Chapter 71

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"Am besten ich suche dort, wo ich Anfangs- und Verbindungspunkte zu meiner Vergangenheit habe." Ich zog meine Jacke aus und hing sie über einen Stuhl. Für einen Moment blieb ich verwirrt stehen, doch dann fing ich an, die Bücherregale, Schränke und sogar Wände nach irgendeinem Hinweis auf ein Gegenmittel.


POV Troy

"Weißt du, was wir alles damit machen könnten? Wir könnten mutierte Menschen erschaffen und wenn wir gebissen werden, uns damit heilen. Woher hat dein Alter das ganze Zeug?" Ich deutete James mit einem Handzeichen, still zu sein, was er auch tat, sich darauf neben mich kniete und ebenfalls ungläubig den Inhalt der Kiste, die mir mein Großvater vererbt hatte, begutachtete.

Das Innere war fast vollständig mit schwarzem Samt ausgekleidet, der fein säuberlich hineingelegt wurde. Doch das war nicht das Besondere an der kleinen winzigen Holzkiste mit Stahlrahmen, die ich in meinem Baumhaus im Wald, nachdem ich von der Schule kam, vorfand. Denn darauf lagen zwei Spritzen mit einer grünen Flüssigkeit. Behutsam nahm ich eine davon heraus und drehte diese in meiner Hand, bis ich einen kleinen Zettel erblickte, der daran befestigt war
𝓖𝓮𝓰𝓮𝓷𝓰𝓲𝓯𝓽
"Das Gegengift wovon Opa so oft erzählt hat. Er hatte es die ganze Zeit über bei sich. Aber nun gehört es mir. Ich habe nun die alleinige Verfügungsgewalt", lächelte ich manisch, "und ich weiß auch schon, was ich machen werde, um es dem 'Zombiejungen', der mir heute eine reingehauen hat, und Caitlyn zu zeigen, dass sie sich nicht mit mir anlegen dürfen."
"Und auch nicht mit mir", stimmte James neben mir bei und hatte leicht die Hand gehoben. Ich warf ihm einen abfälligen Blick zu, worauf er kleinlaut verstummte.

Aber zuerst musste ich das Gegengift verstecken, so dass es außer mir und James niemand anders weiß. Ein Glück, dass ich als kleines Kind von meinen Eltern ein Haufen leere Spritzen bekommen habe. So konnte ich meinen Plan vollenden. Ich musste mich nur an den wenigen Polizeiwachen vorbeischleichen, die den Friedhof bewachten, auf dem mein Großvater gewohnt hatte.
Zu Mittag - da wurden ja die meisten Wachen müde - machte ich mich auf den Weg, mit zwei leeren Spritzen und einem Spaten.


POV Caitlyn

Lange hatte ich vergeblich gesucht, doch ich hatte keine einzige, nicht die geringste Spur eines Gegenmittels gefunden. Mittlerweile war es schon dunkel geworden und da ich keine Lust verspürte, bei den Mördern meiner Eltern zu schlafen - allein aus dem Prinzip, dass sie dasselbe mit mir machen könnten - entschied ich mich, einfach in der Wohnung meiner Eltern zu übernachten. Dazu wartete ich, bis es Mitternacht war - zu dieser Zeit waren alle (vielleicht außer Pogo) schon im Traumland - und teleportierte mich anschließend in die 4 King St E direkt in mein Zimmer, von wo ich Toby von unter meinem Kissen hervorholte und mich nicht sofort wieder wegteleportierte, sondern zuerst noch in Five's Zimmer. Mit dem der Hand des Teddybärs in meiner eigenen Hand schlich ich mich zum Bett Fives und betrachtete den friedlich schlafenden Jungen. Das Mondlicht zeichnete sich auf seinem Gesicht ab und warf schöne Schatten. Wie neidisch ich auf die Wimpern war...

Wie als ob sich meine Hand von selbst steuern würde, hob ich diese und strich Five über die Haare. Wie weich diese waren... Ich konnte spüren, wie er sich in meine Berührung hineinlehnte. Zuletzt gab ich Five noch einen kleinen Kuss auf die Stirn. Kurz bevor ich mich in mein 'altes' Zimmer zurückteleportierte sah ich, wie der Junge ein feines Lächeln auf den Lippen trug.

Mal schauen, was mich am morgigen Tag erwarten würde...


POV Five

Trotz dessen, dass ich diese Nacht ausnahmsweise gut geschlafen hatte, erwartete meine Geschwister und mich die erste Schreckensnachricht: Caitlyn war nirgends im Haus aufzufinden. Natürlich durfte ich wieder in die öffentliche Schule der Stadt gehen. Unmotiviert packte ich meine Schulsachen, machte mich fertig, inklusive der schwarzen Kleidung und der Maske und begab mich auf den Fußgängerweg vor dem Haus, um auf meine 'Kutsche' zu warten.

Hätte ich gewusst, was mich in der Schule erwarten würde, wäre ich nie dorthingegangen... oder -gefahren.


ℐ𝓃 𝓉𝒽ℯ 𝓅𝒶𝓈𝓉 ∣ Fɪᴠᴇ HᴀʀɢʀᴇᴇᴠᴇsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt