Kapitel 32 (Rückfahrt zur Arena)

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Leise schloss Andreas die Tür und ging dann hinter Chris hinterher.
Sie schwiegen während sie zum Ausgang gingen. Chris sah zu Andreas, der die Hände in den Hosentaschen hatte und auf den Boden vor sich blickte.
"Schön, dass Charlie wieder gesund wird" meinte Chris.
"Hmm" war alles, was Andreas sagte.
"Freust du dich nicht?"
"Doch natürlich" meinte Andreas und rieb sich über die Augen.
"Was hast du denn? Du bist so komisch auf einmal" hakte Chris nach.
"Nix, lass uns nicht hier darüber sprechen ok?" meinte Andreas gereizt und sah Chris an, worauf er sah, dass Andreas wieder weinte. Seine Augen waren gerötet und nass.
"OK" meinte Chris und legte einen Arm um Andreas.
Sie stiegen in den Van, den Manuel schon vorgefahren hatte und fuhren zurück zum Veranstaltungsgelände.
Die ganze Fahrt über sagte Andreas kein einziges Wort und sah nur aus dem Fenster.
Chris sah auf seine Uhr.
"Verdammt, das wird knapp. Wenn wir da sind, müssen wir schon fast auf die Bühne".
Andreas schwieg.
"Man Andreas. Jetzt komm aus deinem Schneckenhaus und sprich mit mir. Was beschäftigt dich so sehr?"
"Wir müssen unbedingt aufpassen. Wer auch immer Charlie das angetan hat, war im Backstagebereich. Da kommt aber eigentlich niemand hin, der nicht zugelassen ist. Ich möchte nicht wissen, was eventuell noch passiert. Aber ich will wissen, wer das war. Charlie ist fast gestorben und das lasse ich nicht noch einmal zu. Irgendwer sieht mich als sein Eigentum an und das stinkt mir gewaltig. Ich bin niemandes Eigentum und niemand hat das Recht meine Familie anzugreifen! "
Chris bekam große Augen. Andreas war total in Rage. So wütend hatte er seinen Bruder lange nicht mehr erlebt.
" Ähm ich bin ganz deiner Meinung Andreas aber bitte beruhig dich wieder. Sonst sehe ich die Show platzen. Charlie hat es sich gewünscht, dass wir die 2. Show machen, auch ohne sie. Willst du ihr diesen Wunsch abschlagen?"
Andreas seufzte.
"Nein natürlich nicht. Aber mich macht es verrückt, zu wissen, dass da jemand herum läuft, den wir evtl sogar kennen, der Charlie ans Leder will, weil ich angeblich ihr Eigentum bin. Das macht mich rasend".
"Wenn du die Sache richtig angehen willst, machst du Anzeige gegen Unbekannt. Denn das war, lass mich überlegen, ich habe neulich in einem von Charlies Büchern gelesen, ähm Ach ja Schwere Körperverletzung und Freiheitsberaubung. Erschwerend hinzu kommt noch, dass das Eintreten des Todes billigend in Kauf genommen wurde ".
Andreas staunte.
" Mein Bruder liest in einem Buch und dann noch gleich schwere Kost. Oh man. Aber den letzten Satz hättest du gerne weglassen können " meinte er leise seufzend.
" Entschuldige. Das war blöd von mir ".
" Wir sind gleich da. Entweder duckt ihr euch oder macht ein freundliches Gesicht" meinte Manuel.
Beide guckten. Es war voll vor der Halle. Sie entschieden sich dafür sich zu ducken. Im abgesperrten Bereich ging es noch kurz in den Bus und dann in die Halle.
Als sie ihrer Managerin über den Weg liefen, wurde sie ganz blass.
"Andreas um Himmels Willen, wie siehst du denn aus? Zieh dich schnell um!"
Andreas verstand erst gar nicht was sie meinte bis Chris es auch sah.
"Ach du Schreck. Dein Shirt!"
Andreas sah an sich herunter. Sein Shirt war voller Blut.
Schweigend strich er über den großen Fleck, der bereits halb getrocknet war. Dennoch blieb ein wenig an seinen Fingern kleben.
"Charlie" seufzte er leise.
Er ging in die Garderobe und wechselte das Shirt.
Erneut stieg die Wut in ihm hoch.
Was allerdings zu Beginn der Show noch kommen sollte, ahnte niemand.

Träume sind da, um gelebt zu werdenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt