Chapter 54

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Das Namen-kennende Mädchen hatte ähnliche Kräfte wie meine Schwester. Ich musste hier weg... Zu meiner Adoptivmutter, die mich mehr liebt als meine echte Mutter.

POV Caitlyn

Mit einem Blinzeln war die Lehrerin weg - vom Erdboden verschluckt.
Vielleicht war es auch besser so, wenn sie nicht mehr hier war.
Zu Mittag gab es Spaghetti mit Tomatensauce und Parmesan. Lecker. Weil es uns so geschmeckt hatte, waren wir früher mit dem Essen fertig als in den letzten Tagen. Das hieß, wir hatten mehr Freizeit! Zusammen mit meinen Geschwistern ging ich die Treppen hinauf in mein Zimmer. Dort zog ich mir statt der Academy Uniform den schwarzen Lederanzug an, der von Mum gewaschen wurde. Ich bat Immanuel, hier zu bleiben und sich von Shay in mich umgestalten zu lassen. Glücklicherweise willigte er ein und als er haargenau wie ich aussah, verabschiedete er sich von uns und legte sich in mein Bett.

Ich hingegen teleportierte mich weg und direkt vor ein bekanntes Haus. Es war verlassen, was man auch den dunklen, staubigen Fenstern und dem baufälligen Putz erkennen konnte. Mit einem Knarzen ging die eingeschlagene Tür auf und ich trat hinein. "Hallo?", rief ich. Mitten im ersten Zimmer, in das ich trat, waren zwei Stühle aufgestellt, abgewetzte Seile hingen lose von ihnen herunter und kleine, getrocknete Blutlachen waren unter ihnen. Hier sollte ich gelebt haben? Aber wer wurde hier ermordet?

Die Holzdielen unter mir knarzten ebenfalls, als ich mich weiter vorbewegte. Ich sprang fast bis an die Decke als ein lautes Klingeln ertönte. Das Piepen lief kontinuierlich weiter und ich fasste mir ein Herz und suchte nach der Quelle des Geräusches. Diese fand ich in der Küche des Hauses. Auf der Kücheninsel lag ein Haustelefon, das den unerklärlich unangenehmen Lärm verursachte. Schnell nahm ich das Gerät in die Hand und drückte auf 'Annehmen'.

Sogleich dröhnte eine Stimme aus dem Hörer: "Caitlyn, sind Sie das?" Etwas mitgenommen antwortete ich: "Ja, die bin i-"
Ich konnte nicht zu Ende sprechen, da hatte die Sekretärin weitergesprochen. "Gut, dass es Ihnen gut geht. Wir vermissen Sie schon an der Schule und würden Sie gerne wieder willkommen heißen. Sie haben eine Menge Schulstoff verpasst und müssen alles nachholen. Die nötigen Sachen dafür haben Sie eh. Wir erwarten Sie in den nächsten Tagen."
Bevor ich etwas erwidern konnte, hatte sie schon aufgelegt.

Ich hatte noch Schulsachen? Ich würde gerne Mal wissen, wie es in dieser Schule nochmal aussah, ob sie sich verändert hatte oder gleich geblieben ist, neue Lehrer, nettere Schüler. Also suchte ich im ganzen Haus und hatte bereits einen Ranzen, Stifte, Federmäppchen, Kleber, Schulhefte und einen Stundenplan gefunden. Passt.

Mit den Sachen teleportierte ich mich wieder in mein Zimmer und verstaute die Dinge in meinem Schrank. Später musste ich mit Dad darüber reden. Oder jetzt? Hatte ich noch Zeit? Ich warf einen Blick auf die Uhr. 14:47. Perfekt. Ich ging durch mein gräulich leuchtendes und rauchendes Portal und landete in Dad's Büro. Dieser schrieb - was ganz neu war (Satire) - in sein Notizbuch und schaute nicht auf, als ich mich räusperte, sondern fragte nur: "Nummer Acht, was ist dein Grund für dein unerlaubtes Auftauchen?"
Ich zögerte einen Moment, bevor ich fortfuhr: "Ich war neulich in meiner Wohnung..." Dad verkrampfte sich ein wenig und hörte kurz auf mit dem Schreiben. "Erzähl weiter, Nummer Acht."

"Und ich fand ein Telefon, auf dem meine alte Schule angerufen hat. Ich habe mich gewundert, ob es mir gestattet wird, wieder dorthin zu gehen?" Dad überlegte für einen Moment und antwortete: "Morgen früh um halb Acht wird ein schwarzes Auto vor der Haustür auf dich warten. Erscheine pünktlich und du musst dich zu Fuß gehen."
Damit war unser Gespräch beendet und ich teleportierte mich mit einem breiten Grinsen im Gesicht in mein Zimmer.
Ich konnte endlich wieder auf eine 'normale' Schule gehen!

ℐ𝓃 𝓉𝒽ℯ 𝓅𝒶𝓈𝓉 ∣ Fɪᴠᴇ HᴀʀɢʀᴇᴇᴠᴇsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt