Kapitel 16: White Party

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„Cami!"; Holly wank mich zu sich, da hatten wir keine zwei Schritte in das Anwesen gemacht. Sie war wohl auch gerade erst gekommen und etwas unsicher sah ich mich um. Es war ein Palast.

Das Haus hatte es in sich. Es war sicher drei mal so groß wie unseres. Alles war sehr minimalistisch und clean. Klare Strukturen, kein Kitsch, einzelne Farbakzente hier und da. Sicher war hier eine ganze Horde an Architekten und Inneneinrichtern beschäftigt gewesen. Obwohl es sehr kühl hier war, wirkte es trotzdem überraschend wohnlich. Zum einen lag das an den vielen Pflanzen und zum anderen an den ganzen Familienfotos. Ich staunte nicht schlecht als ein Bild von Mas mit grünen Haaren und Springerstiefeln an der Wand hin.

So snobby Eltern unterstützen rebellische Phasen ihrer Kinder nicht sehr häufig hatte ich im Gefühl.
Oder meine hatten mich nur nie unterstützt? Ein Stich mit der Erinnerung an Mom durchfuhr mich als hätte ich mich verbrannt.

„Ja ich war mal Punk. Vor ca. 6 Monaten. Hab das aber hinter mir gelassen."; ich hob eine Augenbraue. Mas klang manchmal viel älter als er es eigentlich war.

„Aufjedenfall ziemlich cooles Bild."; schmunzelte ich und versuchte zwanghaft nicht dran zu denken wie Mom ein Bild von mir und Dad weggeworfen hatte.

„Eins meiner absoluten Lieblingsstücke!"; eine Frau mit kurzen schwarzen Haaren und einem bezaubernden Kleid kam rein und legte Mas eine Hand auf die Schulter.

„Will so schön dich mal wieder zu sehen! Wie geht es dir?"; sie umarmte Will federleicht.

„Danke, sehr gut."; meinte er, ehe sie sich an mich richtete.

„Du musst Camila sein? Die gleichen Augen wie dein Papa. Freut mich sehr dich mal kennen zu lernen, wir haben schon so viel von dir gehört!"; sie umarmte mich ebenfalls ohne komisch dabei zu wirken.

„Ja, eh danke für die Einladung!"; sagte ich schnell.

„Ich bin Judy und mein Mann, eh Schatz!"; sie rief einen etwas älteren Herren zu sich, der einen guten Kopf kleiner war als sie und sicher auch ein gutes Stück älter. Ich verkniff mir eine Grimasse zu ziehen bei diesem deutlichen Altersunterschied.

Etwas überrascht folgte: „Das ist mein Mann, Nick. Unsere Söhne Mason und Louis kennst du ja bereits."; sie lächelte mich mit diesem typischen mütterlichem Stolz an.

„Ja, klar aus der Schule."; bestätigte ich und reichte Nick West die Hand.

„Sie gehört schon zur Gang. Holly kennt sie auch schon. Sie hat direkt zu den coolsten Leuten gefunden."; meinte Mas knappt.

„Zur Gang? Na das freut mich! Dann bist du ja in bester Gesellschaft. Louis treibt sich hier auch irgendwo rum. Ich denke am Büffet. Kinder bedient euch! Fühl dich ganz wie zuhause! Wir quatschen später noch. Ich muss eine Krise mit der Parksituation bewältigen.", entschlossen schritt sie davon.

Das Aussehen hatten Mas und Louis definitiv von Judy West. Sie war mindestens genauso hinreißend und bezaubernd wie ihre Söhne.

Ich folge den anderen nach draußen, auch der Garten war enorm. Es gab eine Tanzfläche, Stühle und Tische, ein Zelt mit Bar. Es gab Heizstrahler für später wenn es kälter wird und eine Spielecke für die Jüngeren. Die Deko war sanft, warm und hatte etwas geradezu himmlisches.

„Ziemlich beeindruckend."; murmelte ich zu Holly.

„Oh warte bis du das Essen siehst.".

„Sehr schönes Kleid übrigens. Gut dass du dich für dieses entschieden hast."; grinste sie beiläufig.

„Holly wir waren alle dabei als du die andere Kleider zerrissen hast und gesagt hast dieses oder keins."; ermahnte sie Mas als Anspielung auf Holly doch sehr herrische Ader.

Bad DecisionsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt