Kapitel 61: mom's a bitch

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- Louis Sicht-

„Was bedeutet das?", wollte Will aufgebracht wissen. Die Stimmung war sofort angespannt.

Melani. Cami's Mom...sie hat sich endlich gemeldet. Nur sie weiß nicht wo Cami ist.".

Der kurze Satz versetzte uns alle in eine sprachlose Schockstarre.

„Wie jetzt?", Will fing sich am schnellsten wieder und sah Jim mit zusammengezogenen Brauen an. Wir waren alle etwas verstört.

Jim seufzte und war ziemlich dramatisch. Seine Nervosität und Frustration schlugen Wellen die sich auf uns übertrugen.

„Melani, will mich nicht sehen und hat ziemlich klar gemacht, dass sie mich auch nicht in ihrer Wohnung haben will. Außerdem weiß Melani auch nicht wo Cami ist. Sie meinte, dass sie sich gestritten haben, sie Cami zuhause abgeliefert hat und seit gestern Nacht nicht mehr weiß wo sie ist. Melani...sie wird uns nicht weiterhelfen befürchte ich, also mir zumindest nicht. Ihr werdet ohne mich gehen müssen. Judy und ich bleiben im Hotel und warten auf euch. Es tut mir Leid, Will. Aber Melani und ich hatte nie ein gutes Verhältnis nach der Trennung und außer übers Telefon haben wir auch seit Jahren nicht miteinander gesprochen. Aber wir müssen Cami hier raus holen. Ich lass sie nicht bei dieser Frau.", erklärte Jim gefangen zwischen Angst und Wut.

Er versuchte seine Abneigung gegen Melani gar nicht erst zu verstecken, er mochte sie nicht und das war ziemlich offensichtlich. Ich würde fast sagen, er hatte eine stabile Aversion gegen die Gute.

Ich schluckte die kleine Nebeninfo runter, dass Jim und Judy zusammen im Hotel bleiben würden. Fuck.

Das war eine ganze andere Baustelle um welche ich mich irgendwann mal kümmern musste. Auch Mas nahm die Info emotionslos entgegen.

„Die Melani...wird sie uns überhaupt rein lassen?", hinterfragte Will aus gutem Grund. Noch mehr Probleme, der Weg zu Cami würde ziemlich steinig werden.

„Was heißt sie weiß nicht wo Cami ist? Hat sie überhaupt zuhause geschlafen?", Mas schüttelte sich leicht. Verflucht nochmal. Wo war sie?

„Ich ...ich weiß es nicht.", gestand Jim mit aller Last auf der Welt.

„Gott, ich hätte sie nie gehen lassen sollen. Es tut mir Leid, dass ihr jetzt all dieses Drama mitmachen müsst.", Jim setzte sich in der Lobby auf eins der großen Sofas und schaute verloren in die Leere des Raums. Moment legte ihm eine Hand auf die Schulter und ich sah weg, als hätte mich dieser Anblick verbrannt.

„Wir werden sie zurück bringen.". Ich lehnte mich an eine der Säulen und sah mir die Gesichter der anderen an. Trauer, Angst und eine Prise an Hoffnung. Genug um unsere Freundin in einer der größten Städte überhaupt zu suchen, ohne die Kenntnis, ob sie überhaupt gefunden werden wollte.

„Lasst uns gehen.", sagte Mas und zog Alex mit sich. Holly folgte und hackte sich bei Alex unter, die Drei sahen rein optisch aus wie eine Gang. Sollte jemals alles wieder normal werden, dann würde ich mich nochmals damit beschäftigen warum Alex einfach so Teil ihrer Gang sein durfte und ich nicht?

Nicht, dass ich mit den Freunden meines jüngeren Bruders abhängen wollte, aber die aktive Verweigerung einer Mitgliedschaft ging mir auf die Nerven.

Wir nahmen die U-Bahn und fuhren zu der Adresse welche Jim uns gegeben hatte.

Will war gefährlich ruhig, ich sah die tiefen Sorgenfalten auf seinem Gesicht. Wir wussten alle was es heißen konnte, wie Cam sich verhalten konnten wenn sie glaubte so allein zu sein.

Nur sie war nicht allein. Wir waren da. Auch wenn zuhause der Streit eskaliert ist, so war es doch nicht alles ihre Schuld. Ich wünschte ich hätte mehr getan, ich hätte ihr gleich hinterher laufen sollen.

Bad DecisionsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt