Kapitel 38: Knappe Nummer

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„Das ist sowas von unangebracht."; flüsterte ich außer Atem.

Ich konnte nicht aufhalten, dass sich meine Brust viel zu schnell hob und senke, mein Kopf dreht gleich durch. Wie kann man jemanden so sehr wollen und trotzdem so nervös sein?

Ich würde gleich Schnappatmung bekommen? Ich schüttelte nur meinen Kopf und versuchte mich zu beruhigen. Ich lag schon hundertmal mit irgendwelchen Kerlen im Bett und haben schon hundertmal schlimmeres gemacht, als gerade mit Louis. Also wieso fühlte ich mich so aufgeregt.

Ich bekam einfach nicht diese Stimme aus dem Kopf, ob ich vielleicht hübschere Unterwäsche hätte anziehen sollen, oder ob er gerade auch Spaß hatte oder ob ich-

Ich musste mich aktiv zusammenreißen. Warum machen ich mich so verrückt?

Na, weil du ihn magst Idiotin.

„Cami?", ich musste Louis gar nicht ansehen, ich hörte bereits an seinem zutiefst amüsierten Tonfall, dass er sich gleich über mich lustig machen würde.

„Bist du verkatert?", wollte er dann wissen und richtete sich leicht auf.

„Nein.", gab ich mit einem Schmunzeln zurück.

„Wir können auch nur abhängen.", schlug er dann vor und ich verdrehte meine Augen um mich dann kurz auf seinem nackten Oberkörper zu verlieren. Sein leicht verschlafener Blick und diese kleinen Grübchen im Zusammenspiel mit den zerzausten Haaren ließen mein Herz schneller schlagen.

„Nein.", murmelte ich dann und spürte jetzt erst recht mein Herz gegen meine Brust hämmern.

„Sicher? Du wirkst so abgelenkt oder so- was in der Art?", er sah mich an als hätte er mich irgendwie durchschaut, ach er hatte mich sicher durchschaut und wollte mich nur ärgern. Ich verdrehte geschlagen meine Augen.

„Du machst mich nervös.", flüsterte ich so leise wie möglich und setzte mich ebenfalls auf. Wir saßen gemütlich auf seinem Bett, beide nur noch in Unterwäsche. Ich brauchte keinen Spiegel um zu wissen, dass ich vollkommen rot war, vor allem nach diesem Geständnis.

„Ja, hab ich so an mir.", grinste er nur zufrieden und ich schüttelte den Kopf. Mistkerl.

„Mach ich dich auch nervös?", wollte ich noch leiser als zuvor wissen. Er lachte beim ausatmen auf und hielt sich dann die Hand vor den Mund. Ich wollte ihn schon beleidigen, als er mich zu sich zog und sich mit dem Rücken an das Bettkopfteil lehnte. Erneut schoss mir durch den Kopf bloß nicht mein ganzes Gewicht auf ihn abzusetzen, aber ich verbannte diesen Gedanken gleich wieder und setzte mich gemütlich in seinen Schoß.

„Seh ich für dich aus wie der nervöse Typ Mensch?", verführerisch wackelten seine Augenbrauen nach oben und ich seufzte kurz.

„Nicht mal ein bisschen?", fragte ich nach und wunderte mich über mein zartes, geradezu verlegenes Stimmlein. Erneute verkniff er sich sichtlich ein Lachen.

„In Ordnung ein ganz kleines bisschen machst du mich nervös.", sagte er jetzt und dennoch glaubte ich ihm nicht wirklich.

„Hier.", er nahm meine Hand und legte sie über seinem Herzen ab, während er seinen Kopf seitlich auf meinem Dekolleté ablegte. Ich biss auf meine Unterlippe und spürte seinen Atem auf meiner Haut. Allein diese kleine Geste verursachte schon eine Gänsehaut bei mir.

Gute Frau. Du musst dich nur zusammenreissen.

Meine Hand fuhr vorsichtig über seine Brust, während er anfing mein Schlüsselbein hoch zu küssen.

Es war so federleicht und hauchzart, ich schmolz einfach dahin. Wir sahen uns kurz in die Augen und sobald unsere Lippen aufeinander lagen, hatte ich alle Sorgen vergessen.

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