Kapitel 63: forget every word I said

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„Holly. Ich ehm-

Holly griff nach meiner Hand und sah mich mit großen Augen an.

„Gott. Ich bin der schlimmste Mensch auf diesem Planeten. Nicht nur bin ich weggerannt nachdem ich dieses riesen- Chaos verursacht habe, ich hab auch noch die Beziehung zu dem einzigen Menschen welche mich wirklich mochte weg geworfen. Er wird mir nie mehr vertrauen. Nie mehr. Ich-

Ich. Fing an zu hyperventilieren. Wahrscheinlich mixte sich meine aufkommende Panik mit den ganzen Drogen welche mein Körper langsam abbaute. Ich fühlte mich so dreckig wie die Straßen draußen.

„Nein, komm schon sei nicht so hart zu dir selber. Ich bin mir sicher es wird das alles wieder gut!", redete sie mir gut zu und wir stiegen aus dem Aufzug.

„Danke, dass ihr mich geholt habt. Ich hätte nie gedacht, dass Menschen sowas für mich machen würden.", gestand ich ihr ehrlich und klang eindeutig verzweifelt. Ich war es ja auch. Meine Gedanken wirbelte nur so umher.

„Cam, deine Mom hat dir echt ein übles Trauma verpasst, was geht bei der?", Holly schien sich die restlichen Worte zu verkneifen, ich konnte ihr ansehen, dass sie gerne noch mehr sagen wollte aber sich zurück nahm. Ich schätze sie wollte meine Gefühle nicht verletzen, was ich ihr auch hoch anrechnete. Ich wusste wie meine Mom war. Und ich schluckte hart als ich an den letzten Streit zurückdachte, welcher komplett eskaliert war. Ich rieb ganz automatisch meinen Arm an der Stelle, welche bestimmt schon blaue Flecken hatte. Aber es von anderen Leuten zu hören tat weh, es war demütigend und auch wenn es beschissen war löste es in mir den Drang aus Mom zu rechtfertigen.

Holly leite mir ein paar Sachen von sich aus, welche ich schnell überwarf. All meine Klamotten waren immer noch nass vom Regen. Sie zog sich auch um und begleitete mich bis an die Tür. Ich nahm tief Luft, Holly gönnte noch eine Umarmung und fügte dann gewohnt locker hinzu: „Kannst du's glauben wie Mas uns eine ganze Beziehung enthalten hat?", sie grinste über beide Ohren und ich musste auch kurz lachen. Ich war unendlich dankbar für die kurze Ablenkung.

„Unfassbar, oder? Wenn wir zuhause sind, reden wir da ausführlich drüber.". Holly und ich tauschten einen Blick und sie lies mich allein vor meiner Aufgabe. Louis.

Fuck. Ich war so nervös. Meine Hände zitterten, mir fehlte der Mut mich dem zu stellen was mich erwarten würde.

Aber ich musste es wenigstens versuchen und ihm sagen, wie viel er mir bedeutet.

Ich durfte nicht mehr wegrennen. Auch wenn ich es wirklich gerne tun würde. Es gab keine Rechtfertigung für mein Verhalten. Ich war ein Angsthase dem man nicht vertrauen konnte und handelte stets egoistisch, ohne über die Folgen nachzudenken. So war es schon immer. Mom hatte Recht. Ich hasste sie noch mehr, wenn mir klar wurde, dass sie Recht hatte.

Mit nassen Händen hielt ich die Zimmerkarte an die Tür und öffnete diese natürlich ohne zu klopfen. Was sollte ich auch Klopfen, wenn ich den Schlüssel habe?

Doch ich zögerte bevor ich einen Schritt ins Zimmer machte.

Zum einen weil Louis die Angewohnheit hatte, impulsiv Dinge nach der Tür zu werfen und zum anderen, weil ich mich an die Türklinke klammerte wie an einen Rettungsring. Ich war mir nicht sicher, ob ich alleine stehen konnte.

„Mama, bei Gott wenn du mir noch eine Predigt hältst dann-

Doch Louis wütende Stimme stoppte abrupt als ich das Zimmer oder besser gesagt die Suit betrat. Er hatte bitter und gereizt geklungen, also erwartete ich nicht unbedingt ein herzlich Willkommen. Alles an was ich denken konnte, war nicht direkt in Tränen auszubrechen. Ich hielt immer noch ängstlich die Tür fest. Mein Herz zog sich zusammen als mir sein Parfüm in die Nase stieg.

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