Kapitel 41: Immer hier.

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Ich klammerte mich an den Zaun und lauschte dem Meeresrauschen. Kotzen mit Aussicht, dachte ich und zuckte zusammen, als Louis mir erst den Rock nach unten zog und dann seine Hand auf meinen Rücken legte. Mir waren die Tränen übers Gesicht gerollt und ich wischte sie schnell weg.

„Du musst hier nicht stehen."; sagte ich ernst, mir sollte es peinlich sein vor ihm zu kotzen, aber über diesen Punkt war ich hinaus. Dennoch war es nicht angenehm, außerdem was wollte er denn jetzt?

„Schon gut, glaubst du ich bin so empfindlich? Außerdem sieht man deine Unterwäsche wenn du dich so rüber beugst und wir wollen doch keinen Unfall verursachen."; er lachte amüsiert auf und drückte wieder meinen knappen Rock runter. Ich warf einen unverständlichen Blick zu ihm rüber, ehe ich mich nochmals übergeben musste. Er hielt meine Haare fest und legte beruhigend seine Hand auf meinen Rücken. Ich war zu überfordert mit dieser Situation.

Fand er diese ganze Sache wirklich lustig und nicht so schlimm? Ich konnte nicht mehr richtig denken, mein Kopf war in einer Sackgasse und kraftlos legte ich meine Stirn an meinen Arm.

„Gehts wieder?", fragte Louis ziemlich einfühlsam und hielt mir eine Wasserflasche hin. Seine Hand strich behutsam über meinen Rücken und ich genoss diese Berührung viel zu sehr. Dankbar nahm ich die Flasche und spülte meinen Mund aus, dann nahm ich vorsichtig einen kleinen Schluck und legte meinen Kopf wieder auf meinen Arm ab. Ich war fertig.

„Nichts für Ungut, aber lass uns noch bisschen hier bleiben, bis du dich stabilisiert hast."; erklärte Louis und lehnte sich mit dem Rücken ans Geländer. Ich nickte kaum merklich, sicher wollte er nicht riskieren dass ich sein teueres Auto vollkotze.

Ich atmete die salzige Luft vom Meer ein und schloss kurz die Augen. Urplötzlich legte mir wie Mason schon so oft, Louis die Hand in den Nacken und bewegte leicht seine Finger. Ich musste fast auflachen, sicher vom Hoch welches man durch das Kotzen bekam.

„Warum bist du so nett zu mir?", flüsterte ich schwach und sah ihn jetzt zum ersten mal richtig an. Sein Gesicht zierte wie immer ein kleines Lächeln. Seine Augen strahlten Wärme aus und mir kamen bei seinem Anblick beinah wieder die Tränen. Ich wollte mich weinend bei ihm entschuldigen, bekam aber kein Wort raus. Besser so.

„Ist ja irgendwie ein bisschen naja- meine Schuld.", sagte er dann und ich richtete mich auf.

„Deine Schuld?", wiederholte ich ungläubig, damit hatte ich wirklich nicht gerechnet.

„Hör mal, ist jetzt unfair deine Situation auszunutzen, weil du gerade eh nicht weg kannst. Aber ich weiß warum du diese Sache gestern abgezogen hast. Du warst sauer wegen Maddy, das Mädchen welches ich geküsst habe als du in mein Zimmer kamst. Hör zu, ich weiß ich bin ein Arschloch. Vor allem zu Frauen. Das ist mir bewusst, es ist Will bewusst, es ist Mason und auch meinen Eltern bewusst.-

Ich sah ihn abschätzig an.

„Okay, ich glaube nicht an die wahre große Liebe, an feste Beziehungen und all diesen Quatsch so wie Will, oder Holly oder Mason. Es ist einfach so, hab ich nie und werd ich nie. Ich hab meine Gründe warum ich so bin wie ich bin. Viele Frauen wollten mich ändern, aber diese festen Beziehungen sind nichts für mich. Und so habe ich mein Leben lang gelebt. Bis du kamst. Okay. Du machst mich wahnsinnig. Wort-wörtlich. Ich hab dir gesagt ich muss pausenlos an dich denken, ich vermisse dich wenn du nicht bei mir bist und scheiße, aber der Gedanke, dass du gestern mit Raff gevögelt hast macht mich irre. Ich war noch nie so eifersüchtig. Ich hab die ganze Nacht nicht gepennt wegen dir und das fuckt mich so richtig ab."; er holte lange Luft.

„Und Raff ist einer meiner Kumpel, wir haben uns früher die Chicks zugeschoben wenn einer mit der anderen fertig war. Normal bedeuten mir Freuen nichts. Klar? ", wollte er fast schon aufgebracht wissen.

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