Kapitel 90 ( Die Auszeit)

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Charlie nahm einen letzten Schluck Tomatensaft und lehnte sich zurück.
"Verehrte Fluggäste, bitte nehmen Sie Ihre Plätze ein. In Kürze beginnen wir mit dem Landeanflug auf Dublin Airport".
Sie hatte Glück gehabt und einen der wenigen Direkt Flüge nach Dublin erwischt. Lange war sie nicht mehr dort gewesen. Hier gab es keine Shows ihrer beiden Lieblings Magier und somit war sie vor unliebsamen Überraschungen geschützt.
Es tat ihr in der Seele weh, sich komplett abzuschotten aber das war einfach zu viel gewesen. Das Handy hatte sie auf dem Weg zum Flughafen noch aus dem Auto geholt.
Sie liebte Andreas über alles. Er war ihr sehr wichtig aber für die Aktion, musste er jetzt die Quittung bekommen, damit er endlich begriff, was für einen Bock er da geschossen hatte.
Charlie bekam die gruselige Vorstellung, dass er jetzt am Boden zerstört war und sich die Augen aus dem Kopf heulte nicht aus ihrem  Kopf und es tat ihr sehr weh aber nach ihren Gefühlen hatte ja auch niemand gefragt. Sie seufzte tief.
Am Flughafen besorgte sie sich erstmal warme Klamotten und eine Mütze.
"Ein Glück, dass ich meine Kreditkarte dabei habe" seufzte Sie. Vom Flughafen aus fuhr sie mit dem Taxi zu einem hotel in Küstennähe, wo sie eincheckte. Anschließend ging sie in den Ort und sah sich um. In einem kleinen Pub nahm sie noch einen kleinen Imbiss ein. Irland war für sie einfach ein wahr gewordener Traum. Das Wetter war rustikal, die Menschen, die hier lebten herzlich. Nach einem kleinen Plausch mit den Einheimischen, verabschiedete sie sich und verließ das Pub, um noch zum Hafen zu gehen.
Die Sonne ging unter, es war friedlich und ruhig im Hafen. Nur ein paar Möwen flogen kreischend vorüber. Dabei fiel ihr wieder die Schneekugel ein, die sie für Chris gekauft hatten.
Sie setzte sich auf eine Bank und wollte erst schon ihr Handy zücken und ein Foto vom Sonnenuntergang machen, als ihr Andys Worte vom Puzzle des Lebens in den Sinn kamen
"Schatz, Wann schauen wir uns den Sonnenuntergang einfach nur mal an und machen nicht gleich ein Foto davon und posten es dann?"
"Du hast ja Recht Andy" sagte sie leise.
Mit einem Seufzen steckte sie das Handy wieder ein. Obwohl er ihr wehgetan hatte, waren ihre Gedanken ständig bei ihm. Sie liebte den Magier mit den wunderschönen Augen und dem Herz aus Gold. Ihr Blick fiel auf den Ring, den er ihr vor kurzem Zur Verlobung erst angesteckt hatte.
" Der magische Bund fürs Leben" murmelte sie, während ein paar Tränen über ihre Wange liefen.
"Warum hast du das gemacht du Idiot? Ich würde alles für dich tun und bekomme so eine Ohrfeige".
Sie verbrachte noch ein wenig Zeit am Hafen, bevor sie ins Hotel ging. Aber an Schlaf war nicht zu denken. Sie hatte sich so sehr daran gewöhnt nicht mehr alleine im Bett zu schlafen, sondern mit dem Mann, der ihr Herz auf wunderbare Weise verzaubert hatte. Er hielt sie im Arm gab ihr Liebe und Geborgenheit. Ohne ihn fühlte sie sich nicht vollständig. Er hatte ihr weh getan und trotzdem wollte sie wieder zu ihm. Aber nicht sofort. In ihrem Kopf war ein totales Chaos. Einerseits hatte er gewaltig Mist gebaut aber er war auch der Mann, den sie liebte und den sie heiraten wollte. Moment, wollte sie das überhaupt noch nach dem Mist,  der sie ins Krankenhaus gebracht hatte? Verdammt ja das wollte sie. Alles aufgeben, weil es Probleme gab, lag ihr noch nie. Wenn sich alles beruhigt hatte, würden sie sich zusammen setzen und reden aber bis dahin würde sie ihn erst einmal schmoren lassen, in der Hoffnung, dass er keinen weiteren Blödsinn machte. Mit dem Rauschen der Wellen, das durch das offene Fenster drang, schlief sie schließlich doch ein, mit dem Gedanken bei ihrem Lieblingsmagier.

Träume sind da, um gelebt zu werdenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt