Kapitel 36 - Und dann bekam meine Welt einen neuen Schwerpunkt

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Kapitel 36 - Und dann bekam meine Welt einen neuen Schwerpunkt

Justin's POV: Wutentbrannt stapfte ich aus der Mensa,geradewegs den Gang entlang zum Aufzug,um in mein Zimmer zu gelangen. Dieses Mädchen hatte völlig den Verstand verloren. Ich wollte einfach nicht begreifen,wie sie sich mit Tracy abgeben konnte, nach allem,was passiert war. Mich machte es nicht nur sauer, es verletzte mich regelrecht. Wie konnte sie einfach über all das Leid,welches ihr zugefügt wurde,hinübersehen? Verdammt,das Mädchen machte mich rasend. Aber vielleicht war das nicht der einzige Grund für meine Wut,vielleicht war da noch mehr. Wenn sie jetzt mit dieser Person eine Freundschaft anknüpfte,mit ihr über Mädchenkram redete,von dem ich nichts wusste und ihr solche Gespräche nicht geben konnte, dann würde ich in den Hintergrund rücken. Die Beiden würden ihre Zeit miteinander verbringen und ich würde keine Rolle mehr spielen. Der Junge hatte immer die Arschkarte wenn es um Mädchenfreundschaften ging. Jedoch konnte ich sie nicht verlieren. Einen weiteren Verlust einer Person,die ich liebte,konnte ich nicht ertragen. Und ja verdammt,ich musste mir eingestehen,dass ich sie liebte. Meine größte Angst bestand einfach darin,dass eine weitere wichtige Person in meinem Leben verschwinden könnte. Ich würde das nicht überleben,kein zweites Mal. Also wenn Tracy Faith für sich gewinnen konnte,dann würde Faith sich von mir differenzieren. Sauer schlug ich gegen einen der Schließfächer und seufzte. Der Aufzug brauchte seine Zeit und ungeduldig starrte ich in die Leere. Niemals,hatte ich vor mich wieder zu verlieben,niemals. Und jetzt? Jetzt konnte ich es nicht mehr leugnen. Ich wollte Faith verdammt nochmal einfach nur helfen,als sie hier ankam. Mehr nicht. Verdammt und dann passierte das,was ich vermeiden wollte. Niemals wollte ich einen Menschen so nahe an mich rankommen lassen und dann kam sie und stellte meine ganze Welt vollkommen auf den Kopf. Damals hatte ich Kira versprochen niemals jemand anderen zu lieben und ich hatte mir geschworen das Versprechen zu halten. Und dann bekam meine Welt einen neuen Schwerpunkt, der Faith's Namen trug.Diese Schuldgefühle Kira gegenüber zerrissen mich. Es war alles schief gelaufen. Aber die Ferien,die hatten alles geändert. Alle hatten sie auf mich eingeredet,alle haben sie gesagt,ich würde Faith lieben und ich hatte mit all meiner mir verfügbaren Macht dagegen angekämpft und jetzt,wo sie mir so nah war und wir stritten,musste ich erkennen,dass alle Recht hatten. Die Wut über den Streit und darüber,wie alles falsch gelaufen war,vermischten sich und schien mich aufzufressen. "Justin!",keuchte Faiths Stimme und sofort drehte ich mich in ihre Richtung. Meine Muskeln spannten sich an und als mein Blick der ihren traf,verschwammen meine Sorgen.  "Hör zu,ich will nicht streiten.",murmelte ich und wandte sich von mir ab. "Ich bin nicht hier um zu streiten. Justin,hör zu. Dieses hin und her,so kann das nicht weiter gehen. Du kannst mich nicht einfach küssen und-" "Faith,ich weiß ich schulde dir eine Erklärung aber-",überfordert sah ich sie an. Da war es. Dieses hin-und her zwischen mir und ihr,weil ich versucht hatte meine Gefühle zu verdrängen. Weil ich Kira wollte und diese mich an ihren Zügeln hielt. Aber eine Beziehung,die nur in meiner Vorstellungskraft,in meinen Träumen,existierte,war doch keine Basis. Überrumpelt betrachtete ich meine Optionen: Kira nachtrauern oder meinen Gefühlen nachgeben."Justin Bieber,jetzt hör auf zu reden,ich muss dir was sagen. Ich will jetzt nicht schüchtern sein und ein Mal sagen was ich denke.",erwartungsvoll blickte ich sie an. Sie schloss die Augen,öffnete sie und sprach sich ihrer Seele aus:"Also gut,ich riskiere jetzt diese Freundschaft,aber Justin, ich will dich. Ich will mehr. Ich will.. ich...",seufzend sah sie mich an:"Ich glaube,ich habe mich in dich verliebt." Mein Mund klappte auf,ich riss mich zusammen,um nicht einen völligen Wutausbruch zu bekommen. Jetzt war alles so einfach. Wir könnten es zusammen versuchen,wir könnten glücklich werden. Aber machte ich es mir wirklich so einfach? Eine lange Zeit schwieg ich und schaute zu Boden. Meine Miene wurde ernst und Faiths Augen füllten sich mit Tränen. "Sag was Justin,bitte.",wiederwillig schüttelte ich den Kopf. "Bitte nur eine Antwort.",bettelte sie und schlug unbeholfen die Hand in die Höhe. "Du gehörst mir!",schrie Kira und ihre Worte ließen mich aufhorchen:"Du hast es versprochen!" Sie klang scharf,sie klang wütend und ich zuckte zusammen. "Kira.",murmelte ich und verkrampfte. "Hör auf in meinem Kopf zu schreien.",bat ich und umfasste meinen Kopf,als ob dieser abfallen würde:"Bitte.",winselte ich:"Lass mich gehen." "Nein.Justin,du bist mein,du liebst mich!",kreischte sie und ihre Stimme verebbte in ein Schluchzen. Mein Herz brach. Ich konnte es nicht ausstehen,wenn Kira weinte. Ich musste mich zusammenreißen,das war nur meine Vorstellungskraft,Kira sprach da nicht wirklich zu mir. Das hatte sie nie und desto schneller ich das verstand,desto besser würde das enden. Ich schüttelte mich.Schockiert sah mich Faith an. "Das war dann wohl Antwort genug.",flüsterte Faith tränenerstickt. Panisch sah ich sie an. "Nein!",schrie ich innerlich. Ich liebte Faith und jetzt,wo ich das realisiert hatte,musste ich es ihr sagen. Ich musste meine Wahnvorstellungen in den Griff kriegen,an meiner Zukunft arbeiten."Du kannst mich nicht irgnoerieren,Justin!",schrie Kira.Langsam drehte sich Faith um und ich musste mich entscheiden. Innerlich ließ ich Kiras Worte verebben und verabschiedete mich von ihr. Im selben Moment als Faith gehen wollte,riss ich sie am Arm zurück,griff sie fest um ihre Hüfte und drückte sie gegen die Schließfächer.Vorsichtig nahm ich ihren Kopf in beide Hände:"Was machst du bloß mit mir,Faith Heather?",leicht küsste ich sie:"Auch ich habe mich in dich verliebt.",dann presste ich ein weiteres Mal meine Lippen auf ihre. Überrumpelt ließ sie es zu,ihre Hände vergruben sich in mein Haar und meine Hände wanderten ihren zierlichen Körper entlang. Die Hitze zwischen uns wurde immer heißer und heißer und keuchend löste ich mich von ihr. Unter ihrem schüchternen Blick musste ich grinsen und schüttelte lachhaft den Kopf. "Sind-",sie zögerte:"Sind wir jetzt zusammen?".  Bei ihrer Frage musste ich wieder schmunzeln und liebevoll fuhr ich mit meiner Hand über ihre Wange:"Ich denke ja." Ihre Mundwinkel zuckten und ein unglaubliches,großes Lachen malte sich auf ihrem Gesicht. Glücklich zog ich sie ein weiteres Mal an mich heran,um sie sachte auf die Stirn zu küssen. Jetzt war es Zeit die Vergangenheit beruhen zu lassen und mich mit meiner Zukunft zu befassen.

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