eine große Flex über Kopf abgegangen und hat ihn erwischt".
Chris bekam große Augen.
"Boah Neee nicht dein Ernst".
"Leider doch. Das war eine ziemliche Sauerei".
Andreas brauchte einen Moment um 1+1 zusammen zu zählen.
"Sag bitte nicht, du musstest..."
Ich nickte.
"Ich war der diensthabende Betriebssanitäter. Ich sah hinterher aus wie ein Schwein. Die Klamotten konnte ich wegschmeißen".
"Scheisse" flüsterte Andreas, dem langsam die Farbe aus dem Gesicht wich.
"Und als du mich mit der Flex gesehen hast, musstest du wieder daran denken hmm?"
Ich nickte schwach.
"Es braucht noch Zeit, das zu verarbeiten. Daher gebt mir bitte noch etwas Zeit."
"Klar kein Problem".
"Danke".
Ich drehte mich um und ging zur Tür.
"Ach Charlie"? " rief Chris.
Ich drehte mich um.
"Hat er überlebt? "
Ich zögerte einen Moment bevor ich nickte.
"Darum gehörte ich zu den Besten auf meiner alten Arbeit".
Mit den Worten, verließ ich den Raum.Sicht Chris:
„Damit hatte ich jetzt so gar nicht gerechnet" sagte ich, nachdem Charlie weg war. Ich hatte schon mit vielem gerechnet aber was sie uns gerade erzählt hatte, ließ mir auch ohne Haarspray meine Nackenhaare hochstehen.
Andreas, der eigentlich relaxt war, auch wenn es mal kritisch wurde, war sehr blass geworden. Er blickte noch immer zur Tür und schien es nicht begreifen zu können, was Charlie uns gerade erzählt hatte. Aber viel schlimmer war es für ihn wohl, dass er sie dazu gedrängt hatte, sich uns zu öffnen. Unter anderen Umständen hätte ich gesagt „Hast es verkackt Bruder aber, dass da so eine Geschichte hintersteckte, konnte keiner ahnen.
"Ich war so ein Idiot" seufzte Andreas und legte sich seine Hände auf sein Gesicht.„Ich hätte sie nicht so bedrängen dürfen" stöhnte er leise.
„Das konntest du doch nicht wissen Andreas. Du hast da keine Schuld" versuchte ich ihn zu beruhigen. Aber das klappte leider nicht.
Andreas überlegte kurz, fasste wortlos einen Plan, stand dann auf und lief aus der Garderobe. Ich hatte keine Ahnung, was er vorhatte aber mein Gefühl sagte mir, dass er noch mal mit Charlie sprechen wollte.Sicht Andreas:
Charlie saß im Halbdunkel auf der Bühne und lauschte in die Dunkelheit.
"Möchtest du darüber sprechen?" fragte ich sie leise.
"Setz dich zu mir" sagte sie monoton.
Ich setzte mich zu ihr, sah sie an und wartete. Nochmal wollte ich den Fehler nicht machen und sie bedrängen.
"Die Flex rutschte ihm aus der Hand und fraß sich in den Schädel. Das Blut spritzte.
Der Mann hatte Schmerzen und Angst. Im Schlaf höre ich ihn noch immer schreien. Ich holte alles an Kompressen raus und versuchte die Wunde zu verschließen. .."
Ich blieb weiter neben ihr sitzen und hörte Charlie schweigend zu.
"Es kam mir vor wie eine Ewigkeit, bis der Krankenwagen eintraf. Die ganze Zeit musste ich alles geben um ihn wach zu halten.Er stand unter Schock und wollte immer wieder aufstehen um zurück an seine Arbeit zu gehen. Im RTW wurde er dann notversorgt. Als ich die Info bekam,dass er überlebt, war ich fertig mit der Welt. Ich hatte auch nicht mitbekommen, dass ich aussah wie ein Schwein. Meine Dienstkleidung war voller Blut. Ich ging zu meiner Umkleide, um mir frische Sachen anzuziehen. Als ich auf der Bank saß, sind alle Dämme gebrochen.Ich hab geheult wie noch nie zuvor . Ich könnte es nicht ertragen, wenn Dir oder Chris so etwas passiert und ich vielleicht zu spät komme. Ich habe Euch so unheimlich gerne".Bei der Aussage zog sich mein Herz zusammen.
"Und wir dich auch. Darum bin ich hier. Klar kann immer mal etwas passieren aber vor der Flex habe ich großen Respekt und deswegen muss auch jeder Handgriff sitzen. Ich gehe ganz bestimmt nicht leichtfertig damit um".
Einen Moment lang sahen wir uns schweigend an. Die Erinnerung belastete Charlie und ohne, dass sie es wollte, liefen ihr Tränen über die Wange und tropften auf ihre Hände. Es tat mir sehr weh, Charlie so leiden zusehen.
"Komm mal her " sagte ich leise, nahm sie liebevoll in meine Arme und streichelte ihren Rücken.
"Ich finde es auf jeden Fall total lieb von Dir, dass Du Dir Sorgen machst". Charlie fühlte sich in meinen Armen anscheinend sehr wohl und legte ihren Kopf an meine Schulter. Im nächsten Moment setzte sie sich auf.„Ich, ich weiß nicht,ob das so richtig ist".
„Was meinst du?" fragte ich und sah sie verwundert an.„Ich meine, ich bin eine Angestellte von Euch und das hier ist..."
„ist völlig in Ordnung. Charlie erinnere dich, wir sind eine Familie und ich würde sagen, füreinander dasein ist in keinerlei Hinsicht Falsch oder was meinst du?" Charlie sah sich um, während ich vorsichtig ihre Hand nahm.
„Hab Vertrauen zu mir. Komm gehen wir zurück"
Ich ging mit Charlie zurück zur Garderobe, wo wir uns umzogen und dann zurück in den Bus gingen. Der Abend verlief ruhig. Charlie ging früh schlafen, da sie von ihrem ersten Show Tag völlig erschöpft war.
DU LIEST GERADE
Träume sind da, um gelebt zu werden
FanfictionCharlie ist 30 Jahre alt und seit langer Zeit im Sicherheitsgewerbe tätig. An einem freien Tag fährt sie zur ÖVB Arena in Bremen, um draußen vor der ausverkauften Halle ein wenig das Flair vor einer Show der Ehrlich Brothers einzufangen und mal für...