Auf der Fahrt zum Krankenhaus, schwiegen Chris und Manuel. Im Krankenhaus gingen sie in den Wartebereich der Notaufnahme.
Stunde um Stunde verging.
"Was machen die denn mit ihm?" fragte Chris und sah wieder zur Tür und lauschte, ob er die Stimme seines Bruders hören konnte. Aber da war nichts.
Chris hasste Krankenhäuser. Seit dem Tod ihres Papas, machte er einen gewaltigen Bogen darum außer wenn es notwendig war und er mal wieder behandelt werden musste. Es roch ekelig nach Desinfektionsmittel und bereitete ihm Übelkeit.
Dann ging endlich die Tür auf und der Arzt kam heraus. Chris konnte den Blick des Arztes nicht richtig deuten.
"Gehören sie zu dem Patienten ?"
Chris nickte.
"Ich bin der Bruder".
"Ah ok. Nun ähm, ich weiß nicht genau wo ich anfangen soll" meinte der Arzt und sah Chris an.
"Ich möchte erst mal wissen wie es ihm geht, ob er wieder gesund wird und was er hat!" polterte Chris drauf los.
"Ich verstehe ihre Aufregung. Er ist soweit stabil und auch wieder bei Bewusstsein aber sein Allgemeinzustand ist ziemlich schlecht. Haben sie eine Ahnung wie lange er schon mit Fieber herumläuft?"
"Nein. Ich habe zwar gemerkt, dass es ihm nicht so gut geht aber er sagte immer nur, dass es eine kleine Erkältung wäre".
"Haben Sie ihm geraten einen Arzt aufzusuchen?"
"Ja klar. Also nicht nur ich, sondern seine Freundin wollte unseren Tour Arzt dazu holen aber das hat er abgelehnt. Was soll dieses Verhör?"
"Hr. Reinelt, ich glaube Ihnen ist der Ernst der Lage nicht ganz bewusst. Ihr Bruder ist mit 42,6 Fieber eingeliefert worden. Sein Körper hat vermutlich seit Tagen um Hilfe gerufen und sie nicht bekommen. Deswegen kam jetzt die Notbremse, als er kollabiert ist ".
" ER IST WAAS?"
Chris Stimme überschlug sich.
" Wir arbeiten jetzt mit Hochdruck daran, dass Fieber zu senken. Fiebersenkende Mittel, Penicillin, Antibiotika und die guten alten Wadenwickel" erklärte der Arzt weiter.
"Hat er den Sturz...?"
"Die Platzwunde war ziemlich heftig. Zudem hat er diverse Prellungen im Rückenbereich. Die Wirbelsäule ist aber soweit nicht verletzt. Nur wie gesagt, das Fieber macht uns Sorgen".
"Kann ich zu ihm?" fragte Chris nun während er sich selbst fast seine Finger zerdrückte.
"Nun von meiner Seite her spricht nichts dagegen. Aber bitte nur kurz. Er braucht dringend Ruhe".
Chris und Manuel verabschiedeten sich vom Arzt, nachdem er sie zu Andreas Andreas Zimmer gebracht hatte.
"Geh du rein. Ich warte hier" meinte Manuel und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
Chris betrat leise das Zimmer. Andreas lag im Bett und litt sehr unter den Fieberschüben. Ein Venenzugang versorgte ihn mit Flüssigkeit. Vorsichtig nahm er sich einen Stuhl und setzte sich an das Bett seines großen Bruders.
"Hey. Schön, dass du wieder bei uns bist" meinte Chris mit einem Lächeln.
Andreas sah ihn müde und benommen an.
"Was ist passiert? Ich fühle mich so grausam".
"Du hattest einen Unfall in Folge des Fiebers, bist vom Monster Truck gestürzt".
"ah deswegen seh ich aus wie du wenn du aus der Dusche kommst" murrte Andreas und betastete seinen Kopf.
"Nee nicht wirklich. Mir steht der Handtuch Turban. Bei dir habe ich meine Zweifel" grinste Chris.
"Blödmann" kam es von Andreas.
"Ruh dich aus. Ich soll dich von Charlie ganz lieb grüßen. Sie kommt morgen zu dir".
Andreas zog seine Stirn kraus.
"Warum erst morgen? Warum ist sie nicht mitgekommen? Was.."
"Sccchh beruhig dich. Es gab noch zu tun".
"Christian? Ich bin dein Bruder und ich weiß wann du lügst. Also die Wahrheit".
"Andy du sollst jetzt schlafen und dich ausruhen".
"Sag mir die Wahrheit ansonsten schwöre ich dir, werde ich aus diesem Bett aufstehen, obwohl ich total benebelt bin und es aus dir heraus prügeln. Raus mit der Sprache. Was ist mit Charlie und warum ist sie nicht hier bei mir?!"
"Sie ähm, also ich" Chris kam arg in Bedrängnis. Er wollte seinem Bruder lieber noch nicht erzählen, dass sie durch seinen Sturz einen Zusammenbruch hatte und jetzt erstmal im Bus schlafen musste.
Andreas wollte gerade seine Drohung in die Tat umsetzen, als die Stationsschwester, vom Lärm aufmerksam geworden, ins Zimmer kam.
"Herr Reinelt, sie müssen unbedingt liegen bleiben. Sie dürfen jetzt nicht aufstehen" meinte sie und drückte auf den Ruf Knopf.
"Gehen Sie jetzt bitte. Ihr Bruder regt sich zu sehr auf. Er braucht Ruhe" meinte sie zu Chris. Als der Arzt mit einem Beruhigungsmittel kam, verließ er das Zimmer.
"Ich habe dich lieb. Charlie kommt morgen. Ruh dich aus" meinte er zum Abschied und verließ das Zimmer.
"Chris!!! Was ist mit Charlie??!!" rief er ihm hinterher. Andreas verstand das alles nicht mehr. Er merkte wie ihm schwummerig wurde. Er lehnte sich zurück und schlief ein.
Chris konnte seine Angst nicht verbergen. Erschrocken stand Manuel auf.
"Chris was ist los? Ist was mit Andreas? Ich habe die Schwester und den Arzt reingehen sehen" fragte er.
Chris schüttelte nur den Kopf.
"Er wollte wissen, warum Charlie nicht hier ist. Ich konnte es ihm nicht sagen. Was hätte ich denn sagen sollen? Hey Bruder. Charlie konnte nicht kommen, weil sie wegen deiner Sturheit und deinem Unfall einen Zusammenbruch hatte? Wohl kaum" schluchzte Chris.
"Komm fahren wir zum Bus. Dann schauen wir weiter ok?"
Chris nickte. Er war sehr sensibel und das sein Bruder sich so quälte und litt, tat ihm sehr weh.
So schweigend wie sie hingefahren waren, fuhren sie auch wieder zurück.
Zurück ging Chris leise in den Bus. Er setzte sich auf die Couch und trank ein Bier. Normalerweise etwas worauf er sich freute, denn damit beschlossen er und Andreas abends ihre Shows. Aber diesmal nicht. Diesmal war er alleine.
Das Bier schmeckte nicht. Er stellte es weg und ging nach oben zum Schlafbereich. Es war still. Als er den Gang Durchgang sah er noch Licht hinter einem Vorhang.
"Thomas?" fragte er leise.
Thomas schob den Vorhang beiseite und sah Chris in die Augen. Etwas stimmte nicht, das konnte er sofort erkennen.
"Wie geht es ihm?" fragte er leise.
Chris wischte sich über die Augen und erzählte ihm von dem Gespräch mit dem Arzt, der Sorge wegen des Fiebers und der Aufregung von Andreas, als er merkte, dass Charlie nicht da war.
Thomas hörte ihm zu.
"Charlie schläft die ganze Zeit. Ich habe Hoffnung, dass sie morgen so fit ist, dass sie zu ihm kann".
"Das sind gute Nachrichten" seufzte Chris.
Er wünschte eine gute Nacht und ging in sein Bett, wo er sich in seine Bettdecke kuschelte. Während er einschlief, kamen ihm die Geschehnisse des Tages erneut in den Kopf und Tränen tropften auf sein Kissen.
"Warum musstest du nur so stur sein Bruder?" flüsterte er in die Dunkelheit.
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Träume sind da, um gelebt zu werden
FanficCharlie ist 30 Jahre alt und seit langer Zeit im Sicherheitsgewerbe tätig. An einem freien Tag fährt sie zur ÖVB Arena in Bremen, um draußen vor der ausverkauften Halle ein wenig das Flair vor einer Show der Ehrlich Brothers einzufangen und mal für...