Bad Decisions

Kapitel 3: Möge der Bessere gewinnen

Er strich sich lachend durch die Haare, während seine grünen Augen an mir hoch und runter fuhren.

„Ich schätze die Lage folgendermaßen ein, Blondie. Du bist einfach nur untervögelt und hättest gerne was du nicht haben kannst. Und auch wenn mich deine bitchy Art anmacht, werde ich mich dennoch nicht dazu herablassen dich flach zu legen. Also sei ein braves Mädchen und hör auf mir auf die Nerven zu gehen.", er zwinkert provokant und genoss meinen vollkommen sprachlosen Anblick.

Autsch. Fuck. Ich schluckte meine überwältigende plötzliche Lähmung schwer runter und schüttelte endlich den Kopf. Nicht nur dass er voll ins Schwarze getroffen hat, nein er hat es auch noch geschafft mein Ego zu verletzen und mich wie ein scheiß kleines Dummerchen hinzustellen.

Der letzte Mann, der das geschafft hat war Franky.

Ich spürte förmlich wie mich die dunkle Seite zu sich zieht und lege kurz vor Entsetzen meine Hand auf die Brust.

„Untervögelt? Du- dich dazu herablassen mich zu vögeln?", wiederholte ich fassungslos, als ob ich mich verhört hätte. Meine Augen verengen sich und Louis, der sein Todesurteil unterschrieben hat, wird sich wünschen mir nie begegnet zu sein.

Ich hatte es doch versucht! Ich wollte einen Neuanfang. Aber das hier schrie praktisch nach dramatischer Rache.

Er starrt mich währenddessen immer noch belustigt an. Als hätte er einen Preis für seinen blöden Spruch gewonnen.

„Du. Du wirst dir wünschen mir nie begegnet zu sein. Und nur mal so am Rande. Eher erhänge ich mich als auch nur in Erwägung zu ziehen mit sowas wie dir ins Bett zu steigen. Selbst wenn du der letzte Mensch auf dem Planeten wärst.", meine Stimme ist fast schon rauchig, da sein Spruch mir den Atmen verschlagen hatte. Aber ich gebe mein bestes so unbeeindruckt wie möglich zu schauen. Noch einen Moment starren wir uns an, ich vollkommen ernst und er mit kleinem Schmunzeln auf den Lippen.

„Möge der Besser gewinnen. Dein Kurs ist übrigens drei Türen weiter. Wir sehen uns, Blondie."; er vergrößert sein Schmunzeln zu einem fetten Grinsen und lief dann in Seelenruhe an mir vorbei.

Ich drehte mich nicht nach ihm um, sondern lief gespielt zielsicher zu meinem Kursraum.

Ist das zu glauben? Nennt er mich untervögelt? Ich wette dieser Idiot hofft auf Sex mit mir, seitdem er mich das erste mal gesehen hatte. Nur weil er gut aussieht, heißt das nicht, dass ich so mit mir reden lassen. Jeh mehr ich drüber nach denke, desto wütender macht er mich. Solche Männer triggern mich einfach. Ich weiß auch nicht woran es liegt. Ich atmete tief durch. Schön ruhig bleiben.

Ohne viel zu zögern klopfte ich an der Tür und wurde sogleich vom Lehrer begrüßt.

Die erste Stunde besah ich meine neue Klasse etwas genauer, es warnen eindeutig mehr Mädchen als Jungs, und alle sahen mehr oder weniger gleich aus. Ich wette alle waren vegane, glutenfreie Kristalanbeter? Oder Surfer. Oder Cheerleader bzw Football Spieler. Ach, California.

Ich glaube ich war die einzige Neue in der Klasse, obwohl nach mir noch mal ein Junge rein kam. Aber ich glaube der kam nur zu spät. So genau hatte ich die Sache nicht wahr genommen, denn ich war in Gedanken zu sehr mit Racheplänen beschäftigt.

Als es zur ersten Pause klingelte, drehte sich keine Sekunde später ein rot Haariges Mädchen zu mir um. Sie hatte unglaublich lange glatte Haare und fing ohne weiteres an los zu plappern.

"Du bist also Camila?".

„Cami, reicht aus."; antworte ich, denn nur meine Mutter nannte mich so.

"Oh, sorry. Cami. Also eh du bist Will's Schwester oder?", sie lächelte schüchtern, allerdings musterte ich sie genauer. Von wegen schüchtern. Mir war klar warum sie mich anquatschte.