Kapitel 36: Ist das ein Taxi?

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Der Kuss wurde immer inniger und seine kühle Hand wanderte meinen Oberschenkel entlang. Ich wollte gerne behaupten mir ging es gut, doch eigentlich war ich am Ende. Zwar machte James mich an und der Kuss war heiß, aber eigentlich wünschte ich es wäre Louis.

„Bist du dir sicher, Kleines?", wollte James frech wissen und ließ dabei mein Gesicht nicht los. Seine langen Finger schmiegten sich an meine Wangen und drückten diese zusammen.

Er fischte wieder die kleine Tüte mit den bunten Pillen raus und automatisch fing ich an auf meiner Lippe rum zu beißen. Warum ist es so schwer vernünftig zu bleiben?

„Ich hab gar kein Geld."; log ich, Dad hatte mir 100 Dollar gegeben. Aber ich beschloss es gut sein zu lassen für heute. Ich würde Holly und Mas suchen und James für diesen Abend stehen lassen. Er lächelte mich gierig an und kurz war ich mir sicher, dass er diese Lüge durchschaut hatte. Eigentlich belog ich mich nur selber. Früher hätte ich die Pillen und James ohne zu Zögern genommen, also warum jetzt nicht? Ich bin Louis doch so oder so egal. Außerdem würde er es wohl kaum raus finden? Wie denn auch.

„Kein Problem, du kannst auch anders bezahlen."; lachte James amüsiert auf und legte mir eine Hand auf den Hintern. Diese kleine Anspielung fand ich durchaus witzig, aber ich hatte mich dafür entschieden, brav zu bleiben. Naja, oder so ähnlich.

„Ich bin jetzt anständig. Wie Holly. Du bist ein ziemlich schlechter Einfluss.", grinste ich und brauchte damit James zum lachen.

„Anständig also? Wie schade. Ich bin mir sicher, wir hätten viel Spaß gehabt.".

„Ich sollte jetzt besser gehen.", gab ich enttäuscht zu. Ich wollte eigentlich nicht gehen. Ich wollte gerne die Drogen und James einpacken.

„Scheiße ich wollte dich nicht so runter ziehen?", grinste er und breitete beide Arme aus. Ich verdrehte meine Augen bevor ich zögerlich einen Schritt auf ihn zu machte um meine Arme um ihn legte.

Komischer Weise war diese spontane Umarmung genau das was ich brauchte.

James war warm und drückte mich fest an seine Brust. Ich roch Zigaretten, Gras und Alkohol und alles daran erinnerte mich an früher. An New York und alte Zeiten. Traurig vergrub ich mein Gesicht an seiner Brust. Langsam strich er mir über die Haare und lies seine Hand unter mein Kinn wandern.

„Komm schon, Kleines. Warum so bedrückt?".

Ich sah zu ihm auf und beschloss ihn lieber zu küssen, bevor ich tatsächlich anfing mein Herz einem Fremden auszuschütten. Wir machten rum bis seine Hand langsam zwischen meine Beine wanderte und ich ihn stoppte.

„Fuck, du machst einen echt verrückt. Sicher?", er sah mich gespannt an und kurz zögerte ich.

Ich war so durcheinander. Ich vermisste Louis. Scheiße nochmal.

„Ja, ich tut mir leid. Ich will dich nicht verarschen oder so. Ich bin nur-

„Hey, hey du musst dich doch nicht entschuldigen. Scheiße, alles gut- er hob beide Hände hoch und lies sie dann langsam in seine Taschen wandern.

„Du bist echt in Ordnung. Also für einen Typen der mit Drogen dealt."; lachte ich leise und mehr zu mir selbst.

„Hat Holly so schlecht über mich geredet?", grinste er dann und lehnte sich an die Wand.

„Nein, nein hat sie nicht.", lachte ich und lehnte mich ans Geländer. Meine Lippen fühlte sich warm an ganz zum Gegensatz vom Rest meines Körpers. Ohne den enge Kontakt zu James, wurde mir doch immer kälter.

Urplötzlich flog die Verandatür schwungvoll auf und mein Mund klappte ebenso unkontrolliert auf.

„Jamie, immer wieder schön dich zu sehen.", auf der ganzen Welt gab es nur einen Menschen der so abfällig klingen konnte. Er hatte das Jamie betont wie eine Beleidigung.

Bad DecisionsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt