Chapter 10

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Das musste ich unbedingt probieren. Diese Lynn konnte auch in Dunkelheit sehen, so wie ich. Wenn ich es so ausrechnete, musste sie heute 51 Jahre alt sein. Ich musste sie unbedingt finden!

POV Vanya

Wir standen alle in Dad's Büro und baten ihn darum, Caitlyn freizulassen. Sie war schon mehrere Stunden da unten und wir machten uns Sorgen. "Bitte, Dad", versuchte Allison, ihn zu beschwichtigen. "Nein!", gab er nur zurück. Ich stieß Alli in die Seite, worauf sie nach vorne trat und sich räusperte. Keine Reaktion. Wieder räusperte sie sich, diesmal lauter. Keine Reaktion. Dann trat Luther vor und neben Allison. "Dad!" Endlich schaute er auf. Und bevor er seinen Blick wieder auf das Blatt vor ihm senken konnte, erhob Allison ihre Stimme: "Ich habe das Gerücht gehört, dass du Caitlyn freilässt." Dad's Augen wurden weiß - gruselig - und er stand auf. Wir sieben Kinder folgten ihm aus dem Büro bis in den Keller hinab. 

Die dunklen Wände ließen kein Sonnenlicht herein, nur einige Lämpchen, die Dad vorher eingeschaltet hatte, gaben ein dämmriges Licht von sich. Und da musste Caitlyn Stunden es drinnen sein? Besser gesagt in dem tresorähnlichen Raum am Ende des Ganges, in den man nur durch eine kleine Glasscheibe sehen konnte. Unsere Schritte hallten und hier roch es etwas komisch. Hin und wieder flackerte ein Lämpchen, was mich aufschrecken ließ. Immer, wenn das passierte und ich kurz Panik hatte, die Wände könnten auf mich stürzen, hielt mich Five an meinem Arm fest und beruhigte mich mit seinem Blick, den er mir besorgt zuwarf. Dann lächelte ich ihn an, um zu sagen, dass es mir gut ging. Five ließ meinen Arm los und ging weiter, als wäre nichts passiert.
Endlich kamen wir nach gefühlten Stunden an der metallenen Tür an. Dad trat zurück und Luther vor. Dieser packte das Rad an, drehte es so leicht, dass man dachte, es wäre tatsächlich so und zog dann daran, sodass die Tür aufging. Wir alle schauten erwartungsvoll hinein und sahen ein Mädchen auf einem ranzigen Bett liegen und an die Decke starren. Die Hände hatte sie sorgfältig auf dem Bauch zusammengefaltet und sie schien entspannt. Als sie Geräusche aus der Richtung, in der wir standen, wahrnahm, schaute sie auf. Was wir sahen, schockierte und verwirrte uns gleichermaßen: Durch das Licht, das von außen in den Raum schien, erkannten wir, dass die Augen Caitlyn's ein helles Blau waren und uns entgegenstrahlten. "Was zur Höll-", Klaus wurde durch einen sanften Schlag Allison's auf den Hinterkopf unterbrochen. Vor Dad durften wir nicht fluchen. Möglicherweise war Klaus wieder unter Drogen oder hatte es vergessen.

Dad, der die Veränderung von Caitlyn's Augen ebenfalls bemerkt hatte, quetschte sich zwischen uns durch und trat auf das eigentlich braunäugige Mädchen zu, das Reginald neugierig und ein wenig feindselig ansah.
Dad packte Caitlyn's Arm und zerrte sie wieder mit. Diese humpelte und zog ihr rechtes Bein hinterher. "Warum sind wir noch hier unten? Wir sollten in unsere Zimmer gehen, bevor Dad uns bestraft", meldete sich Diego zu Wort. Das taten wir dann auch.

ℐ𝓃 𝓉𝒽ℯ 𝓅𝒶𝓈𝓉 ∣ Fɪᴠᴇ HᴀʀɢʀᴇᴇᴠᴇsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt