Kapitel 66: Keine weiteren Skandale

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"Jemand sollte aufmachen."; trällerte Alex und Mas neben ihm nickte.

"Da steht schon kein Geist davor."; bestätigte Louis und sah mich halb amüsiert an.

"Ich finde wir sollten nicht aufmachen."

"Seh ich auch so.", bestätigte Holly schnell. Wer sollte ausgerechnet jetzt klopfen? Und wieso? Es konnte doch nur etwas schlimmes sein? Auch wenn ich wirklich nicht wüsste, was jetzt noch schlimmeres passieren könnte, als das Drama mit Mom. Wahrscheinlich war es die Polizei? Oder Mom? Oder die Polizei und Mom?

"Ihr Angsthasen.", kommentierte Louis und stand geschmeidig auf, bevor er die Tür aufschwang.

Doch sein Lächeln war schlagartig verschwunden, ich öffnete ebenso schlagartig meine Augen und riss den Mund in stummen Entsetzen auf. Fuck.

"Oh Shit.", entwich es Holly.

"Fuck.", hilfesuchend sah ich zu meinen Freunden, doch diese konnten sich ein belustigtes Grinsen nicht verkneifen.

"Du musst Louis sein?".

"Und du musst Franky sein.".

Oh Gott. Oh nein. Wieso? Hilfe! Wieso? Wieso?

Nach der wohl unangenehmsten Fahrt aller Zeiten im Fahrstuhl saßen wir nun gemeinsam im Cafe des Hotels an einem Tisch. Ich hatte bemerkt, dass Louis meinen Ex keine Sekunde aus den Augen gelassen hatte und die ganze Zeit seinen Arm um mich hatte. Unter anderen Umständen, hätte ich es womöglich einfach nur lustig gefunden. Aber heute war ich ohnehin bereits mit den Nerven völlig am Ende, ich konnte keine weiteren Skandale vertragen. 

Ich sah etwas ungläubig Franky an, welcher jedoch seelenruhig und dümmlich vor sich hin grinste. Er wirkte völlig entspannt. 

Keine Anzeichen von Sorge auf seinem Gesicht.

Er war sowas von sicherlich high.

Oh, ich wünschte ich wäre es auch wieder. Zwanghaft schüttelte ich den Gedanken ab.

"Woher wusstest du überhaupt wo wir sind?", fiel mir plötzlich ein. Ich hatte ihm das Hotel nicht gesagt.

"Hab meine Verbindungen.", gab er lässig zurück, was mich aber nur noch misstrauischer machte.

"Kleiner Witz, von deiner kleinen Goth Freundin. Sie hat es auf Insta in ihre Story gepackt und verlinkt.", er zwinkerte Holly zu und diese biss sich ertappt auf die Lippe. Danke, Holly. 

Ich hatte erneut den Drang auf mein nicht vorhandenes Handy zu sehen um zu checken, ob Will oder Dad sich bereits gemeldet hatten. Franky war zwar wie immer eine gute Ablenkung, aber heute war es einfach zu viel. Mir passierte hier alles zu schnell und zu willkürlich. Ich wollte mehr Kontrolle. Ich brauchte wieder mehr Kontrolle in meinem Leben. 

"Du reist heute noch ab, oder?", die Frage lies mir das Blut in den Adern gefrieren.

"Jap, wir fliegen heute noch zurück nach Malibu.", antwortete Louis direkt ohne zu zögern.

Ich sah ihn kurz verstört an, ich wäre mir auch gerne so sicher, dass ich heute nach Hause fliegen würde. Woher nahm er diese Zuversicht?

"Franky, was willst du?", warf ich nun ein. Es sollte gar nicht ein Vorwurf sein, ich war einfach nur ehrlich verwirrt.

"Shit. Ich wollte nur hören ob es dir gut geht? Du hast bekanntlich kein Handy mehr und hast die letzten 48 Stunden heulend und high auf dem Dach im Regen verbracht. Hör mal, ich will dir gar nicht in deine neue Beziehung reinfunken, aber ich war ehrlich besorgt. Das war sogar für mich eine wilder Mix an Sachen die du dir reingeworfen hast. Ich weiß schon, war nicht schön wie das zwischen uns geendet hat. Aber wir kennen uns seit 6 Jahren.", ich schluckte schwer bei diesen Worten und den noch nicht allzu weit weg liegenden Erinnerungen. Es war wirklich kein gutes Zeichen, wenn sogar Franky sowas von sich gab. Oh man.

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