ℐ𝓃 𝓉𝒽ℯ 𝓅𝒶𝓈𝓉 ∣ Fɪᴠᴇ Hᴀʀɢʀᴇᴇᴠᴇs

Chapter 60

Aber mit meinem Geschrei hatte ich nicht nur mich aufgeweckt.

POV Five

Ein zweites Mal seit Caitlyn hier ist, wurde ich durch irgendjemandes Geschrei aus meinem kostbaren Schlaf gerissen. Ich wollte nur Ruhe haben, aber da ich mir selbst versprochen hatte, netter zu meiner Familie zu werden, schlug ich meine Bettdecke zurück und stand mit halb geschlossenen Augen auf. Mit Barfüßen tapste ich aus meinem Zimmer und durch die Gänge an den Zimmern meiner Geschwister vorbei, auf irgendetwas hoffend und darauf achtend, in der Dunkelheit gegen nichts zu stoßen oder knarreden Holzdielen auszuweichen. Dad war Milliardär und hatte trotzdem intakte Holzböden. In allen Schlafräumen war es still bis auf eines. Ich trat näher und es war Caitlyn's. Sie weinte und schluchzte. Wenn sie geschrien hatte, warum war niemand anderes wach? Möglicherweise war es mein leichter Schlaf.

Egal. Ich teleportierte mich in Nummer Achts Raum. Dort saß das Mädchen auf ihrem Bett, mit ihrem Gesicht in den Händen und weinte sich ihre Augen aus. Ihr blauer Pyjama war schweißgetränkt und vereinzelte Haarsträhnen klebten an ihrer Stirn. Bei genauerem Hinsehen konnte man erkennen, wie Caitlyn zitterte. Ich sah bestimmt auch nicht besser aus.

Untätig trat ich von einem Fuß auf den anderen, weil ich nicht wusste, wie man am besten Leute tröstete. Also ging ich langsam auf das Bett des Mädchens zu und setzte mich neben die zu Boden zerstörte Kreatur. Diese schaute nicht auf. Ruckartig hob ich meinen Arm und legte ihn zögerlich um Cs Schultern. Sie drehte sich daraufhin zu mir und schlang ihre Arme um meine Hüfte, wobei sie ihren Kopf an meine Brust drückte. Etwas verunsichert umarmte ich sie. Es war ungewohnt, da ich in meinen ganzen 15 Jahren keine Umarmung bekommen hatte. Und meine allererste hatte ich von Caitlyn bekommen, die erst seit einer Woche in dieser Academy lebte. Schon ungewöhnlich, nicht?

Ich war sehr schlecht in trösten. Was machte man da? Spielte man da mit Barbies oder aß man etwas? Am besten, ich fragte, was sie hatte: "Was ist denn los?" C schluchzte auf und erzählte ein Chaos von Wörtern. "Du... Zombie... Töten." Also ein Albtraum. Armes Kind, obwohl... sie war psychisch gesehen kein Kind mehr. Wie musste sich das überhaupt anfühlen und wie konnte das geschehen? Ich hoffte, mir würde das exakt gleiche nicht auch passieren.

Mein Hemd war nass vor Tränen und ich hatte einen undefinierbaren Ausdruck im Gesicht. Wobei wir bei Hemd waren... "Hast du mir eigentlich schon mein Hemd zurückgegeben?" Ruckartig hob Caitlyn ihren Kopf, ihre roten, angeschwollenen Augen blickten mich an. "Ähm... Warte", sagte sie mit krächzender Stimme und löste sich von mir, um zu ihrem Kleiderschrank zu stolpern und mein weißes Hemd herauszuholen. Mit wenigen Schritten war sie bei mir und drückte es mir in meine Hände. "Danke", bedankte ich mich und stand auf, da C sich beruhigt zu haben schien. Doch sie hielt mich an meinem Arm fest und starrte mir tief in meine Augen. Ich dachte, sie würde mir eine Morddrohung an den Kopf werfen, aber der folgende Satz warf mich aus der Bahn. "Kannst du bitte hier schlafen?" Verwirrt und mit zusammengezogenen Augenbrauen versicherte ich mich: "Was?" "Ich will, dass du mir Gesellschaft während meinem einer Ohnmacht gleichenden Schlaf leistest."

Noch immer unschlüssig stellte ich die Frage: "Wie genau stellst du dir das vor?" Aber C schüttelte den Kopf und flüsterte etwas wie "Keine Sorge, war eine blöde Frage", bevor sie sich von mir abwandte und sich auf ihr Bett schmiss. Ich hingegen teleportierte mich in mein Zimmer.

POV Caitlyn

Wie konnte ich nur denken, der Depp würde hier in meinem Zimmer schlafen wollen? Mit der flachen Hand gegen meine Stirn klatschend schloss ich meine Augen und horchte in mich hinein. Das übliche Prozedur mit der Tür, dem Geflüster, meinen Seelen und dem Licht folgte. Als sie schließlich vor meinem Bett standen, richtete ich mich mit meinem Oberkörper auf und wies Vitus Ben, Shay Klaus, Alec Allison, Freya Diego, Lilith Vanya und Talia Luther zu. Alistair wollte ich Five folgen und beschützen lassen, falls meine Familie von Troy mit dem Zombievirus infiziert werden sollte. Dad konnte ruhig sterben, aber er versteckte sich so gut, dass ihn Troy nicht finden sollte. Pogo war ebenfalls ein Meister im Verstecken. Und was konnte man Mom anrichten, außer ihr ein gruseliges Gesicht zu schminken?

Die Schattengestalten sollten meine Geschwister beschützen, solange ich nicht wusste, was abging. Derweil blieben Immanuel und Esmera bei mir. Ich wollte mich gerade in meinen benötigten Schlaf gleiten lassen, als ein Whoosh-Sound erklang und ich Alistair in meinem Zimmer sah. "Was machst du hier, Alistair?" Er grinste verschmitzt, aber dennoch verträumt und antwortete: "Das wirst du gleich sehen. Wie süß!"