Kapitel 4: Game On

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"William, deine kleine Schwester ist gemein zu mir.", prustete Louis los und lief durch in die Küche. Ich hörte auch Will's Lachen, was mir die Sicherheit gab, dass das hier nicht besonders gut für mich enden würde. Ich konnte es nicht mit Louis aufnehmen, wenn ich vor Will einen auf nett machen muss. Ich kann schließlich nicht riskieren, dass mein Bruder mich für eine eingebildete, hochnäsige Bitch hält. Naja, eigentlich wär das schon lustig, aber ich wollte doch brav sein.

Will schenkte Louis, der auf meinem Platz saß, was zu trinken ein und beide drehte sich zu mir, als ich den Raum betrat. Unangenehm.

"Hast du Will beim kochen geholfen?", Louis sah mich herausfordernd an.

Will lachte als Antwort los und schüttelte dezent den Kopf. Verräter.

"Sagen wir so, der gute Wille zählt.", er zwinkerte mir zu. Jaja, Mister Perfect kann alles, wir haben es verstanden. Danke auch.

"Und wie war dein erster Schultag? Paar coole Leute getroffen? Freunde gemacht? Feinde gemacht? Was nennenswertes erlebt?", sein hinterhältiger Unterton war mir nicht entgangen. Ich beschloss nur einfach nicht drauf einzugehen. Ich würde mich zu sowas nicht herablassen.

„Hm, lass mich überlegen. Hab Alex und Cindy kennen gelernt. Die Schule erkundet. Aber sonst ist nichts wichtiges passiert was mir im Gedächtnis geblieben wäre.", führte ich absolut hochnäsig für ihn aus.

"Cindy und Alex, ja?", er ignorierte meinen Tonfall und unterhielt sich als seie gar nichts gewesen.

"Ja.", ich stopfte mir Nudeln in den Mund um mir blöde Kommentare zu verkneifen.

"Das Mädel, also Cindy hängt an einem wie eine kleine Zecke. Die ist richtig irre. Außerdem ist die seit Jahren in Will verknallt.", besagter Will schüttelte den Kopf, während Louis eine Grimasse zog. Ich hob eine Augenbraue und nickte. Ja, war mir auch schon aufgefallen.

"Quatsch die ist nicht verknallt. Nur anhänglich. Aber damit kennst du dich ja aus.", Will schlug Louis gegen die Schulter was dieser belustig hinnahm. Ich hob nur erneut eine Augenbraue prüfend nach oben. Die Beiden unterhielten sich über ihre Chicks als seie ich gar nicht da, oder Teil ihrer kleinen Gang. Irgendwie war es faszinierend und gleichzeitig auch verstörend unangebracht.

"Will, ich brauch für Mittwoch noch ein Entschuldigungsstempel.", jetzt wurde ich hellhörig.

"Die erste Woche und du willst schon schwänzen?", ernste lehnte sich Will in seinem Stuhl nach hinten. Er war ja so eine Moralapostel.

"Mach nicht einen auf Moralapostel.", verdrehte Louis die Augen. Sag ich doch.

"Na gut.", gab Will nach und ich versuchte mich zu erinnern, was die Dame aus dem Sekretariat mir über diese Entschuldigungsstempel gesagt hatte.

"Denk nicht mal dran, Cami.", unschuldig und etwas zornig drehte ich meinen Kopf zu Will.

"Was denn?", fragte ich vollkommen unschuldig. Ich würde doch niemals. Wirklich nie, die blöde Schule schwänzen. Wie kam er überhaupt auf sowas.

"Du wirst nicht die Schule schwänzen." , ermahnte er mich. Eingeschnappt verschränkte ich die Arme vor der Brust. Sein Tonfall hatte etwas von Erziehungsmaßnahmen. Ganz ruhig bleiben.

"Ich hab auch nicht gesagt, dass ich das möchte.", so ruhig war mein Ton gar nicht, eher beleidigt. Aber ich kam nicht dagegen an. Will sagte nichts mehr, Louis verkniff sich ein Lachen und ich war sauer.

Früher hatte ich mir darüber nicht so viele Gedanken gemacht, aber jetzt wo William es mir ja praktisch offiziell verboten hatte, hatte ich mehr als jeh zuvor, das Bedürfnis zu schwänzen.

Bad DecisionsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt