Kapitel 122: Der Junggesellenabschied

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Der große Tag rückte näher, auf den sich Andreas und auch Charlie schon sehr freuten. Am Tag davor war der andere besondere Tag, den man sich hinterher meistens wegwünscht. Der Junggesellenabschied. Obwohl Andreas ja schon verheiratet war, ließ Chris es sich nicht nehmen, einen für seinen Bruder zu organisieren, der aber davon gar nichts wusste.
Da Braut und Bräutigam sich ja vor der Hochzeit nicht sehen sollten, bot Chris Andreas an, dass er bei ihm pennen könnte, nicht ohne Hintergedanken, versteht sich.
Am späten Nachmittag wollte Andreas zum Haus rüber gehen, als Chris ihm entgegen kam.
Das komische Grinsen, machte ihn nervös.
"Chris was ist los? Du grinst wie ein Honigkuchenpferd".
"Ich will dich abholen".
"Hä? Wie abholen? Warum? Wofür?"
"Für deinen Junggesellenabschied" erklang es plötzlich mehrstimmig hinter ihm.
Erschrocken drehte er sich um. Die Jungs aus der Crew standen hinter ihm, bepackt mit allerlei Sachen. Als er sich wieder umdrehte, hatte Chris auch etwas in den Händen. Das Löwenkostüm.
"Nee nee das ist nicht dein Ernst! Ach Leute. Nein bitte nicht " meinte Andreas.
"Bruder.."
Chris Grinsen wurde immer breiter.
"Und ob mein lieber Bruder. Das ist dein Outfit für den heutigen Abend. Damit es dir nicht zu schwer fällt mit dem Umziehen, habe ich sogar noch ein wenig Musik dabei. Ist doch Hammer oder?"
Er drückte auf sein Smartphone und aus dem Bluetooth Lautsprecher, der an seinem Gürtel baumelte, erklang "The Lion Sleeps Tonight".
"Oh nein bitte nicht" stöhnte er.
"Zu spät. Aus der Nummer kommst du nicht mehr raus" lachte Budda.
"Unter Protest schlüpfte er in das Kostüm von Brutus.
"Ich wusste, du würdest dich dafür mal rächen. Boah Bro. Das stinkt. Man merkt, dass du  es zuletzt angehabt hast", meckerte er.
"Ach Quatsch. So schau mal. Jetzt noch die Mähne aufsetzen. Oh! Siehst du süß aus" kicherte Chris und fing sich ein paar ganz böse Blicke von Andreas ein.
"Na toll! Und was soll ich Charlie sagen?" knurrte er schließlich.
"Das du heute Spaß haben wirst, genau so wie ich" grinste Charlie, die sich in die Gruppe gemischt hatte und nicht aufhören konnte zu kichern, nachdem sie ein Foto von Andreas im kostüm gemacht hatte.
"Du kommst mit? Wie beruhigend" seufzte Andreas.
"Äh nein mein Schatz. Ich habe meine eigene Feier.  Wir sehen uns erst morgen wieder, mein Löwe" lächelte sie und gab ihm einen Kuss.
"Löwe, Löwe, ich bin kein Löwe, ich bin Wassermann" meinte er gespielt beleidigt.
"Als was musst du dich eigentlich verkleiden?" fragte er neugierig.
"Sorry muss ich gar nicht. Ich gehe mit meiner Trauzeugin und eurer Mama schön essen, mehr nicht".
"WAS? Ach Menno. Na ganz toll. Das ist unfair".
Charlie nahm ihn in den Arm.
"Das geht vorbei. Freu dich auf morgen. Unser großer Tag hmm?"
Andreas nickte. Zumal er dazu noch eine Überraschung für Charlie in Petto hatte.
"Ich bin gespannt wie du aussiehst. Du bist bestimmt mit Abstand die schönste Braut, die man haben kann" meinte er leise.
Charlie lächelte und spürte wie ihr die Röte ins Gesicht schoss.
"Das bin ich auch bei dir. Chris dass du gut auf ihn aufpasst" meinte sie.
"Versprochen" grinste er.
"Das Kostüm müsstet ihr mal reinigen lassen.  Das riecht, als wenn darin jemand gestorben wäre" fügte sie hinzu und rümpfte die Nase.
Anschließend verabschiedete Charlie sich und ging ins Haus um sich umzuziehen, während die Gruppe in zwei SUVs  stieg.
"Wo fahren wir hin?" fragte Andreas unruhig.
"Wart es ab" bekam er als Antwort.
Andreas fing an, in dem Kostüm zu schwitzen.
"Muss das echt sein. Ich Platz hier drinnen auf!" meinte Andreas während der Schweiß ihm schon über das Gesicht lief.
Als das Ortseingangsschild "Herford" kam, dämmerte es Andreas.
"Neee ne? Christian? Du willst nicht durch die FußgängerPassage? "
"Äh doch Bruderherz. Genau das.
"Oh nein bitte nicht. Tu mir das nicht an. Bitte Chris".
"Ach jammer nicht herum. Das wird lustig, zumindest für uns", meinte Chris und gab ihm zum Schutz seiner Identität seine Sonnenbrille.
Budda und Manuel konnten sich kaum noch beherrschen. Andreas so schwitzen zu sehen, aus Sorge, was ihm bevor stand, war unglaublich komisch.

Träume sind da, um gelebt zu werdenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt