Kapitel 30: Slide

431 18 1
                                    

„Schätzchen was ist denn nur passiert?", ich konnte die Sorge in seiner Stimmer hören.

„Will?", mit Nachdruck sah Dad meinen Bruder an.

„Ich hab keine Ahnung, sie will es mir nicht sagen.", Will klang frustriert und ebenfalls besorgt.

Ich atmete tief ein und hob meinen Kopf dann ein bisschen: „Mir geht's gut. Ich hab nur schlecht geschlafen und bin müde und hab meine Tage und keine Ahnung. Aber schön das du da bist, Dad."; mehr brachte ich nicht heraus, da ich mein Gesicht wieder an die Brust von meinem Dad vergrub.

Er hatte perfektes Timing.

Louis Worte hallten mir in den Ohren und in meinem Leben hätte ich nicht gedachte wie sehr mich etwas aus seinem Mund so verletzen konnte. Ich hörte Will und Dad verwirrt flüstern, ich musste mich zusammenreißen. Ich glaube, sonst flippen die Beiden komplett aus. Sowas waren sie definitiv nicht gewöhnt und sie hatte keine Ahnung was sie machen sollten. Mom kannte meine seltenen Gefühlsausbrüche mit Tränen. Sie war nur meist der Auslöser und nicht der Support.

„Sorry."; murmelte ich leise und wischte mir zum 20ten Mal mit einem Taschentuch übers Gesicht.

„Meine Kleine, wein doch nicht. Wie kann ich dir helfen?"; Dad gab mir einen Kuss auf die Stirn.

„Komm ihr müsste was essen, ich hab sogar Tiramisu bestellt."; Will nickte völlig abwesend, während Dad Teller für uns auf den Tisch stellte.

Ich ging kurz ins Bad um mich abzuschminken, naja wohl eher die Reste von was einmal mein schönes Make Up gewesen war, zu entfernen. Ich sah wirklich beschissen aus. Vor dem Spiegel sah ich mich genau an und atmete tief ein und aus. Mist. Wieso war genau das passiert was ich vermeiden wollte?

„Ich muss mich zusammenreißen."; sagte ich zu mir selber und versuchte alles was Louis gesagt hatte zu verdrängen. Ich meine, ja irgendwie verstand ich schon was er mir sagen wollte. Sicher, die Freundschaft mit Will war ihm wichtig und er wollte sie nicht kaputt machen. Das war mir auch klar. Ich wollte doch genau das Gleiche. Aber deswegen muss er mir doch nicht an den Kopf werden ich wäre ein bisschen Spaß und eine x-beliebige Chick für ihn gewesen? Meine leicht geschwollenen Augen verrieten mir, dass es dieser ganze Mist überhaupt nicht Wert war so einen Aufstand zu machen.

All das wegen einem beschissenen Kerl?

Fuck. Sicher nicht.

Ich wusch mir mein Gesicht und schritt langsam wieder nach unten. Ich bekam allerdings keine zwei Bissen runter, was mir leid tat, denn für Dad war dies wohl ein Art Alarmzeichen.

„Cami, erzähl uns doch was dich bedrückt."; versuchte er es erneut, doch ich sah nur auf meinen Teller und schüttelte den Kopf.

Ach, wisst ihr so ein Typ hat gesagt mit mir rum zu machen, war ein Fehler. Was? Wer der Typ ist. Oh ja, Louis West, Will's bester Freund glaub den kennt ihr.

„Nein, ich... also mich bedrückt nichts. Mir geht es gut. Das vorhin war bescheuert."; sagte ich bloß und lächelte ihn an. Ich wollte nicht, dass er sich Sorgen machte. Ich versuchte noch etwas zu Essen um ihn zu beruhigen.

„Was machst du eigentlich hier?", hakte ich mal nach, denn Dad hätte erst in einer Woche nach Hause kommen sollen.

„Das Geschäft ist geplatzt. Die Partner waren Idioten, da bin ich wieder nach Hause gekommen. Heute vormittag bin ich gelandet, hab dann ein Nickerchen gemacht und was zu essen bestellt. Ich dachte ist eine schöne Überraschung.", zweifelnd sah er das ganze Essen an.

„Nein, ist eine gute Überraschung! Ich meine klar, sieht halt so aus als würden noch ca. 15 Leute zum Essen kommen, aber immerhin."; sagte ich schnell und lächelte dieses mal noch breiter.

Bad DecisionsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt