Chris legte eine Hand an meine Wange.
"Du solltest dir eine schöne Dusche gönnen und den Dreck vom Einsatz runterwaschen" meinte er lächelnd.
"Ja das ist eine gute Idee" lächelte ich zurück.
"Andreas ich gehe kurz duschen und dann bin ich ganz bei dir ok?"
Andreas sah mich entspannt aus seinen geröteten Augen an.
"Ja, ist gut. Ich bin so froh, dass du wieder hier bist. Ähm was hast du denn an der Stirn gemacht?"
"Das sieht schlimmer aus, als es ist. Alles halb so schlimm, wirklich".
Andreas grinste. Seine roten Augen funkelten.
Er strich mir noch mal sanft über die Wange.
"Bis gleich".
Ich ging nach oben, holte mir frische Wäsche und ging ins Badezimmer, wo ich mir meine durchgeschwitzte und verdreckte
Wäsche auszog und anschließend unter die Dusche ging.
Ich stellte das Wasser an und ließ es auf mich prasseln. Minutenlang.
Ich nahm die Kette in die Hand, die ich von Andreas und Chris bekommen hatte. Meine beiden Brüder. Fast wäre ich nicht wieder zu ihnen zurück gekommen.
Plötzlich waren die Bilder wieder da. Die Explosionen, die Hitze, die schreienden Menschen. Ich spürte wieder die Angst und Panik. Mit einem Mal wurde mir bewusst, wie knapp es für mich gewesen war. Ich hätte bei der Explosion mein Leben verlieren können. In meinem Kopf schallte der Hilferuf immer wieder
MAYDAY, MAYDAY, MAYDAY.
Ich zitterte am ganzen Körper. Um ein Haar, hätte ich mein Leben verloren.
Ich spürte wie sich Angst und Traurigkeit in mir aufstauten und als Tränen sich entluden. Die Belastung, der Stress und die Angst der letzten Stunden, brachen aus mir heraus. Ich konnte und ich wollte nicht mehr stark sein. Ich lehnte mich an die kalten, nassen Fliesen und rutschte zu Boden. Ich zog meine Beine an den Körper, schlang meine Arme um sie und fing an zu weinen und zu schreien, während das Wasser weiter auf mich prasselte. Ich bekam kaum noch Luft.
Die Tür vom Badezimmer wurde aufgerissen und Andreas kam herein gestürzt.
"Chris, komm schnell" rief er, bevor er in die Dusche kam, das Wasser abstellte und sich zu mir kniete.
"Charlie Was ist los? Bleib ruhig. Ich bin bei dir."
Ich war so verstört und außer mir, dass ich keinen Wort heraus bekam. Mein Gesicht war knallrot und die Tränen liefen ohne Unterbrechung.
Chris reichte Andreas ein großes Handtuch, das er mir umlegte, dann seine Arme um mich legte und dann fest an sich zog. Das heftige Zittern, machte Andreas Sorgen.
"Ganz ruhig. Versuch ruhig zu atmen. Dir kann nichts passieren. Wir sind bei Dir und beschützen Dich. Ssscch".
Andreas gab sich große Mühe, um mich zu beruhigen.
"Das wird so nichts. Ich trockne sie ein wenig ab, dann ziehen wir ihr ihren Bademantel über und bringen sie auf die Couch und decken sie zu" beschloss Andreas, während er mir über Kopf und Rücken streichelte. Ich versuchte noch immer einen ganzen Satz heraus zu bekommen, was mir aber noch immer nicht mal ansatzweise gelang.
"Ssscch ganz ruhig. Wir bringen dich gleich hier raus. Alles ist gut. Wir sind bei dir".
Angezogen, halfen sie mir beim Aufstehen, bevor Andreas mich mit Leichtigkeit auf seine Arme nahm und ins Wohnzimmer trug, wo er mich behutsam auf die Couch legte und zudeckte.
Ich konnte mich nicht beruhigen, obwohl ich es versuchte. Es klappte nicht. Andreas griff wieder auf die Umarmung zurück. Das hatte früher und auch heute noch bei ihm wie auch bei Chris geholfen.
Er nahm mich wieder in seine Arme. Nach einer ganzen Weile kam ich dann endlich zur Ruhe und lag völlig erschöpft in Andreas Arm mit dem Kopf an seiner Schulter.
"Das macht mir Angst. Was sie dort wohl erlebt hat" meinte Chris leise.
"Ich möchte sie jetzt nicht alleine lassen. Sie darf jetzt einfach nicht alleine sein" meinte Andreas besorgt. Seine Stimme war dünn und brüchig wie der Flügel eines Schmetterlings, während seine Unterlippe zitterte.
"Ich bin bei dir kleine Schwester. In seinen Augenwinkeln glitzterten Tränen.
"Es ist alles in Ordnung. Schlaf ruhig. Wir sind bei dir".
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Träume sind da, um gelebt zu werden
FanfictionCharlie ist 30 Jahre alt und seit langer Zeit im Sicherheitsgewerbe tätig. An einem freien Tag fährt sie zur ÖVB Arena in Bremen, um draußen vor der ausverkauften Halle ein wenig das Flair vor einer Show der Ehrlich Brothers einzufangen und mal für...