ℐ𝓃 𝓉𝒽ℯ 𝓅𝒶𝓈𝓉 ∣ Fɪᴠᴇ Hᴀʀɢʀᴇᴇᴠᴇs

Chapter 41

Danach spülte ich mir den Mund aus und betrachtete mich im Spiegel. "Ich muss herausfinden, was es mit all dem Gegenwärtigen auf sich hat."

POV Five

Anscheinend sollte der Keller renoviert werden. Woher ich das wusste? Heimlich hatte ich Dad beobachtet, wie er Handwerker in die Academy gelassen und irgendwohin geführt hatte.
Sie kamen Mittwoch, Donnerstag und Freitag. Und jeden Tag hatte ich meine Aufgabe erfüllt: Beim Mittagessen ein Säckchen der verpulverisierten Tabletten. Was sollten Antidepressiva eigentlich bringen? Soweit ich wusste, nicht sehr Positives, wie zum Beispiel das Offensichtlichste Übelkeit, Panik und Aggressivität. "Was hat der alte Mann nur vor?"

Gerade saß ich in meinem Zimmer mit meinem Notizbuch, in das ich Rechnungen hineinschrieb und ausrechnete. Wofür? Ich hatte vor, Dad EINMAL erfolgreich zu bitten, mich Zeitreisen zu lassen. Bisher waren seine Argumente immer "Du bist noch unerfahren", "Zeitreisen ist eine gefährliche Sache", "Zuerst übst du Teleportation, dann können wir darüber reden" und so weiter. Ich war bereit, und ich werde es ihm zeigen, wenn ich die Gleichungen fertiggestellt habe! Das schien jedoch noch in weiter Ferne zu sein. Dieser Samstagmorgen - jetzt war Mittagspause - kam mir daher gelegen, da ich mich meinen Rechnungen widmen konnte.
Aus heiterem Himmel erklang ein lautes Geschrei aus einem der Zimmer meiner Geschwister.

Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen und hob meinen Kopf. Vorsichtig, um mein Steißbein nicht zu sehr zu belasten, schwang ich mich aus meinem Bett und ging auf den Gang vor meinem Zimmer, wo ich lauschte.

POV Caitlyn

Minuten vorher war ich rastlos in meinem Zimmer umherspaziert, mich nervte seit Tagen alles und jeder. Ich musste mich seit Dienstag jeden Tag übergeben und ich hatte eine innere Aggression entwickelt, die dazu geführt hatte, dass ich meine Adoptivgeschwister beinahe umgebracht hätte, hätte Luther mich nicht festgehalten und obwohl ich ihm mit meinen Messern mehrmals in die Seiten gestochen hatte, nicht losgelassen hatte. Dad hatte nur interessiert vom Rand des Trainingsraumes zugeschaut und sich Notizen gemacht. Und falls es jemand wissen möchte: Diego hatte tiefe Stichwunden in seinem rechten Oberschenkel, Allison hatte eine gebrochene Nase und einen tiefen Schnitt am linken Arm bekommen, Klaus lief mit einem gebrochenen Arm herum, Ben kassierte einen Schnitt am linken Auge, die sich von Augenbraue bis Wange zog und Vanya erhielt einen gebrochenen Kiefer und einen Stich in den Bauch. Natürlich wehrten sie sich, was mich noch wütender machte, sie konnten aber ausweichen.

Nun da sich seither alles angestaut hatte und ich das alles nicht an irgendetwas oder -jemanden auslassen konnte, stieg mir alles bis nach oben. Wie es sein musste, rastete ich aus. Nein, ausrasten ist nicht das Wort, das es beschreibt, ich wurde zum Monster.

Meine Augen färbten sich weiß mit einem klein wenig grau-schwarz, wie die von Vanya, genauso wie meine Haut und ein blaues Licht glimmte von mir aus. Ich schwebte in der Luft und im Sekundentakt wurde ich unsichtbar und wieder sichtbar. Starke Kraftwellen gingen von mir aus, die Feinde von mir fernhalten sollte. Um mich bildeten sich dunkle Rauchschwaden, die mich umzingelten wie Feuer und genau die Hitze eines Feuers hatten, obwohl... heißer. Meine Möbel und sonstigen Sachen flogen ebenfalls in der Luft. Wasser flutete das gesamte Zimmer. Meine Messer schwirrten um mich herum und als die Tür aufging, hob ich meine Hand und die Wurfgeschosse bohrten sich seitlich der Personen in den Türrahmen. Eine dunkle Stimme rief: "Nummer Sieben, los!"

Im nächsten Moment kam Vanya auf mich zugeschwebt, ihre Hände fest zusammengekniffen. Sie hatte definitiv etwas in der Hand. Ich wich vor ihr zurück, doch sie kam immer näher auf mich zugeflogen. Gestalten, die durchs Wasser wateten, lenkten mich ab. Die anderen Academy Kinder, exklusive Five, stapften durch die Fluten und drangen zu mir vor. Mit einer Kraftwelle stieß ich sie zurück, sodass sie gegen die Wand oder fliegende Möbel geworfen wurden und ohnmächtig wurden. Aufgrund dessen, dass ich Vanya keine Aufmerksamkeit geschenkt hatte, war sie näher gekommen und bevor ich reagieren konnte, hatte sie mir eine Spritze in den Hals gerammt und abrupt wurde alles schwarz.