Kapitel 8- Sowas in der Art

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Kapitel 8- Sowas in der Art

Faith's POV: Mein Morgen verlief eigentlich ganz gut. Naja, gut jetzt auch nicht. Ich wurde die meiste Zeit ignoriert, jedoch verlief alles besser als erwartet. Die Zusammenarbeit mit Tracy und Cody war in Ordnung. Wir fingen im Unterricht an, ein Referat über Lysosomen vorzubereiten. Da ich dieses Zellorganell schonmal im Unterricht auf meiner alten Schule hatte, wusste ich genau, was damit anzufangen war und konnte viele Ideen einbringen. Dieser Bieber starrte während der Gruppenarbeit mehrmals zu uns rüber und wenn mein Blick, natürlich rein zufällig, bei ihm hängenblieb, trafen sich unsere Augen und ich konnte die Wut fast schon spüren, die in seinen Augen wiedergespiegelt wurde. Er funkelte mich böse an und weil ich so damit beschäftigt war, herauszufinden, was er von mir wollte, dass er meinte, sich so beschützerich aufführen zu müssen, fiel mir erst später, so gegen Ende der Stunde, auf, dass er ein Pflaser an seiner Stirn kleben hatte. Das musste von gestern sein. Hatte er das Gefühl, ich würde mich hier nicht durchsetzen können,nur weil mein Start nicht perfekt war und er mir zur Hilfe eilen mustte? Weshalb sonst hatte er eben solch ein Theater gemacht? Man sah ja jetzt, dass es einfach nur ein misslungener Anfang war. Tracy und Cody waren ja jetzt nett zu mir. Sehr sogar. Dieser Bieber hatte mich nur zu einem falschen Zeitpunkt erwischt. Von nun an würde alles gut werden und dieser Bieber sah auch nicht so aus, als würde er Tag ein Tag aus die Welt retten wollen, geschweige denn oft Auseinandersetzungen führen. Um ehrlich zu sein, er sah verboten gut aus. Dass er nicht mir Tracy und Cody abhing, war schon fast unverständlich. Denn auch die beiden waren einfach nur äußerlich mehr als perfekt. Wie auch immer, seine Stirn erinnerte mich daran, dass ich mich eigentlich noch bedanken musste. Aber musste ich das wirklich? Ich meine, jetzt war ja alles in Ordnung und außerdem hatte er sich eben sowas von lächerlich aufgeführt und mich grob am Arm gepackt. Er sollte sich entschuldigen. Ich war nicht bereit dazu, einen Schritt auf den Jungen zu zumachen, ohne zu wissen, was das eben sollte. Ich brauchte keinen Beschützer. "Wir treffen uns dann in der Mittagspause bei uns im Zimmer, ja?",trällerte Tracy und schlug mir freundschaftlich auf die Schulter. Schüchtern brachte ich ein Lächeln hervor. "Ja.",murmelte ich abwesend. Sie hatte mich aus meinen Gedanken gerissen, mich wieder in die Realität zurückgebracht. "Wir müssen nur noch ein paar Feinschliffe am Plakat vornehmen, das wird nicht lange dauern.",erklärte Cody: "Das heißt, wir werden dich nicht den ganzen Tag in Beschlag nehmen, sodass du noch ein wenig alleine sein kannst." Ich nickte nur. In meiner Freizeit hatte ich eh noch nicht so viel zu tun, sodass es mir ganz Recht war das Referat mit den Beiden fertig zu machen. Cody schaute Tracy eindringlich an und beide nickten."Gut, dann wäre das ja beschlossen!",freute sich meine Mitbewohnerin und verließ den Raum,nachdem es geklingelt hatte. Cody folgte ihr mit dem Plakat und ich raffte mich auf, um in mein Zimmer zu gehen. "Geh da jetzt nicht hin.", diese raue Stimme hatte mich heute schon einmal versucht von meinem Vorhaben abzuhalten. Ich drehte mich zu ihm um und unbeholfte hatte sich dieser Bieber die Hände in seine Hosentasche gesteckt. "Ich denke, ich weiß was ich mache.",beteuerte ich und weil ich nicht zu undankbar rüberkommen wollte, fügte ich noch ein "Danke wegen gestern" hinzu. Er nickte nur, presste seine Lippen aufeinander und legte den Kopf schief. Langsam wurde ich echt sauer. Ich war ganz und gar nicht der Typ, der schnell an die Decke sprang und sauer wurde, aber dieser Typ war dabei mir mein neues Leben zu zerstören, indem er mich daran hinderte, neue Freunde zu bekommen. Wo war sein Problem? Es lief doch heute gut. "Ich weiß ja nicht was das soll.",murmelte ich schließlich,obwohl das wirklich nicht meiner Art entsprach: " aber ich brauche deine Hilfe nicht. Es war echt nett von dir gestern mir zu helfen, aber ich denke, die Beiden sind in Ordnung." Der Bieber schüttelte nur den Kopf, lief an mir vorbei und streifte dabei unsanft meine Schulter. Ebenfalls wütend machte ich auf dem Absatz kehrt und ging in mein Zimmer.

Justin's POV: Wie konnte man so dumm sein? Wie konnte man nur? Ich wollte mir gar nicht ausmalen, was gleich in diesem Zimmer passierte. Eigentlich sollte ich die Neue in Ruhe lassen. Ich sollte ihren Wunsch respektieren und durch ihre Ansage gerade eben, hatte sie meine Hilfe nicht verdient. Aber ich wollte nicht, dass ihr etwas angetan wurde. ich hatte es mir zu meiner Aufgabe gemacht, dass niemanden sowas passieren sollte wie mir oder damals Kira. Niemanden. Wütend legte ich meinen Kopf in beide Hände und schnaubte. Ich brachte meine Sachen in meinen Spind und Cody hatte mir einen schönen Zettel daran gelassen. Ich warne dich . Zornig zerknüllte ich diesen, warf ihn in die Ecke und lief im Gang auf und ab. Ich spielte mit dem Gedanken das Zimmer, indem die Drei waren, zu belauschen. Ich musste wissen, was darin abging. Wütend trat ich gegen einen Spind und entschied mich dagegen. Ich lief in die Kantine, holte mir, wie die Neue gestern zuvor, einen Apfel und versuchte nicht mehr an das Zimmer und deren Insassen zu denken.

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