Chapter 32

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Mr Thompson's Kopf, Arme, Beine und Rückgrat standen in einem unnatürlichen Winkel, woraus man schließen konnte, dass Mr Thompson nicht mehr am Leben war.

POV Caitlyn

Verunsichert betrachtete ich meine Hände, mit denen ich, soweit ich wusste, den Lehrer ohne ihn zu berühren weggestoßen hatte. Hatte ich doch eine Kraft? Nein, das konnte nicht sein! Da wurde mir alles zu viel und ich rannte raus. Und das nicht nur aus dem Klassenzimmer, sondern auch aus der Academy. Nun stand ich auf der Straße, viele Menschen spazierten im Sonnenlicht. Es wurde langsam wärmer, der Frühling war im Anmarsch. Ich kniff meine Augen zusammen und versuchte mich zu orientieren. Wenn ich schonmal heraußen war, konnte ich doch gleich den Friedhof der Lockwoods besuchen.
Nachdem einige Leute wegen des Weges gefragt hatte, kam ich dann an der Grabstätte an. Bereits von Weitem sah man die langen Reihen an Grabsteinen. Nur auf wenigen lagen Blumen oder Ähnliches. Alle Grabsteine waren von Schmutz überzogen oder hatten eine Moosschicht. Ich wollte gerade näher treten, da trat ein dicklicher, älterer Mann in mein Sichtfeld, der allerhand Werkzeug in seinen Händen hatte, und ging auf eines der Gräber zu. Nicht weit davon war ein riesiger Erdhaufen mit einem Nicht Betreten-Schild. Reflexartig warf ich mich in den nächstgelegenen Busch und lugte zwischen dem Blätter- und Astchaos hindurch auf den, wie ich vermutete, Friedhofsanwärter, der zwei große Grabsteine reinigte und aus seiner Schubkarre zwei Rosensträuße holte und sie vor die Grabsteine legte. Er kniete weiterhin und hatte seine runzeligen Hände zusammengefaltet als würde er beten.

Gespannt beobachtete ich ihn weiterhin. Joseph sprach etwas, davon ging ich von seinen Mundbewegungen aus, was ich nicht verstehen konnte. Dafür müsste ich näher rangehen.
Ich hörte ein bekanntes Geräusch neben mir. Ohne mich umzudrehen fragte ich: "Was willst du hier?" Die Person stand hinter mir und ließ sich mit der Antwort Zeit. "Warum beobachtest du einen Friedhof?" Ich reagierte nicht, stattdessen streckte ich meinen Zeigefinger nach hinten, um ihn zum Schweigen zu bringen, und rutschte, noch immer kniend, weiter auf das dunkle, rostige Gitter zu. Denn dahinter hatte sich der Friedhofsanwärter angespannt nach links und rechts umgesehen, bevor er seine Schaufel aus der Schubkarre nahm und auf den Erdhaufen zuging. Trotz seines hohen Alters arbeitete er schnell mit dem Werkzeug, mit dem er einen Teil des Erdhaufens wegschaufelte.
Doch dieser Teil war von der Straßenseite von der die beiden Kinder aus ihn beobachteten, abgewandt. Endlich hatte er einen großen Haufen hinter sich und etwas musste zum Vorschein gekommen sein, denn er beugte sich hinunter und griff nach etwas. Sogar ich lehnte mich gespannt weiter nach vorne und wollte möglichst wenig verpassen, bis...

ℐ𝓃 𝓉𝒽ℯ 𝓅𝒶𝓈𝓉 ∣ Fɪᴠᴇ HᴀʀɢʀᴇᴇᴠᴇsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt