Chapter 47

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Ich schob die anderen zur Seite, um einen besseren Blick auf die Eingangshalle zu haben und es ließ mein Blut in den Adern gefrieren.

POV Five

Wir alle rannten auf das am Boden liegende Mädchen zu, dabei hüpften und stolperten wir über die Leichen. Panisch legte ich zwei Finger an Caitlyns Hals an und Allison sah sich die Wunden an ihrem Bauch genauer an. "Puls und Atmung sind noch da", teilte ich den anderen mit, die um Caitlyn's Leben bangend um uns herum standen. "Aber ihr wird nicht geholfen, wenn ihr weiterhin im Weg steht", warf ich ein. Meine Arme hatte ich unter Caitlyn's oberen Rücken und Kniekehlen geschoben und ich richtete mich langsam auf. Sofort stoben meine Geschwister auseinander und ich hatte einen Durchgang, durch den ich das braunhaarige Mädchen trug und in das Krankenzimmer hinein.

Irgendjemand musste Mum informiert haben, denn sie kam wenig später durch die Tür herein und fing sofort mit dem verarzten an. Obwohl Mum uns versicherte, dass sie alles im Griff hatte und wir uns keine Sorgen zu machen brauchten, blieben wir trotzdem im Krankenzimmer.
Es vergingen einige Stunden - Dad hatte auch kurz nach dem Wohlbefinden Caitlyn's geschaut, wobei ich eher dachte, dass es Tradition bei ihm war und es ihn keineswegs interessierte - bis Mum ein Pflaster auf die Wunde drückte, ihr Werkzeug zur Seite legte, uns zulächelte und dann wegging.

Meine Geschwister näherten sich der auf der liegenden Caitlyn mit besorgten Gesichtsausdrücken. Allison und Vanya nahmen jeweils eine Hand und drückten sie. Klaus nahm am Fußende des Krankenbettes Platz, wobei er vorher die Füße der Verletzten zur Seite schieben musste. Ich lehnte weiterhin am Türrahmen, ich wollte ja nicht wirken, als ob mir Caitlyn etwas ans Herz gewachsen war. Luther und Diego standen unbeholfen und verlegen herum und spielten mit ihren Fingern herum, bis Ben das Wort ergriff. "Ich denke, Dad hatte etwas mit dem Einbruch und Angriff zu tun. Wir haben alle gehört, wie und was er mit Pogo besprochen hat. Die Frage ist, warum? Und nebenbei müssen wir auch im Kopf behalten, was mit unseren Verletzungen während dem Frühstück passiert ist-" Ich unterbrach Nummer Sechs: "Nehmen wir an, sie hat Kräfte wie wir. Sie müsste dann Heilkräfte haben. Aber wie hat sie die Verbrecher alle umgebracht und in die Flucht geschlagen und ist 'nur' mit zwei Schusswunden herausgekommen?"
Allison bat mit einer erhobenen Hand um Ruhe. "Wir können sie ja selber fragen. Sie wacht bald auf."

Alle beruhigten sich und tatsächlich, man sah Caitlyn's Augenlider flattern und ihre Atmung beschleunigte sich temporär bis ihre Augen ganz aufgerissen wurden und sie nach Luft schnappte. Ich stieß mich vom Türrahmen ab und kam näher.
Caitlyn's Blick richtete sich als erstes auf etwas über ihr, nickte dann und folgte dem 'jemand' mit ihren Augen. Daraufhin sahen wir genau denselben grauen Rauch vom Frühstück über ihrer Wunde. Das Mädchen schien sich zu entspannen und schien auch nicht in irgendeiner Weise überrascht.

In dem Moment schien ihr einzufallen, dass ihre Geschwister ebenfalls im Raum waren, denn ihre Augen weiteten sich und sie setzte sich abrupt auf. "Entschuldigt mich", wisperte sie und teleportierte sich weg. Auch ich drehte mich weg, um in mein Zimmer zu springen, bis ich innehielt und mich zu meinen Brüdern und Schwestern wendete. Seit wann kann sie sich teleportieren? Diese Frage stand uns allen ins Gesicht geschrieben.

Okay, ich musste darüber nachdenken. Ich sprang in mein Zimmer.
Schließlich hatte ich einen Plan ausgetüftelt.

POV Caitlyn

"Weißt du, wie leichtsinnig du mit deinen Fähigkeiten umgehst?", schimpfte mich Freya. Ungläubig schaute ich sie an und konterte: "Hast du gewusst, dass Lilith auf die brillante Idee gekommen ist, mich vor allen anderen zu heilen?" Es war zum aus-der-Haut-fahren. Sie beschuldigten mich, von meinen Kräften Gebrauch gemacht zu haben, obwohl Lilith mich gebeten hatte, mich zu kurieren. Woher sollte ich denn wissen, dass meine Geschwister in demselben Raum waren wie ich?
Leise vernahm ich mit meinem Supergehör Five's Stimme, die sehr nachdenklich klang. Da ich nichts Besseres zu tun hatte, - das Gerede meiner Seelen war eh nur Schwachsinn - hörte ich seiner Stimme zu.

"Kürzlich habe ich eine Waffe von Dad bekommen."
"Ich könnte davon Gebrauch machen..."
Five schlug mit einer Hand an die Wand.
"Ich kann nicht einfach meine Schwester erschießen."

Wen hatte er vor, zu erschießen?

"Das ist es!"
"Ich werde mich heute Abend einfach in C's Zimmer teleportieren und mit dem Gewehr auf sie zeigen."

War mit C ich gemeint?

"Das wird sie zum Reden bringen."
"Denn ich bin mir sicher, Allison würde nicht freiwillig ihre Kraft an ihrer Schwester ausüben."
"Man, bin ich grauenhaft."

Wenn er so spielen wollte, gerne. Ich brachte die Schattengestalten zum Schweigen, indem ich meine Arme hob. Erwartungsvoll, aber doch mit grimmigem Gesichtsausdruck, richteten sie ihre Aufmerksamkeit mir zu.
"Ich habe eben etwas erfahren und ich brauche eure Hilfe", nun waren sie alle Feuer und Flamme.

ℐ𝓃 𝓉𝒽ℯ 𝓅𝒶𝓈𝓉 ∣ Fɪᴠᴇ HᴀʀɢʀᴇᴇᴠᴇsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt