Kapitel 45: New York Calling

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Mom?", hakte ich verwirrt nach um sicher zu gehen, dass ich mich nicht verhört hatte.

Ich sah mich panisch um und drückte das Telefon eng an mein Ohr.

Es war so lange her, dass ich mir ihr geredet hatte. Eigentlich viel zu lange, meine unterdrücktes schlechtes Gewissen meldete sich und ich wusste gar nicht wohin mit mir.

„Camilia. Kannst du mir vielleicht erklären, warum hier ein Paket an Ted Mosby adressiert vor unserer Haustür liegt, vollgestopft mit Pillen und Gras und weiß was ich was für Zeug? Ohne Absender! Ich weiß gar nicht mehr wer du bist! Du meldest dich monatelang nicht mehr bei mir und dann finde ich dieses Paket plötzlich vor der Tür?", mit jedem Wort wurde sie hysterischer und ich immer kleiner.

Ich schluckte. Wie paralysiert saß ich auf meinem Bett in Malibu und fühlte mich als würde ich direkt vor ihr stehen in Brooklyn.

Ich konnte innerlich ihre Enttäuschung und den Zorn sehen. Ich schniefte und hielt die Luft an.

„Mom, es gehört mir nicht. Man, Ted Mosby ist ein Name aus einer Sitcom. Ich hab seitdem ich hier bin nichts mehr genommen."; log ich unter Tränen und alle die schlechten Erinnerungen mitsamt der Gefühle die ich so hartnäckig unterdrückte kamen wieder in mir hoch.

Sie brauchte nur ihre Stimme zu erheben und meine Fassade bröckelte nur so in sich zusammen.

„Lüg mich nicht an! Hast du Drogen verkauft? Ist meine Tochter eine Dealerin? Ich bin so maßlos enttäuscht von dir! Du solltest dich schämen. Nach allem was wir durchmachen mussten, dankst du es mir so?"; warf sie mir vor und stumm schüttelte ich den Kopf. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, ich war wie erstarrt.

„Mom, es gehört mir nicht. Ich schwöre es."; sagte ich leise und erste Tränen rollten mir die Wangen runter.

„Es war ein Fehler dich zu deinem Vater zu schicken, ich hätte dich in eine Entzugsklinik schicken sollen! Damit du endlich zur Vernunft kommst!"; schrie sie mir durchs Telefon entgegen und panisch schnappte ich nach Luft.

„Mom bitte."; bekam ich bedrückt raus und weinte mit lautem Schluchzen los.

Das Paket gehörte mir nicht, naja nicht so ganz. Es war früher meine und Frankys Masche gewesen auf den Namen von Seriencharaktern im Dark Net Drogen zu kaufen, wenn das Paket bei uns im Haus irgendwo im Flur landete fingen wir es ab, ich behielt meinen Anteil und er vertickte den Rest.

Dieses muss einfach zu spät angekommen sein, so dass es keiner abgepasst hatte. Ich hatte diese Sache vollkommen verdrängt und nun hatte es mich eingeholt. Bei dem Wort Entzugsklinik zog sich alles in mir zusammen. Eher würde ich sterben, als da hin zu gehen.

„Mom, ich bin echt glücklich bei Dad. Viel glücklicher als bei dir. Das Paket gehört mir nicht, also lass mich in Ruhe."; keifte ich nun zurück und wischte die Tränen von meinem Gesicht.

„Du bist unfassbar. Dein Vater wollte dein ganzes Leben nichts von dir wissen, weil seine Affären und Huren ihm lieber waren. Hat er sich deine Liebe schon durch ein paar schickte Taschen, Uhren und ein Auto erkauft? Wie naiv bist du eigentlich? Du bist für ihn nur so lange interessant bis er sieht, dass du ein kaputtes Spielzeug bist und zu viele Probleme machst. Camilia, glaub nicht dieser Mann könnte jemand anderen lieben als sich selbst. Ich werde das Paket wegwerfen. Ich hoffe so etwas kommt nie wieder vor. Wirklich, wie kannst du nur ständig so einen Mist machen und dann auch noch glauben, dass die Leute dir alles durchgehen lassen. Ich schäme mich für dich und wahrscheinlich ist es eh nur eine Frage der Zeit bis Jim dich zurück zu mir schickt! Glaub ja nicht du könntest dann hier einfach wieder ankommen. Ich muss jetzt los. Benimm dich einmal im Leben. Und sei keine Schande, sonst wird dein ach so teurer Daddy dich schnell wieder los werden wollen.".

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