ℐ𝓃 𝓉𝒽ℯ 𝓅𝒶𝓈𝓉 ∣ Fɪᴠᴇ Hᴀʀɢʀᴇᴇᴠᴇs

Chapter 42

Aufgrund dessen, dass ich Vanya keine Aufmerksamkeit geschenkt hatte, war sie näher gekommen und bevor ich reagieren konnte, hatte sie mir eine Spritze in den Hals gerammt und abrupt wurde alles schwarz.

POV Five

Ich suchte in der ganzen Academy nach meiner Familie, die ich schließlich fand. Sie waren in Eile und Luther trug Caitlyn auf seinen Armen. Dad führte die Truppe voran und als er mich erblickte, blieb er vor mir stehen, sodass meine Geschwister beinahe in ihn hineinliefen, und sprach: "Nummer Fünf, bring Nummer Acht so schnell wie möglich in den Raum im Keller!" Luther legte mir das Mädchen behutsam in die Arme. Ich humpelte zuerst einige Schritte von der Gruppe weg und teleportierte mich dann in den besagten Raum. Dieser war mit spitz zulaufenden Stacheln und Schalldämpfern versehen. Es standen keine Möbel darin, was bedeutete, dass ich sie auf den Boden legen musste. Das Licht über uns flackerte einmal kurz. Wie lieblich Caitlyn ausschaute, wenn sie mich nicht so feindselig ansah und schlief. Der Atem des Mädchens ging gleichmäßig und flach. Ich strich ihr eine braune Haarsträhne aus dem Gesicht und bemerkte eine frische Einstichwunde von einer Spritze an ihrem Hals. Beruhigungsmittel? Dieses schien seine Wirkung langsam abzunehmen. Das erkannte man an den flatternden Augenlidern.

Bevor die anderen kommen konnten, sprang ich aus dem Raum hinaus. Und das genau rechtzeitig, denn da öffneten sich die Türen des Aufzugs und Dad und meine Schwester und Brüder traten heraus und kamen herangestürmt. "Nummer Eins, dreh das Rad bis zum Anschlag zu!" Luther, das 'Vatersöhnchen', leistete dem Befehl sofort Stellung und setzte seine Superkraft ein, um das unfassbar schwere Rad zu bewegen. Hinter dem Glas konnte man sehen, wie Caitlyn ihr Bewusstsein wiedererlangte, sich verwirrt umsah und sich mit einer Hand den anscheinend schmerzenden Kopf hielt. Caitlyn schien das 'Gefängnis' zu kennen, da sie hektisch auf die Füße kam und zum schmalen Durchblick stolper-rannte. Ausgelöst hämmerte sie mit ihren Fäusten an die Scheibe und bat uns, sie rauszulassen, während ihr die Tränen in die Augen stiegen. Für einen kurzen Augenblick huschte Mitleid über meine Gesichtszüge, bevor ich mich ohne Weiteres in mein Zimmer teleportierte. Ich bekam noch mit, wie Dad meine Geschwister in ihre Zimmer schickte und danach selbst verschwand.

Wenig später teleportierte ich mich Allison's Zimmer, wo sie eine ihrer vielen Modezeitschriften durchblätterte. Ich räusperte mich: "Allison, warum ist Caitlyn eingesperrt worden?" Daraufhin blickte sie überrascht von ihrer Zeitschrift auf. "Five kümmert sich das erste Mal um jemanden in der Familie. Hat das einen besonderen Grund?" Erwartungsvoll zog sie eine Augenbraue hoch und verschränkte die Arme, wobei sie ihren linken Arm und ihre Nase eingegipst hatte. Nur vage hatte ich mitbekommen, dass Caitlyn an den Verletzungen Schuld war. "Ach komm, dann frage ich halt jemand anderen", antwortete ich entnervt und drehte Allison meinen Rücken zu, die mich dann doch aufhielt. "Caitlyn hat anscheinend doch Kräfte, die durch igendetwas, ein Mittel oder so, ausgelöst wurden." Verwundert zog ich meine Augenbrauen zusammen und schaute meine Schwester abwartend an: "Kräfte? Mehr als eine Kraft?"
Allison lachte. "Eifersüchtig, was? Bist jetzt nicht mehr Nummer Eins."
"Das wird mir zu blöd hier", murmelte ich und teleportierte mich in mein Zimmer, wo ich weiter meine Gleichungen löste. Das Antidepressiva war verantwortlich für den Zustand meiner....für den Zustand von Caitlyn.

POV Caitlyn

Als meine Geschwister mit Dad abgehauen waren, tigerte ich unruhig in dem Gefängnis herum und überdachte das Vergangene. Ich hatte doch Kräfte, und was mich am meisten freute: Sie waren ähnlich, wenn nicht sogar gleich, wie die von Caitlyn Carlyle Lockwood. Wenn ich Superkräfte hätte, könnte ich mich doch aus diesem Raum befreien, oder?
Ich stoppte in meinen Bewegungen und konzentrierte mich, meine Hände bildeten Fäuste und ich hörte ein elektrisches Geräusch. Um sie herum leuchtete ein grellblaues Licht. Ich versuchte, ein Portal zu bilden, durch das ich gehen konnte, so wie ich es auch bei Five gesehen hatte, aber es wollte nicht funktionieren.

"Geh doch, du Miststück!", schrie ich mich selbst an.
Schließlich gab ich es auf und setzte mich auf den harten, kalten Boden. Still betrachtete ich die Stacheln, die mich umgaben. Irgendwann - ich hatte mein Zeitgefühl verloren und wusste nicht, ob eine Stunde, drei Tage oder doch wenige Minuten vergangen waren - verschwamm alles vor meinem Augen und ich fiel in einen 'Schlaf', wenn man es so bezeichnen konnte. Ich befand mich auf einem sehr bekannten Ort. Es war sehr dunkel und ich vernahm leises Geflüster. Auf der Suche nach der Quelle warf ich meinen Kopf in alle möglichen Richtungen, bis ich ein Licht entdeckte und darauf zuging.