Kapitel 12 (Die erste Show)

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Charlies Sicht

Mein Aufgabengebiet bei den Shows klärte sich ziemlich schnell. Neben der ersten Hilfe war ich auch im Bereich Sicherheit und Brandschutz tätig, war anwesend wenn Chris an der Pyrotechnik arbeitete. Immer dabei Kühl und Brandsalbe .

Ich sah mich um und war noch in der Findungsphase als Andreas auftauchte.
Andreas: „Charlie. Ich habe da was für dich. Schau mal".
Ich drehte mich um. Hinter mir stand Andreas mit einer Feuerwehr Einsatzbekleidung.
„Wow wo hast du die denn her und wofür?"
Andreas: "Du weißt ja dass wir viel mit Pyro arbeiten und da wäre ich sehr beruhigt wenn anstelle eines Bühnentechnikers ein richtiges Feuerwehr Mitglied auf der Bühne anwesend wäre. Ich nahm die Sachen und brachte sie zu meinem Platz neben der Bühne, wo meine Sachen für mich bereitgelegt wurden. Der Schrei, den ich in der nächsten Sekunde hörte, verursachte mir eine Gänsehaut.
Mir war klar, dass es diesmal nicht um angesengte Haare ging, sondern um etwas richtig schlimmes.
Ich schnappte mir meine Tasche und rannte zurück zur Bühne. Dort war Chris dabei Andreas festzuhalten, um zu verhindern, dass er einen Bühnentechniker erwürgte.
„Was ist denn hier los?" fragte ich und sah mich unruhig um.
Chris: „ANDREAS HÖR JETZT AUF!. Einem Techniker ist ein Schraubenschlüssel aus der Tasche gefallen und hat Andreas volle Kanne am Kopf erwischt. Naja seine Reaktion erlebst du gerade live! BRUDER SCHLUSS JETZT" jappste er.
Tatsächlich war Andreas alles andere als entspannt. Er war auf 180 und richtig wütend. Chris hatte Mühe, ihn zu bremsen.
Ich überlegte, wie ich Andreas wieder beruhigen konnte aber das erledigte er bereits von selber.
Seine Bewegungen wurden zögerlicher. Er taumelte.

Ich ging vorsichtig zu ihm und stellte mich vor ihn, um ihm die Sicht auf den Techniker zu nehmen.
„Andreas komm du bist verletzt. Lass mich dir bitte helfen. Hier, halt das fest" sagte ich sanft und legte eine Kompresse auf die Stelle, damit er sein Blut nicht noch mehr verteilte.
Er sah mich an, seine Augen funktelten wütend, schnaubte ärgerlich und nickte dann, bevor er mit mir mit ging. Dabei legte er seinen Arm um mich. Ich wusste nicht genau ob er Halt bei mir suchte oder mir nah sein wollte. Um ihm eine Stütze zu sein, legte ich meinen Arm hinter seinen Rücken.
In der Garderobe setzte er sich auf die Couch.
Andreas: "Mein Kopf!. Dieser verdammte Idiot!"stöhnte er und rutschte tiefer auf der Couch.
"Lass mich mal gucken" sagte ich und sah mir die Wunde an.
"Du hast Glück gehabt. Es ist nicht so schlimm" sagte ich und ließ ihn weiter die Kompresse festhalten.
Andreas: "Und nun? Was machst Du? Pflaster mit Teddybär?" fragte er gereizt.
Ich ignorierte den Spruch.
"Wenn Du Wert darauf legst, kann ich Dir da bestimmt helfen. Ansonsten kann ich es auch tapen, dann hört die Blutung schneller auf und es gibt keine Narbe".
Andreas seufzte. Es war ihm unangenehm, mich so angefahren zu haben.
Andreas:"Entschuldige. Das war nicht nett von mir. Du kannst ja nichts dafür" sagte er kleinlaut und nahm meine Hand, woraufhin ich lächelte.
"Das ist mein Problem Andreas. Ich kann dir einfach nicht böse sein".
Ich versorgte die Wunde und entfernte das ausgetretene Blut.
"So fertig. Jetzt siehst du wieder gut aus".
Andreas begutachtete sich imSpiegel.
Andreas: "Whow kaum zu sehen. Hast du evtl."
"Was gegen Kopfschmerzen? Na klar. Hier" sagte ich und gab sieihm.
"Aber bitte bleib noch etwas liegen. Wenn es doch schlimmer wird, muss ich dich zum Krankenhaus bringen".

Andreas schreckte auf.
"WAS? Das geht nicht. Wir haben gleich Probe"
Gequält verdrehte ich die Augen.

"Deine Gesundheit ist wichtiger und es sind noch ein paar Stunden bis zur Show. Bleib ruhig. Nur mit einer Gehirnerschütterung ist nicht zu spaßen".
"Bleibst Du bei mir?" fragte er leise.
Ich lächelte nickend und setzte mich auf die Couch.
"Leg dich hin und entspannt dich".
Andreas folgte der Aufforderung. Er legte seinen Kopf auf meine Beine. Ich begann seine Schläfen zu massieren. Entspannt schloss er die Augen.
Chris kam rein. Als er Andreas entspannt auf der Couch liegen sah, zog er sich wieder zurück und ging raus.
Er ging zurück zur Bühne. Er war erleichtert, denn ich hatte ein glückliches Händchen, was seinen Bruder anging. So entspannt war er schon lange nicht mehr gewesen.
Andreas erholte sich glücklicherweise ziemlich schnell,so dass die Show nicht abgesagt werden musste.
Am Nachmittag zog er sich noch mit Chris in den Nightliner, ihr rollendes Wohnzimmer zurück. Ich blieb in der Halle und überwachte die Vorbereitungen.
Es war kaum vorstellbar aber auch abseits von Bühne und Kameras, waren die beiden die Energiebündel, die viel Action wollten.
Über Funk wurde ich zum Bus bestellt. Mir kam ein unschöner Gedanke. Ging es Andreas etwa schlechter?
Drinnen war alles entspannt.
"Andreas was ist los?"
Er guckte mich groß an.
"Nix. Du machst jetzt auch Pause. Der Abend wird lang. Deswegen ruh dich jetzt noch mal ein wenig aus".
Ich lächelte beruhigt.
"Hast du deine Klamotten schon bereit gelegt?"fragte er mich noch als ich auf dem Weg zu meinem Bett war.
"Jupp hängt in der Gemeinschaftsumkleide und am vorgegebenen Platz nebender Bühne".
Ich legte mich in mein Bett. Der Arbeitsablauf war anders, als ich es bisher kannte. Aber es war klasse.
Am Abend überprüfte ich meine Tasche, checkte die Bekleidung, während Andreas und Chris ihren Check hatten.
Eine Stunde vor der Show zog ich mich um. Wie die Bühnentechniker war ich ganz in Schwarz gekleidet. Ich hielt mich abseits der Jungs aber noch nah genug, falls sie mich brauchten.
Die Show begann und die Welt der Magie wurde wieder Wirklichkeit.
Irgendwann kam Andreas auf mich zu mit seinem breiten Strahlen.
Andreas: "So gleich kommt das Herz aus Eisen. Zieh dich um und halte dich mit dem Schild bereit".
Ich nickte und ging um mich umzuziehen.
Ein paar Minuten später stand ich neben der Bühne. Jeder auf der Bühne hatte eine konkrete Aufgabe. Zwei gaben die Schutzkleidung aus, einer brachte die Flex und zwei sorgten für den Schutz des Publikums.
Als Andreas umgezogen zu der Flex ging, war das das Zeichen, sich in Position zu bringen. Als er die Flex anwarf und sie über seinen Kopf hielt, bekam ich Schweißausbrüche. Tapfer blieb ich stehen und passte auf.

Danach nahm Chris das abgeflexte Stück und ließ es fallen

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Danach nahm Chris das abgeflexte Stück und ließ es fallen. Allerdings wollte das Teil nicht so wie er. Es fiel zu Boden, sprang noch mal hoch und landete auf meinen Fuß.
"Hast du ein künstliches Bein?" fragte er lachend und sah mich an.
Ich schüttelte den Kopf.
"Schuhe mit Stahlkappe".
"Ach cool dann kann ich den Hammer ja austesten" freute sich Chris und eilte mit dem großen Hammer herbei.
"Jau!!! bist du irre?" bremste ihn Andreas.
"Wenn das wirklich Stahlkappen sind, trete doch mal bitte gegen das Stück am Boden".
Ich drehte sich zur Seite und kickte gegen das abgeflexte Schienenenstück.
Danach durfte ich die Bühne verlassen und die warme Bekleidung ausziehen während Andreas und Chris weiter das Publikum verzauberten. Die Show verlief ohne Probleme.
Am Ende ließen sich Andreas und Chris wieder verdient feiern. Erschöpft und glücklich gingen beide zu ihrer Garderobe.

Träume sind da, um gelebt zu werdenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt