Chapter 20

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"Das war jetzt zwar mehr aus der Sicht der Europäer, aber auch wir in Amerika brauchen Bildung, besonders ihr Kinder", erklärte uns der Affe, "und deshalb werden wir nächste Woche einen kleinen Test schreiben." Ein geschocktes Luftholen kam von allen. Na super!

POV Caitlyn

Ein weiterer Grund, die Frau kennenzulernen. Sie könnte mir viel beibringen, wie beispielsweise kämpfen oder ich könnte ihre Schattenfreunde persönlich sehen. Nur wo sollte ich anfangen? Am Besten sollte ich versuchen, hier rauszukommen.
Um eine Lösung zu finden, tigerte ich in meinem Gefängnis herum. Ein leises tapp, tapp, tapp war das Einzige, das die Stille unterbrach. Die Tür war zu dick und zu schwer, um sie ohne Hilfe oder Kräfte aufzubekommen. Vielleicht bringen mich die Steinwände weiter...
Was folgte, war, dass ich jeden einzelnen Fleck beklopfte und hin und wieder auch eindrückte. Immer wenn ich Hoffnung hatte, einen Hohlraum zu finden, wurde ich enttäuscht. Dazu machten es mein knurrender Bauch und meine Verletzungen an Hals und Augenlidern mir nicht leicht. Ich wollte gerade aufgeben und auf dem Boden zusammenbrechen, als ich meine Augen auf das graue Gitter richtete. Nun mit Neugier und einem neuen Fünkchen Hoffnung bewegte ich mich auf den Lüftungsschacht zu. Es war groß genug, um ein Kind durchquetschen zu können. "Bingo!"
Vorsichtig zog ich ohne große Mühe mein Schlaflager unter meine einzige Fluchtmöglichkeit und stieg auf jenes drauf. Dann legte ich meine Finger an die metallenen Schlitze und zog es heraus, was relativ leicht ging. Das warf ich achtlos hinter mich. Ich hüpfte ein bisschen und zwängte mich mit Hilfe meiner Arme in den Schacht.
Als nächstes kletterte ich ein wenig weiter und zog auch meine Beine mit.
Darauf achtend, so wenig Lärm wie möglich zu machen, krabbelte ich durch die Rohre. Es fühlte sich wie Stunden an, bis ich an einer Abzweigung ankam, die hinauf führte. Ohne zu Zögern stand ich auf und schüttelte meine schmerzenden Gliedmaßen aus. Danach setzte ich meine Hände an die Wände des Schachtes und sprang mit meinen Füßen nach. Ein Glück, dass wir Gummisohlen an den Schuhen hatten. Als ich oben angekommen war, bemerkte ich eine kleine Flasche, die dort befestigt wurde. Ich konnte einen Schriftzug erkennen. "Ammoniak NH3, reizend, ätzend, umweltschädlich und tödlich", las ich. Dad musste diese Flasche irgendwie hierhin bekommen haben. Ein feines Zischen kam von der Flasche. Wie auf Knopfdruck begannen meine Augen zu tränen und alles juckte. Ich hatte wieder das Bedürfnis, zu kratzen.

Obwohl ich mich zwang, das zu ignorieren, zuckten meine Finger und bevor ich mich versehen konnte, versuchte ich, meine Haut aufzukratzen. Ich wurde von einem weiteren Hustenreiz geschüttelt und mein gesamter Körper brannte und fühlte sich so an, als ob mir tausende von Insekten über den Körper rannten, die jedoch ab und zu bissen und kleine Hautfetzen abrissen. Aber ich konnte nichts davon erkennen. Mir rannten die Tränen über die Wangen, was die aufgeschürften Wunden verschlimmerten. Nur mit voller Überwindung schaffte ich es, ohne dem Verlangen, meine gereizte Haut anzufassen, nachzugeben, weiterzukrabbeln. Diesmal war ich ein Stockwerk höher, weshalb ich mehr aufpassen musste. Aufgrund meinen verschleierten Augen konnte ich nicht scharf sehen und krachte deshalb beinahe in eine Wand. Noch rechtzeitig kratzte ich die Kurve. Endlich konnte ich ein schwaches Licht sehen. Bevor ich das Gitter herausriss, prüfte ich den Raum nach etwaigen Personen. Die Luft war rein.

Also machte ich das gleiche wie vorher, das hieß, ich entfernte die Abdeckung und stieg heraus. Zwar inelegant, aber ich war frei und das war, was zählte! Das erste Mal betrachtete ich meine Umgebung: ein Kühlschrank, ein brauner, wackeliger Holztisch mit verschiedenen Arten von Stühlen in der Mitte des Raumes, ein alter Ofen, hängende Deckenlampen, viele Schränke und Fenster. Dank Vanya und Allison wusste ich, das es die Küche war. Gut für mich, ich musste noch meine offenen Wunden reinigen. Die Mädchen erzählten mir, dass Mum auch in der Küche Desinfektionsmittel, Watte, Wundsalben und Pflaster aufbewahrte. 'Für die Fälle der Fälle'.
Ich durchsuchte alle Schränke, bis ich endlich fand, was ich wollte. Um meine wackeligen Beine nicht weiter zu belasten, nahm ich auf einem der Sessel Platz. Während ich den Kragen des Hemdes zur Seite schob, erfühlte ich, wie dieser mit einer Flüssigkeit angesoffen war. Blut...
Der metallene Geruch bestätigte es.

Ich schüttelte Desinfektionsmittel auf ein Stück Watte - ich hatte bereits mein Gesicht, Hals, Arme und Beine mit einem Fetzen Papier und Wasser gesäubert - und tupfte es Acht gebend auf meine geschlossenen Augen. Ich kräuselte meine Nase und zischte schmerzerfüllt. "Was soll das werden?", ertönte von hinter mir.

ℐ𝓃 𝓉𝒽ℯ 𝓅𝒶𝓈𝓉 ∣ Fɪᴠᴇ HᴀʀɢʀᴇᴇᴠᴇsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt