Kapitel 34 - Der beste Weg ist manchmal auch der schwerste Weg

837 55 6
                                    

Kapitel 34 - Der beste Weg ist manchmal auch der schwerste Weg

Faith's POV: Die Sonne strahlte unbarmherzig und viel zu heiß für Herbst in mein Gesicht. Die Lichtstrahlen tanzten um meine Augen und ließen mich aus einem schlechten,unruhigen Schlaf erwecken. Als ich mich schließlich dazu gequält bekam,die Augen aufzuschlagen,brannte das Licht in meinen Augen. Mein Bauch rumorte und meine Kopfhaut prickelte unangenehm. Meine Stirn hämmerte und die Zimmerdecke über mir schien sich im Kreis zu drehen. "Gott.",stöhnte ich und schloss die Augen wieder. Eine ungeheure Wärme umgab mich und ich hatte das Gefühl mich gleich übergeben zu müssen. So musste sich ein Kater anfühlen,wenn man sich einen Tag zuvor hoffnungslos besoffen hatte. Verdammt,fühlte ich mich beschissen. Stöhnend versuchte ich mich zur Seite zu drehen und den Arm zu heben,aber etwas Schweres lag auf mir drauf. Seufzend kniepte ich die Augen zusammen,sodass sich diese an das Licht gewöhnen konnten. Justin war im Weg. Sein Arm war quer um meinen Körper geschlungen,sein Kopf lag auf meinem Bauch und eines seiner Beine hing irgendwo zwischen meinen Eignenen. Er war der Grund für diese unerträgliche Hitze. Justins leises Schnarchen war zu hören und weil ich ihn nicht wecken wollte,blieb mir nichts anderes übrig als still liegenzubleiben.Mein Kopf dröhnte und das ekelhafte Gefühl in mir wollte einfach nicht verschwinden. Die Decke hatte sich in meinen Augen mittlerweile verdreifacht und nicht nur mein Körper spielte verrückt,sondern auch meine Gedanken. Er hatte gesagt,er würde mich lieben. Er hatte gesagt,er würde mir mein Märchen erfüllen. Er hatte es mir erfüllt. Aber was war nun? Wo wir doch Beide wieder nüchtern waren? Irgendwann schien mich die Hitze so zu erdrücken, dass ich mich entschied,mich aus Justins Griff zu befreien. Vorsichtig hob ich meinen Arm unter der Decke hervor und prompt kam von Justin ein leises Brummen. Das ungute Gefühl in mir verstärkte sich und gereizt zog ich meinen Arm einfach aus seinem Griff. "Uhh,Faith.",brumelte Justin und bewegte unruhig seinen Kopf hin- und her. "Justin,bitte.",bettelte ich ärgerlich:"Geh runter von mir." Vorsichtig gab ich ihm einen leichten Schubser,sodass er neben mich auf der Matratze landete. Ich biss mir auf die Lippe,rappelte mich hoch und setzte mich auf. Meine Hand legte ich auf die Strin und rieb mir die Stellen,die weh taten. "Faith,was machst du da? Noch nicht aufstehen.",maulte Justin,hob seinen Arm und zog mich wieder runter. "Justin,bitte,mit tut alles weh und mir ist schlecht.",zischte ich. Seine Anwesenheit nervte gerade gewaltig. " Er lachte müde und strich mir über das Gesicht:"Du bist so Leichenblass.",kicherte er:"So ging es mir auch nach meinem ersten Rausch." So witzig Justin das auch finden mochte,ich fand das Ganze hier gerade gar nicht lustig. "Justin,nein wirklich-",er beugte sich über mich und platzierte einen Kuss auf meine Stirn. Die Übelkeit stieg in mir hoch,panisch drückte ich mich von ihm weg und sprang auf. "Hey,Faith,was ist denn?",er klang aufgebracht. Kaum stand ich,begann sich alles zu drehen und meine Beine wackelten um die Wette. Ohne ein weiteres Wort rannte ich aus dem Zimmer,hielt mich dabei an den Wänden fest bis ich auf der Toilette ankam. So schnell ich konnte riss ich den Toilettendeckel hoch und ergab mich meinem Schwindel. "Faith?",ich hörte Justin barfuß den Flur langlaufen. "Ohje.",seine Stimme ertönte hinter mir und dann spürte ich seine Finger um meinem Kopf. "Geh weg.",murmelte ich und erbrach mich erneut:"Du musst dir das nicht antun." Justin hielt mir die Haare hoch und küsste meinen Kopf:"Ich bin das ja irgendwie schuld,dass du so geendet bist. "Ich kann doch nicht die Einzige sein,der es so schlecht geht.",stöhnte ich und rappelte mich auf. Justin ließ mich los und ich spülte mir den Mund am Waschbecken aus. "Glaub mir,Nolans Perle geht es heute sicher nicht anders. So ist das Leben von normalen Teenager.",er lachte. "Ach und ich bin nicht normal?" "Wir beide nicht.",kicherte er. "Aber du scheinst das ja schon öfter gemacht zu haben." Breit grinsend zog er mich an sich:"Ja,stell dir vor. Zuhause bin ich auch mal normal und du.",er küsste mich sachte auf die Lippen:"Von nun an auch." Bestürzt sah ich ihn an. Mir war dennoch nicht bewusst,ob es wegen seiner Worte war oder dem Kuss. Ich musste dringend herausfinden,was sich zwischen uns seit gestern verändert hatte.

VictimsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt