Kapitel 37 - Ich habe dich so vermisst

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Kapitel 37 - Ich habe dich so vermisst

Justin's POV: "Justin.",hauchte sie zärtlich. Ihre Stimme lockte mich an,meine Nackenhaare stellten sich auf und ihre melancholischen Worte säuselten in meinem Kopf. Wie hypnotisiert,in Trance, folgte ich dieser Stimme. Überall war Licht. Licht,das das Dunkle trübte,Licht,das meine Augen blendete, Licht, so unendlich schönes Licht. Mein Herz fühlte sich leicht an. "So ist es gut,Justin.",schnurrte sie:"Lass dich fallen. Du kannst dich immer in mir fallen lassen." Meine Lippen umspielten ein Lächeln. Die Hitze stieg in meinen Körper,mein Herz pochte und in mir wirbelten die Glückshormone um die Wette. Zufrieden schloss ich die Augen,grinste in das Licht und hörte ihr beim Singen zu. Aufmerksam lauschte ich diesem Summen,ließ jede einzelne Sekunde unvergessbar in mein Gehirn brennen. Doch urplötzlich,ohne jede Vorwahnung,erlosch das Licht und die Schwärze kam an ihrer Stelle. Die Hitze schwand,mir wurde kalt und erschrocken riss ich die Augen auf. Es war dunkel,düster,einsam. Ihre Stimme verebbte,die Melodie verschwand und ein ungeheures,elendes,unerträgliches Kreischen kam an ihrer Stelle. Vor lauter Schock drückte ich meine Hände gegen meine Ohren,aber die Stimme,der Schrei,war zu laut. "Das wird dir nichts nützen,Justin!",höhnte die Stimme und ein eisernes Lachen folgte. "Du hast es dir verspielt! Du verdienst diese Ruhe nicht mehr. Du kannst dich nicht mehr fallenlassen. Du verdienst das,diesen Schmerz!!",und im selben Moment schrie sie. Mein Körper rebellierte,meine Beine sackten und ich schien unter diesem Druck kaputtzugehen. Ein pochender Schmerz durchfuhr meinen Körper."Du hast sie mir vorgezogen! Du hast all deine Versprechen gebrochen!",fauchte sie und es wurde frostiger um mich herum. "Aber ich liebe Faith.",flüsterte ich,war mir aber nicht sicher,ob ich überhaupt nur einen Ton herausgebracht hatte. "Du liebst nur mich,Justin! Hast du das verstanden?",mit einem Mal kam ein Wind auf,wie ein Tornado und umkreiste mich. Meine Haare flogen in alle Richtungen,alles um mich herum blies. Jeglicher Widerstand wäre zwecklos gewesen,hätte mich nur weiter zerbrochen. Gegen Sie konnte ich nichts tun,gegen sie würde ich nichts tun. "Ja,Kira,ich gehöre nur dir.",gab ich wimmernd nach und senkte den Kopf. Der Wind verschwand,die Helligkeit kam zurück und auch,wenn ich unglücklich war,fühlte ich mich unter Kiras Willen wohler,als meine eigenen Pläne zu befolgen.

"Nein!",wisperte ich,mein Kopf schlug in die Höhe und ich fand mich schweißgebadet in meinem Bett wieder. Panisch riss ich mir meine Hand ans Herz,es pochte viel zu schnell. Eine Gänsehaut überzog meinen Körper und aufgebracht raufte ich mir durch die Haare. Mein Blick wanderte durch mein dunkles Zimmer,alles war ordnungsgemäß an seinem Platz. Mit meiner noch freien Hand suchte ich geistesabwesend meine Matratze ab,bis ich schließlich Faiths Hand fand. Ängstlich umgriff ich sie,drückte und bemerkte wie mein Körper sich allmählich entspannte. Genau das durfte nicht passieren. Ich durfte Kira nicht mehr in meine Träume schleichen lassen. Ich durfte nicht zulassen,dass ich mich an sie klammerte und ihr gehörte. Keuchend sank ich wieder in das Kopfkissen und zog Faith an der Hüfte näher an mich heran. Vorsichtig,um sie nicht zu wecken,legte ich einen Arm um sie. Im Schlaf umschloss sie diesen und ihr Gesicht kuschelte sich an meine Hand. Zufrieden seufzte ich,drückte meinen Kopf in ihr Haar und genoss den süßen Duft,der von ihr ausging. Mein Puls wollte sich langsam beruhigen,nahm wieder normales Tempo auf und müde schlossen sich meine Augen wieder. Jedoch konnte ich nicht einschlafen. Unruhig zappelte ich unter der Decke und versuchte meine Gedanken zu sortieren. Wieso,wieso fühlte ich mich Kira gegenüber noch so derart verpflichtet? "Justin?",ihre leise,zögerliche Stimme riss mich aus den Gedanken. Mein Arm um Faith lockerte sich,sodass diese sich zu mir drehen konnte. "Ja?",meine Stimme war gedämpft. Ihre glühenden,grünen Augen ruhten auf meinen. Verschlafen lächelte sie und hob eine Hand,um diese an meine Wange zu legen. Unsere Strinen (stand so im Duden? :o , hahahha ich Deutschass hab kein Plan von der Mehrzahl von "Stirn" :D ) berührten sich. "Du bist so unruhig und-",ihre Hand strich zaghaft über meine Wange:"erhitzt." Schuldbewusst sah ich sie an:"Entschuldigung,ich wollte dich nicht wecken.". Meine Hand wanderte zu ihrer,die auf meiner Wange weilte und ich umschloss diese. "Ist schon okay,hast du schlecht geträumt?". Ein Teil von mir wollte ihr erzählen,was mich bedrückte,ein anderer jedoch sagte mir,ich sollte sie besser nicht belasten. "Nein,du?". Sie schüttelte müde den Kopf. Einige Minuten starrten wir einander an,ehe ich sie wortlos an mich ranzog. Abermals war ich mehr als nur froh,sie während meiner Albträume bei mir zu haben. Hand in Hand schlossen sich unsere Augen,ehe die Nacht wieder über uns versank.

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