Chapter 2

871 26 0
                                    

Wie sehr ich es liebte, meinen Opfern beim Leiden und Sterben zuzusehen. Befriedigt drehte ich mich um und machte mich auf den Weg nach Hause. 

POV Caitlyn

Die Sonne ging schon langsam unter und schien mir in den Rücken, was mir ein unglaubliches und kraftvolles Gefühl verlieh. Doch bevor ich nach Hause ging, kam ich an einem Donut-Laden vorbei, dem ich einen Besuch abstattete, weil ich gerade ein Getränk vertragen könnte. Ich setzte mich auf einen der abgenutzten Sitze am Tresen, überkreuzte meine Beine und schaute mich gelangweilt im Laden um. Dabei tippte ich in einem stetigen Tempo auf die Tischplatte. Es waren nur ein altes Ehepaar, eine Frau, die geschäftig auf ihrem Handy herumtippte, und ein Mann, der an seinem Kaffee nippte und interessiert seine Zeitung las. Ich erhaschte einen Blick darauf und las:

---------------------------------------------------------------------------

Die Umbrella Academy - Die Helden der Stadt

Heldenhafter Einsatz von Kindern in Schuluniformen

Am heutigen Tag ereignete sich ein Raubüberfall in der Capital West Bank, bei dem schwer bewaffnete Männer die Bank stürmten und die sich dort befindenden Besucher als Geiseln hielten. Die Einsatzkräfte fanden den Fall als zu risikoreich, um ebenfalls das Gebäude zu stürmen. Es bestand die Möglichkeit, dass sie die Leben der Geiseln riskierten. Erwartungsvoll standen Reporter und Einsatzkräfte vor der Bank und hofften ungefähr drei Stunden auf ein Wunder. Spannung lag in der Luft, bis die Luft von Schüssen zerrissen wurde. Kurz darauf sichtete man möglicherweise Verstärkung der Polizei oder des Militärs auf dem Dach und einer der Räuber wurde durch eines der Fenster geworfen. Es herrschte viel Aufruhr.

Alle Kameras richteten sich auf die sieben Kinder in Schuluniformen und Masken, die selbstbewusst aus der Bank herauskamen und posierten. Zum Erstaunen aller Anwesenden erschien der bekannte exzentrische Milliardär namens Sir Reginald Hargreeves und sprach: "Unsere Welt ändert sich. Sie hat sich geändert. Einige von uns sind gesegnet mit Fähigkeiten weit jenseits des Normalen. Ich bin Adoptivvater sieben solcher Kinder. Ich präsentiere Ihnen die Gründungsklasse der Umbrella Academy." 

----------------------------------------------------------------------------------

Genau dann schlug der Mann eine andere Seite um. Genervt blickte ich auf, als sich eine Stimme vor mir meldete. "Was darf es denn für die junge Dame sein?" Mir gegenüber stand eine relativ junge Frau, ganz in rosa und weiß gekleidet, hielt einen Notizblock in der Hand und lächelte mich freundlich an. Rosa ist eine kitschige Farbe und gibt mir beim Anblick der Farbe ein schlechteres Bild der Person oder des Ladens. "Einen schwarzen Kaffee, bitte." Ich behielt meinen uninteressierten Blick auf und grinste sarkastisch, als die Frau mich verwirrt anstarrte. Den Mundschutz hatte ich schon vorher abgenommen, um nicht unnötig aufzufallen. "Kommt sofort", meinte sie nervös und hastete zur Kaffeemaschine. Ich versank wieder in Gedanken, um von einer weißen Tasse mit dampfendem Kaffee, die vor mir abgestellt wurde, herausgerissen zu werden. Dankend nickte ich, worauf 'Agnes', wie ich lesen konnte, zu dem Tisch rannte, wo der Mann mit der Zeitung saß. 

Ich schaute in die Tasse und sog einmal tief ein. Sofort stieg mir der gute Geruch frischer gemahlener Bohnen in die Nase. Genüsslich setzte ich das Geschirr an meine Lippen und nahm einen Schluck des heißen Getränks. Dabei dachte ich an meine Familie und was sie gerade machte. 

Eine Viertelstunde später war ich fertig und legte einen Zehner neben die leere Tasse. Mit warmem Bauch spazierte ich in Richtung des Hauses in dem ich zusammen mit meinen Eltern wohnte. Es war ein Einfamilienhaus mit großem Garten, wo wir ein Haufen Gemüse anbauten. Von Weitem fiel mir etwas Seltsames auf: Die Tür war angelehnt, obwohl ich mir total sicher war, die Tür hinter mir zugesperrt zu haben und meine Eltern verließen nie das Haus. Ohne zu zögern setzte ich meine Maske auf und zog sie über meinen Mund, schlich auf das Gebäude zu und hielt eines meiner Messer griffbereit. Geräuschlos stieß ich die Tür auf und ließ meine Augen zuallererst an die Dunkelheit gewöhnen, die hier drinnen herrschte. Als geübte Mörderin war mir bewusst, dass es nur von Nachteil war, das Licht anzudrehen. In der Mitte des Raumes sah ich schemenhaft zwei Gestalten auf zwei Stühlen sitzen. Vorsichtig näherte ich mich ihnen, bis das Licht anging...

ℐ𝓃 𝓉𝒽ℯ 𝓅𝒶𝓈𝓉 ∣ Fɪᴠᴇ HᴀʀɢʀᴇᴇᴠᴇsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt