Kapitel 23 (Wo ist Andreas)

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„CHARLIE! Was ist passiert?" fragte Chris und sah mich entsetzt an, als er hinter der Tür vorlugte, weil er ein Stöhnen gehört hatte.

„Ich genieß das schöne Wetter vom Boden aus. Wonach sieht es denn für dich aus!" raunzte ich ihn an und hielt mir meinen schmerzenden Kopf. Als ich mir mit der Hand über die Nase wischte blieb eine Menge Blut zurück und auch am Kopf schien ich was abgekriegt zu haben.

Chris half mir beim Aufstehen und nahm mich mit rein. Drinnen setzte er mich auf einen Stuhl. Benommen hielt ich mir meinen Kopf und versuchte wieder klar denken zu können.

„Bleib hier sitzen. Ich bin sofort zurück" meinte er, verschwand kurz und kam mit einem Verbandkasten zurück. Er gab mir ein Kühlpack für meine Stirn und eins für den Nacken, damit die Blutung aufhörte.

Ich stöhnte, als ich meine Nase anfasste.

„Aua tut das weh".

Chris klebte ein Pflaster auf die Platzwunde.

„Was war eigentlich bei Euch los?" fragte ich.

„ Wir waren mal wieder nicht einer Meinung. Aber so einen Ausraster hab ich bei Andreas noch nicht erlebt" meinte Chris.

„Aber warum bist Du draußen unterwegs gewesen. Andreas hat doch ganz klar gesagt...."

„Chris, ich habe auf einer Kamera etwas gesehen, was aussah wie eine Person. Bei dem Sturm kann ich das nicht ignorieren. Als ich ankam war dann doch niemand da. Ohhhh tut das weh" beendete ich meine Erklärung und schloss die Augen. Mein Kopf hämmerte wie verrückt.

„Ich schätze ich fahre am besten mit Dir zum Krankenhaus. Die Platzwunde muss genäht werden. So krieg ich das nicht hin" seufzte Chris.

Ich berührte vorsichtig meine Nase.

„Ich mach mir eher Gedanken wegen meiner Nase. Die scheint gebrochen zu sein"schniefte ich und spuckte das Blut in ein Taschentuch.

„Was kuschelst du auch mit der Tür!" seufzte Chris.

„Aber mal zu etwas wichtigem. Wo ist Andreas hin? Der ist in einem Affenzahn vom Gelände gerannt und das bei dem Sturm. Chris bitte überleg genau. Dein Bruder ist vielleicht in Gefahr.

Chris grübelte und seufzte schließlich.

„Wenn wir früher Stress miteinander hatten, ist er zu unseren Eltern gegangen und hat mit ihnen gesprochen. Meistens hatte Papa dann die richtigen Worte, um ihn wieder zu beruhigen... ich schätze er ist zum Friedhof gelaufen.

Ich seufzte.

„Gut oder auch nicht gut. Hast du eine Jacke oder sowas im Büro von ihm? Er ist nur im Tshirt abgerauscht".

„Ich guck mal eben.Warte".

Chris ging ins Büro und kam kurz darauf mit der Kapuzenjacke von Andreas wieder.

„Hier. Am besten ziehst du sie dir über und deine Regenjacke drüber, dann bleibt sie warm und trocken.

Ich lächelte und nickte.

„Du bleibst bitte hier Chris, falls ich ihn verpasse".

„Charlie du musst ins Krankenhaus!"

„Das muss jetzt warten.Sonst gibt es vielleicht demnächst keine Ehrlich Brothers mehr".

Das saß.

„Sei bitte vorsichtig" sagte er kleinlaut und umarmte mich.

Er erklärte mir noch den Weg zum Friedhof und weiter bis zur Grabstelle.

Ich stieg ins Auto und fuhr los. Schon auf den ersten Metern merkte ich, dass diese Fahrt mir mehr Angst machen würde, als jeder Horrorfilm der Welt.

Träume sind da, um gelebt zu werdenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt