Kapitel 5 - Ihr Leben wird hier ganz besonders schwer
Faith's POV: Frau Maria Elise klopfte an der Tür und ich versteckte meinen dreckigen Pullover. Im Spiegel richtete ich mein Haar und schließlich öffnete ich die Tür. "Ich möchte dich mit in die Kantine nehmen, dich den Internatsschülern vorstellen.", begrüßte sie mich ohne ein Hallo oder Tschüss. Ohne ein Wort nickte ich und schloss die Tür hinter mir. Ich folgte ihr in den ersten Stock, wir nahmen die Treppe. "Hast du schon Tracy kennengelernt?", fragte sie beiläufig. Verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf. "Ja.", hauchte ich. In Gedanken war ich bei den anderen. Wie würden sie mich aufnehmen? In mir machte sich die Angst breit, ich fing an, meinem Arm mit der Handfläche hoch- und runter zu fahren. "Wie findest du sie? Bist du mit ihr zu Recht gekommen?", ihr Kopf drehte sich in meine Richtung und ich spürte die unangenehme Hitze in meine Wangen steigen. "Sie ist ganz nett.", log ich unglaubwürdig und schaute peinlich berührt zur Seite. Sie nickte, schien es nicht zu merken. Mit jedem Schritt in Richtung Kantine tat mein Bauch immer mehr weh. Ich hatte solche Angst, nicht akzeptiert zu werden. "Wir sind da.", murmelte sie schließlich und hielt mir eine Tür auf. Mein erster Eindruck war: Ach du scheiße. Die Kantine hatte kahle, weiße Wände, es roch nach Essen und überall waren Tische, die voll besetzt mit Jugendlichen waren. Die Jungen und Mädchen waren alle zwischen 15 und 19 Jahren. Es gab nur einen Tisch ganz Hinten in der Ecke, an dem nur ein Junge saß, der wahrscheinlich zu den Ältesten gehörte. Sie alle, die ganzen Schüler, verstummten, als wir den Raum betraten und gafften mich an. Langsam fühlte ich mich in der falschen Haut, wünschte, dass ich weit weg wäre. Ich hasste es, wenn ich im Mittelpunkt stand. Mein Unterarm pochte. Es dauerte keine zwei Minuten, da tuschelten sie auch schon los. Nervös senkte ich meinen Blick, als die Direktorin das Sprechen began. Wieder herrschte völlige Stille und ich war das Huhn zwischen all den Füchsen.
Justin's POV: Mein Blick wanderte spätestens dann auf die Neue, als es im Saal ganz ruhig wurde. Das war nicht üblich und als ich aufsah, da wusste ich, dass sie es hier nicht leicht haben würde. Es lag nicht daran, dass sie völlig schüchtern zu Boden schaute, sie direkte Angst und Nervosität ausdrückte und auch nicht daran, dass ihr erste Eindruck auf uns alle ganz schüchtern wirkte.Nein, es lag an ihrem Auftreten. Vor uns stand ein völlig eingeschüchtertes Mädchen, was bei ihrem Aussehen eigentlich die Arroganz persönlich ausdrücken musste. Sie war klein, zierlich, ein wenig zu dünn. Sie trug eine graue Jeans, die ihre dürren Beine gut umspielte und einen hellblauen Pullover, der zu ihrer sehr blassen Haut passte. Mit der rechten Hand streichte sie leicht über ihren linken Unterarm. Das Mädchen hatte lange, blonte, glatte Haare, die ihr über die Brust fielen. Leichte Wellen waren angedeutet. Ihr Gesicht war rein und eine leichte Röte umspielte ihre Wangen. Die dünnen, vollen Lippen bebten stark, was der Grund war, weshalb ich es von hier aus überhaupt erkennen konnte. Es war nicht zu leugnen, sie war einfach wunderschön. Genau das machte sie zu einem Victim. Ich konnte den Neid der Mädchen schon fast fühlen. Die Direktorin began zu sprechen: " Meine Lieben, wir haben eine neue Mitschülerin. Ihr Name ist Faith und sie kommt aus Kalifornien. Ich möchte, dass ihr sie genauso gut in unser Internatssystem aufnehmt und einweiht. Ich wünsche euch noch einen Guten Appetit und einen schönen,freien Nachmittag.", sie verschwand und ließ das Mädchen, Faith, einfach mitten im Raum stehen. Hilflos sah sie ihr beim Gehen zu und steckte sich eine Strähne hinter ihr Ohr. Unwohl sah sie sich im Raum um, ich musste lachen. Es war kein Auslachen, es war ein bedauerndes Lachen. Natürlich würde ihr niemand helfen. Dieses Internat entsprach alles andere als dem Denken der Direktorin, die ein herzliches Internat anstrebte. Alle starrten sie an und um nicht wie die anderen zu sein, schaute ich wieder auf meinen leeren Tisch. Sie tat mir leid.
Faith's POV: Alleine stand ich mitten im Raum. Die Blicke waren mir unangenehm. Schüchtern lief ich auf die Theke zu, griff nach einem Apfel. Es gab so viel bessere Dinge dort zu essen. Aber mich starrten alle an und ich wollte nicht als verfressen und fett wirken. Das würde sicher keinen guten Eindruck machen. Forschend inspizierte ich die Tische. Sie waren alle voll mit tuschelnden Leuten. Irgendwie fühlte ich mich ganz wackelig auf den Beinen und durchquerte die Kantine. Ganz Hinten war noch ein Platz frei, der bei dem Jungen. Nervös lief ich auf ihn zu, biss mir auf die Lippe und blieb vor ihm stehen. Er hatte seinen Kopf geduckt, sodass ich nur seine gold-braunen Haare und einige Tattoos sah. "Entschuldigung. Ist hier noch frei?",meine Stimme klang zaghaft, obwohl sie standhaft klingen sollte. Ich spürte die Blicke der anderen wie Dolchstiche in meinem Rücken. "Redet die mit dem?", hörte ich jemanden flüstern. Überrascht schaute der Junge mich an, blickte mir in die Augen und musterte mich. Seine Augen fesselten mich. Ich hatte noch nie solche wunderschönen, dunkelbraune Augen gesehen. "Klar.",murmelte er und ich legte meinen Apfel ab und setzte mich gegenüber von ihm. Er hatte verdammt viele Muskeln, die man durch sein Shirt sehen konnte und seine Arme zierten Tattoos. Ich fragte mich, wie viele er hatte. Er senkte wieder seinen Blick, starrte ins nirgendwo und ich biss in den Apfel. Es war furchtbar. Ich fühlte mich so fehl am Platz und dieses Schweigen war ohrenbetäubend. Ohne ein Wort stand ich auf, verließ die Kantine und atmete auf. "Es wird bestimmt einfacherer werden.",sprach ich mir Mit zu und ließ mich gegen die Wand fallen, erschöpft und eingeschüchtert.
Justin's POV: Ich hatte noch nie jemanden neben mir sitzen, seitdem ich zum Außenseiter wurde. Ich verbot mir, sie anzuschauen. Wenn ich mit ihr reden würde, dann wäre sie bei der ganzen Gesellschaft sofort abgeschrieben. Genau das würde ich nicht riskieren. Peinlich berührt stand sie auf, verließ den Saal und sofort hörte man viele Stimmen durcheinander sprechen. "Sie ist so hübsch.", murmelte jemand. "Die ist Leichenblass.",quängelte jemand. Tracy stand auf, sie gehörte zu den aller Coolsten: "Die ist doch voll das Opfer, wie die da stand." Alle begannen zu lachen. Ich rollte mit den Augen. "Ich kenne die.",ertönte Codys Stimme. Interessiert lauschte ich. "Woher kennst du die denn? Sie kommt doch von weiter weg?"; in Tracys Stimme lag eine Woge von Eifersucht. "Meine Cousine war mit der in einer Schule. Die war das totale Victim. Deren Eltern sind total assi.", er klang total abwertend. Ich spürte, wie meine Stirn sich in Falten legte, das war kein gutes Omen. "Wirklich? Und du weißt, dass die das ist?", das war eine aus Tracys Clique. Die ganze Gemeinschaft hörte ihnen beim Diskutieren zu. "Glaub mir, so ein freundeloses Opfer vergesse ich nie. Ich hab die mal da gesehen,als ich meine Cousine besucht habe. Die wurde so fertig gemacht." Alle lachten. "Dann wissen wir ja, mit wem wir es zu tun haben.",schlussfolgerte Tracy, dann sprach sie zu allen: " Ich hoffe ihr merkt, dass ihr euch von der fern halten solltet. Wir haben jetzt 2 solcher Victims.Wenn die denkt, dass die hier cooler wird, hat sie ihre Rechnung nicht mit uns gemacht. Ihr Leben wird hier ganz besonders schwer, damit ihr uns verstanden habt." Sie würde dasselbe Schicksal erleiden, wie ich es erlitt. Sie würde es vermutlich, wenn es stimmen sollte, was Cody erzählte, hier nicht anders haben wie Kalifornien. Ich wollte nicht, dass jemand so leiden musste wie ich, das konnte ich nicht zulassen. Kein Wunder, weshalb sie so einen verängstigten Eindruck machte. Sie musste es schonmal schwer gehabt haben. "Wer kommt mit und macht der neuen ein Willkommensgeschenk, damit sie weiß woran sie bei uns ist?",grinste Cody, nahm Tracys Hand und verließ den Raum. Jetzt würde es schlimm werden, da war ich mir bewusst. Und weil ich nicht wollte, dass die Neue, ich hatte ihren Namen vergessen, so leiden musste wie ich, nahm ich mir vor, sie zu beschützen. Niemand hatte das verdient und ich würde dafür sorgen, dass ihr das nicht passierte. Ich würde sie beschützen, da war ich mir sicher.
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Der Teil ist sehr lang & ich hoffe, ihr lest noch und es gefällt euch. Lasst mal in denm Kommis einen Kommi, wie euch das so gefällt. Soll ich an meinem Schreibstil was ändern, ist es so okay für euch? xoxo
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Victims
Fanfiction**Justin Bieber Fanfiction** "Ich bin allein,ich habe niemanden.Wieso soll ich noch leben,sag mir wieso?",schrie ich mit purer Verzweiflung.Mein Magen zog sich zusammen,eine Wucht von Schmerz durchzuckte mich, drohte mich innerlich zu vernichten."Du...