Kapitel 34: KitchenAid

450 18 3
                                    

Meine kleine Affäre mit Raff hatte sich rumgesprochen. Weil aber außer Holly und Mas niemand die Wahrheit kannte, hörte ich vor allem von den Cheerleadern mehrer Varianten. Ich hatte ausnahmslos in allen Sex mit Raff, aber weil die Mädels mich aus unerfindlichen Gründen mochten, bis auf Cindy natürlich fanden sie alle ich sei die ausgenutzte arme Liebschaft und er der Bastard. Ich war gar nicht sauer auf ihn, was ich ihm auch mitteilte. Ihn interessierten die Gerüchte nicht zu sehr, ich war mir aber sicher, dass er rum erzählte wir hätte miteinander geschlafen. 

Ich beschloss also Will für seinen eigenen Seelenfrieden aufzuklären. Er behauptete, dass er keine Sekunde an mir gezweifelt hätte, aber ich war mir nicht sicher ob Will's Glaube an mich wirklich so fest war?

Es war auch egal, jetzt wusste er die Wahrheit und damit konnte er ruhig schlafen. Auch wenn er nicht sehr erfreut über die ganze Geschichte war. Ich hatte durchaus ein Auge auf ein oder zwei Jungs aus der Schwimmermannschaft geworfen. Sie sahen gut aus, hatte bestätigt keine Freundin und hingen nich zu viel mit der Footballmannschaft ab. Eigentlich Perfekt.

Aber ich beschloss bis zur Party am Freitag zu warten. Dort konnte ich viel leichter jemanden aufreißen. Holly hatte nachdem Will sie die letzten Tag ignorierte beschlossen wir würde doch auf die Party von diesem James gehen.

Ich vermied es Louis zu begegnen, ganz besonders nach dem er es für nötig hielt vor meinen Augen mit Sue zu flirten. Ich würde ihn lieber für immer ignorieren als ihm meinen Gefühle zu gestehen.

Bei jedem Blick fiel es mir unendlich schwer nicht an unseren Kuss zu denken. Nicht dran zu denken wie er mich umarmte, wie er roch, wie er mich anlächelte oder wie er mich- nein. Ich vermisse ihn nicht. Dabei vermisse ich ihn so sehr, dass es weh tut.

„Bin zuhause."; vor lauter Freude auf die Party spazierte ich einfach ins Haus ohne wirklich zu wissen ob sich besagter Louis nicht auch drin aufhielt. Natürlich musste dieser mit Will in der Küche chillen. Weil ich vor Will aber nicht unhöflich sein konnte musste ich mich so gut es ging verstellen.

„Will, könntest du mir helfen!"; tönte es von oben.

„Dad macht seine Steuererklärung und kommt gar nicht klar."; Will verdrehte doch tatsächlich die Augen und wuschelte mir durch die Haare im vorbeigehen. „Lass das."; beschwerte ich mich und versuchte die Frisur wieder zu richten. Manchmal was er einfach nur nervig.

Louis und ich sahen uns stumm an, wir hatten beide einen arroganten Blick aufgesetzt. So ging es jedes Mal. Ohne Ausnahme. Leidenschaft und Hass lagen eben dicht bei einander.

„Pläne fürs Wochenende?", es klang wie ein Drohung aus seinem Mund.

„Ich rede nicht mit dir."; antworte ich abfällig.

„Stimmt, du redest ja lieber mit Raff, oder John aus dem Schwimmteam. Vielleicht bringt er dir ja sogar was bei."; ebenso herablassend wie ich betonte er jedes einzelne Wort. Wir waren also wieder dabei uns zu beleidigen. Fein. Irgendwie hätte ich doch lieber ein ruhiges Gespräch mit ihm. Ich wollte ihm so viele Sachen sagen, aber stattdessen blieb es bei arrogantem Unterton und gemeiner Wortwahl.

„Ich rede mit jedem lieber als mit dir."; ich war so unsicher, wollte es ihn aber unter keinen Umständen wissen lassen. Louis sah mich geradezu verständnislos an, was mich nur noch verlegener machte. Ein Blick von ihm reichte und meine ganze Fassade bröckelte. Ich konnte weder cool bleiben, noch richtig nachdenken. Ich bekam viel mehr ein Art Blackout in der ich nicht mehr weiter wusste.

„Ich hoffe du wirst glücklich mit all den Typen.". 

 War ihm denn nicht klar, wie sehr ich glücklich werden wollte mit ihm? Ich wollte nur ihn und keinen anderen.

Bad DecisionsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt