ℐ𝓃 𝓉𝒽ℯ 𝓅𝒶𝓈𝓉 ∣ Fɪᴠᴇ Hᴀʀɢʀᴇᴇᴠᴇs

Chapter 17

"Also gut. Nummer Acht, du wirst jetzt in den Raum gehen und wenn du nach fünf Stunden noch immer nichts sagen willst, muss ich zu härteren Maßnahmen greifen."

POV Caitlyn

Wie es mir befohlen wurde, stieg ich durch die dicke Tresortür in den 'bekannten' Raum, bevor sich der Eingang hinter mir schloss und mich Reginald emotions- und reuelos durch das Fenster zu mir schaute und sich entfernte. Ich konnte von Weitem hören, wie der Fahrstuhl nach oben fuhr.
Erschöpft ließ ich mich auf die knarzende Pritsche fallen. Ich wollte gerade mein Buch unter meinem Pullover hervorholen, als ich eine kleine Kamera in der oberen Ecke des Raumes gegenüber von mir entdeckte. Diese konnte ich mithilfe meiner Nachtsicht-Augen erspähen. Auf der Seite, an der das Bett stand, war ein Lüftungsschacht mit einem entsprechenden Gitter angebracht. "Wofür ist der Lüftungsschacht bitteschön?", murmelte ich. Interessiert steuerte ich darauf zu und blieb einige Meter davor stehen. Da nichts Spannendes zu sehen war, setzte ich mich wieder auf das Bett. Na toll, was sollte ich jetzt machen? Mein Adoptivvater beobachtete mich bestimmt durch die blöde Überwachungskamera und ich kann nichts dagegen machen. Grimmig starrte ich ein weiteres Mal dorthin und richtete meinen Blick dann auf einen Punkt auf den Boden. Sofort versank ich in meinen Gedanken.
Heute Abend sollte ich das nochmal probieren. Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass die Lektüre aus der Bibliothek eine sehr große Bedeutung für mich hatte und für mich bestimmt war.

POV Luther

Vanya zog auf einmal scharf die Luft ein und man konnte sie rennen hören. Die anderen, so wie Allison und ich, stoppten in unseren Kämpfen und schauten zu dem Mädchen, das neben dem auf dem Boden liegenden Five kniete und fragte: "Geht es dir gut?" Daraufhin gab der Junge nichts von sich, sondern stand auf und humpelte weg. In diesem Moment brach Five vor Schmerzen zusammen. Diesmal liefen wir alle zu unserem Bruder hin, der auf einer Seite lag und mit schmerzverzerrtem Gesicht zu uns aufschaute. "Five, was ist los?", wollte Allison mit vor Sorge und Mitgefühl triefender Stimme. Ich spürte, wie sich etwas unangenehmes in mir regte. Ich war doch nicht eifersüchtig, oder? Five ächzte. "Ich hab mir wegen Caitlyn wahrscheinlich mein Steißbein geprellt." Verdutzt sahen wir uns an. Wenn man auf den Hintern zurückfiel, das hieß aus dem Stehen, konnte das doch nicht so sehr weh tun. Aber unsere Nummer Fünf schien das ernst zu meinen. Diego meldete sich zu Wort: "Am besten sollte Nummer Eins Five in sein Zimmer bringen." Alle stimmten zu. Ich seufzte. "Also gut..." Ich legte meine Arme unter Fives Rücken und Kniekehlen und stand zusammen mit dem Menschen auf.
Genau jetzt brach Dad wieder herein und blieb im Türrahmen stehen. "Ihr werdet alleine weiter trainieren-", das war, als er mich und Five entdeckte, "und was denkt ihr, tut ihr da?" Vanya beantwortete Vaters Frage mit: "Nummer Fünf ist auf sein Steißbein gefallen und muss sich ausruhen." Zu unser aller Erstaunen nickte Reginald bedächtig und ließ mich passieren. Ich war bei den Treppen angelangt und ging eher auf der rechten Seite. Wie aus heiterem Himmel durchfuhr meine rechte Hand ein kleiner Stich, genau dort, wo Diego, der Mistkerl, mir in die Hand gestochen hatte. Das hatte zur Folge, dass ich mit meiner Hand etwas zuckte und Fives Kopf auf das Geländer haute. Dieser zischte auf und funkelte mich aggressiv an. "Dankeschön! Du musstest mir deine Feindseligkeit mir gegenüber nicht physisch zeigen. Es wäre einfacher gegangen, hätte ich mich gleich in mein Zimmer teleportiert." Ich ging nicht darauf ein und stieß die Tür zu Fives Zimmer auf. Dort legte ich den Jungen auf sein Bett und drehte mich um, bevor ich kurz innehielt. "Meine Wunde an der Hand ist noch immer geheilt und schmerzt ab und zu." Dabei hielt ich meine rechte Hand hoch, an der man einen Verband erkennen konnte.
Daraufhin ging ich wieder in den Trainingsraum, wo Allison schon auf mich wartete, um mit dem Training fortführen zu können.