Kapitel 39: Toxic

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„Okay, ich schaffe das. Louis, wir müssen es Will sagen. Alles cool? Cool. Lass es uns tun- sweet- sagte ich leise vor mich hin, als ich vor der Tür stand. Ich war richtig aufgeregt, aber auf eine gute Art und Weise, es war viel mehr wie verrückte Vorfreude als tatsächliche Nervosität.

„Cami, was machst du denn hier?", Mr. West öffnete mir die Tür, ich war etwas überrascht ihn hier zu sehen. Normal begrüßte immer Judy die Gäste, zumindest war es die letzten paar Male so gewesen, wenn ich da war. Ich blieb ganz cool und lächelte freundlich zurück.

„Hallo, guten Abend. Ich wollte nur kurz was für Louis vorbei bringen.", murmelte ich viel zu schnell und hielt die Tüte mit den Sachen hoch, als Erklärungshilfe.

„Oh, aber sicher doch, komm ruhig rein. Hier ist heute ja richtiger hoch Betrieb.", lachte er und ich trat in Haus. Ich presse meine Lippen aufeinander und blieb nervös stehen.

„Louis, du hast Besuch. Erneut!"; er lächelte mich freundlich an und nickte nach oben.

„Geh einfach am besten hoch. Du kennst dich hier ja schon aus, liebe Grüße an deinen Papa.", ich nickte kurz und lief die Treppen hoch. Ich hatte gar nicht richtig zugehört. Wie so oft. Aber ich war auch einfach zu aufgeregt. Vorher kurz bei Mas vorbeizuschauen, kam mir gar nicht erst in den Kopf.

Ich klopfe kurz an die Tür und wartete einen Augenblick, ehe ich einfach eintrat. Warten war nicht meine Stärke, ebenso wie Aktionen richtig zu durchdenken.

Was auch nicht zu meinen stärken gehörte, war Menschen richtig einzuschätzen.

Ich verstummt und ließ die Tüte fallen, ebenso wie meine Kinnlade.

Meine Würde, mein Ego und Stolz fielen mit der Tüte in ein bodenloses Loch.

Louis stand in seinem Zimmer, mit einem mir unbekanntem Mädchen und küsste sie. Ich hätte mir gerade die Augen gerieben um sicher zu gehen, dass es nicht nur Einbildung war.

„Cami, was machst du hier? Fuck, ich nein, nein- Warte!", ich drehte mich schwungvoll um und lief so schnell wie möglich die Treppen runter, den Flur entlang und rannte dann über die Einfahrt.

„Cami, verdammt warte doch! Es ist nicht so wie es aussieht!"; Louis stürmte in voller Geschwindigkeit hinterher doch ich war bereits auf halben Weg zu mir nach Hause. Mit panischen Schritten lief ich die Einfahrt hinauf und beschleunigte dann noch mehr um nach Hause zu kommen. Ich drehte mich nicht um, sondern schlug die Tür hinter mir zu und rannte dann in mein Zimmer. Ich zündete zitternd eine Kippe an und lief verloren in meinem Zimmer auf und ab.

Wie – Was war da eben passiert?

„Holly sie haben rumgemacht! Ich hab es gesehen. Es ist für mich gestorben. Nein, noch schlimmer. Er hat für mich nie existiert. Alle Männer sind einfach Abschaum.", ich lief erneut auf und ab. Es war mein neues Hobby, nur so konnte ich meine Nerven beruhigen. Ich hatte mich nicht mal umgezogen, immer noch in Cheerleader Uniform und mit Kippe im Mund konnte ich mich nicht einfach hinsetzten, stattdessen lief ich wie eine Gestörte auf und ab.

Immer wieder und wieder. Ich hatte seit gestern 3 Schachteln Zigaretten geraucht, nichts gegessen und auch nichts getrunken.

Will hatte ein Meeting für die Schülerzeitung, damit war ich ihn für den Nachmittag los. Ich hatte ihn größtenteils ignoriert. Letzte Nacht hatte ich kein einzige Minute geschlafen.

„Shit ist das Übel. Es ist so typisch. Und so bescheuert. Warum küsst er eine andere, wenn er morgens noch was mit dir hatte? "; kommentierte sie ungläubig.

„Ich weiß! Er lässt nicht mal 6 Stunden vergehen, ehe er mit der Nächsten rummacht. Wie kann er mir das antun! Man ich bin so bescheuert.", ich konnte mich einfach nicht abregen. Es nagte zu sehr an meinem Ego und damit an meinem innersten Selbst.

Bad DecisionsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt