Kapitel 37: Pillow Talk

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Louis lehnte seinen Ellbogen ans Fenster und strich sich übers Gesicht. Ich dachte erst er würde gar nichts sagen, so aufgebracht wie er war. Eigentlich wollte ich mich vertragen. Ich wollte ihm sagen was mir auf dem Herzen lag, aber Schwäch zuzugeben war noch nie meine Stärke.

„Bild dir ja nichts auf die Sache ein, klar."; sauer blickte er auf. Eingeschnappt schüttelte ich den Kopf. Warum muss er es einem auch so schwer machen?

„Welche Sache meinst du genau? Dass du mich neulich geküsst hast? Mich auf die Party verfolgt hast oder dass du dir ein Date ausgedacht hast nur um mich zu ärgern?", da ich konnte eine Bitch sein. In Ordnung, dann machen wir eben weiter wie bisher.

„Du kleine Barbie hast mich ebenso geküsst."; stellte er richtig. Naja, richtig in seinem Film. Wieder nichts was ich zugeben würde.

„Weißt du dafür, wie wenig du mich leiden kannst, bist du ganz schon häufig um mich herum. Warum sagst du Jamie ich seine dein Mädchen. Denn zu mir hast du gesagt ich war nur ein Fehler."; mit hochgezogener Augenbraue mustere ich ihn. Seine Oberarme waren verschränkt und spannten sich leicht an. Ich hätte ihm gerne über die Schultern gestrichen und ihm sanft zugeflüsterte er solle sich doch entspannen, aber immerhin war ich der Grund für seine Wut.

„Du gehst mir unfassbar auf die Nerven. Glaubst du ehrlich mir macht der Scheiß hier Spaß? Ich könnte jede kleine Bitch der Schule ohne diese ganzen Probleme flach legen. Aber stattdessen muss ich mich ständig mit dir Idiotin rumschlagen. Das mit dem Fehler war ehrlich nicht so gemeint, lass es endlich gut sein. Ich kann doch auch nichts dafür das alles so kompliziert ist. Ich hab mich schon 15 mal dafür entschuldigt. Okay, es tut mir leid.", meinte er sauer. Wie kann er sich im selben Atemzug bei mir entschuldigend und mich eine Idiotin nennen?

Ich schnaubte auf und wollte mich nach hinten drehen um meine Jacke zu holen, doch sie lag nicht mehr da. Verwirrt sah ich umher und versemmelte damit meinen coolen Abgang.

„Meine Jacke ist weg."; stellte ich perplex fest-

„Wenn juckst."; Louis stieg aus und mit einem weiteren Blick auf den Rücksitz tat ich es ihm gleich. Verloren sah ich mich um. Jetzt steckte ich in wirklichen Problemen. Die ganzen Ereignisse prasselten nur so auf mich ein und ich fühlte mich noch einsamer als zuvor. Der Stress hatte mich ausgenüchtert. Mir war kalt und ohne meine Jacke war ich am Arsch. Louis bemerkte meinen glasigen Blick und musterte mich eingehend.

„Was denn, zu dir sind es zwei Minuten. Sogar du wirst es überleben.". Er wollte mich stehen lassen, da er sich Richtung Haustür bewegte. Ich schluckte meinen Stolz hinunter und zuckte gefährlich mit dem Bein vor lauter Nervosität.

„Nein, warte. Ich eh- meine Schlüssel sind in der Jacke. Und Will ist bei Holly. Ich kann Dad nicht raus klingeln."; betrübt sah ich auf meine Uhr. Es war mitten in der Nach. Ich konnte Dad nicht bei der ersten Party die er mitbekam um diese Uhrzeit aus dem Bett klingeln. Er würde sicher merken, wie betrunken und fertig ich bin und dann müsste ich mich vor ihm rechtfertigen. Das war keine Option.

Ah, ich war so ein Idiot. Richtige Panik machte sich in mir breit.

„Wäre ich ein guter Mensch würde ich dir einen Schlafplatz anbieten, aber da du ja immer alles unter Kontrolle hast und meine Hilfe weder willst noch brauchst, kannst du dir selber helfen."; Louis lächelte mich herablassend an und seine Augen waren dunkler als die Nacht. Ich schluckte schwer über seine Abweisung und ein eisiger Schauer fuhr mir über den Rücken.

„Du lässt mich einfach stehen.", gab ich ungläubig von mir.

„Jap."; ich konnte ihm die Genugtuung ansehen. Ich fühlte mich unter seinem Blick klein und hilflos, mir war kalt, ich war müde und erschöpft. Ich unterdrückte Tränen und sah zu Boden.

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