Kapitel 14: Fight Club

582 26 0
                                    

Will war am Telefon mit Papa, was mich überraschte, denn der Mann meldete sich nicht allzu oft.

„Alles gut?"; hakte ich kurz nach, Will nickte entspannte und ich ließ mich auf dem Sofa neben Louis nieder. „Na, alles fit?", fragte ich locker.

„Alles fit?", lachte dieser und drehte sich zu mir, als ob meine Frage ihn irritieren würde.

„Du schuldest mir einen neuen Hoodie. Maskara und Eyeliner gehen nicht raus."; grinste er und hielt seinen Pulli hoch. Ich presste amüsiert meine Lippen aufeinander. Die Flecken war kaum übersehbar, da gab es nichts zu leugnen. Ein bisschen peinlich war es mir schon, schließlich hab ich den guten Nike Pulli ruiniert, aber ich wollte mir nichts anmerken lassen.

Louis hatte graue Jogging Hosen an und ein weißes langärmliges Shirt. Dieser ganze Look machte mich schwach. Ich hätte mich gerne in seine Arme gekuschelt und woher kommen diese Gedanken? Wie konnte ein Mensch nur so eine einladende Aura ausstrahlen?

Gehirn, hör auf sowas zu denken. Ja, er sieht gut aus, okay. Ganz ruhig.

„Du kannst mir den Hoodie auch einfach schenken, dann hast du das Problem nicht mehr.", lenkte ich mich selber ab. Ich vermied es ihn genau anzusehen, lieber würde ich ihm ein paar sarkastische Sprüche um die Ohren hauen.

„Dir schenken? Bist du auf den Kopf gefallen?"; er setzte sich etwas auf und lachte dann kurz in sich hinein.

„Wie geht's der Hand?", machte ich ihm einen Strich durch die Rechnung und er wank ähnlich wie Will einfach ab. Als seie es nicht der Rede wert. Andere Leute zusammenschlagen war also keine große Sache, verstanden. Mir sollte es Recht sein, schließlich hat mich Chad dieser Mistkerl angefallen, von daher tat es mir auch nicht Leid.

„Also Gerüchten zufolge hattest du gestern Sex auf dem Parkplatz mit Chad."; Louis sah so aus als ob er sich nicht entscheiden konnte, ob er zumindest so tun sollte, als seie die Lage um meinen Ruf ernst.
„Oh wirklich? Lass mich raten Cindy? Was machen wir jetzt nur!", dramatisch warf ich die Arme hoch und lachte, Gerüchte interessierten mich ehrlich nicht. Vor allem so bescheuerte nicht.

„Ich hoffe du hast meine Ehre verteidigt."; scherzte ich und wagte einen Blick zu seinem Gesicht.

„Deine Ehre verteidigt? Ich wüsste nicht, dass du welche besitzt."; kommentierte er belustigt, was mich aber doch zum aufstöhnen brachte. Ich verzog meinen Mund, das war gemein.

„Alles klar. Danke auch."; ich wollte beleidigt aufstehen, doch er griff nach meiner Hand und diese Berührung ließ mich erstarren. Die Erinnerung an den Kuss brachte mich zum schwanken und ich fiel zurück ins Sofa.

„Nehmen wir an ich hätte deine Ehre verteidigt, was wäre meine Belohnung?", wollte er vergnügt wissen und ich legte meinen Kopf schräg, als müsste ich ernsthaft drüber nach denken.Ob er jemals was ernst nehmen würde?

„Vielleicht, aber wirklich nur vielleicht würde ich dich dann nicht mehr für einen kompletten Idioten halten."; lächelte ich aufgesetzt.

„Für die Zukunft ich nehm Bezahlungen in jeder Form an.", unbeeindruckt von diesem Anmachspruch verdrehte ich die Augen.

„Schon vergessen? Ich bin tabu für dich.", wendete ich verführerisch ein, um ihn ein wenig zu provozieren. Nur so zum Spaß. Nicht für mich. Nein, nur für euch.

„Würdest du mir nicht mit deinem Charakter so unglaublich auf die Nerven gehen, wäre es mir das Risiko fast wert. Aber eben nur fast."; ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. Plötzlich überkam mich wieder das Bedürfnis mich auf seinen Schoß zu setzten und ihn zu küssen. Mir wurde ein bisschen zu warm und ich musste den Blick abwenden.

Bad DecisionsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt